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Epirus

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Tiefste Schlucht der Welt

Einsiedler und Karawanen

Urlaub im griechischen Nordwesten

Griechenland besteht nicht nur aus Inseln, Meer und weißen Statuen. Nicht nur aus Oliven, Wein, Ziegenkäse. Nein, Griechenland entfaltet seine Schönheit auch auf ganz andere Art - wenn man sich die Mühe macht, ihr entgegenzureisen.

Im Nordwesten des Landes, an der Grenze zu Albanien, erstreckt sich die Gegend Epirus. Sie birgt die tiefste Schlucht der Welt: Neunhundert Meter Tiefe und ein Kilometer Breite weist die Vikos-Schlucht auf, was sie gar über den Grand Canyon (USA) erhebt.

Hier in den Bergen streifen Braunbären und wilde Ziegen umher. Kinder kommen auf ihre Kosten, so z.B. auf der Suche nach Gold oder Edelsteinen. Vielleicht entdecken sie ja auch die Überreste eines Eremiten?

48 Steindörfer (Zogochoria) wurden früher durch 48 Steinbrücken verbunden, die sich spektakulär über Flüsse schwangen. Auf der legendären Karawanenstraße reisten Händler Richtung Wien. Leider haben nur wenige die Kriege des zwanzigsten Jahrhunderts unversehrt überstanden.

Natürlich haben bereits einige Touristen Epirus für sich entdeckt. Sie stammen jedoch meist aus Griechenland, so dass man sich als Deutscher unter lauter deutschen Urlaubern nicht fühlen muss wie auf Mallorca. Epirus ist ein anderes Griechenland, von dem Reiseprospekte nicht immer erzählen. Ein Griechenland mit Bergen und Wäldern, das an reiche Alpenstaaten erinnert.

Wie lange das Idyll noch Idyll bleibt, möchte man am liebsten nicht wissen. Natürlich kurbeln die Einwohner auch hier tüchtig Wirtschaft und Tourismus an, investieren in breite Straßen und Hotels. Wen kümmert da das Naturschutzgebiet?

Manch einer bedauert, dass auch in diese arme Gegend die Zivilisation einzog. Dass man Kulturschätze (handgewebte Decken, Tonprodukte …) modernen Haushaltsgegenständen opferte. Den Kampf gegen das Vergessen führt z.B. das Museum in Kipi, wo zehntausende Exponate auf Betrachter warten. Doch wer steckt die Natur ins Museum, auf dass auch sie die Jahre überdauerte?