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Die neue Republik

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Die »Neue Republik«

Die griechische Geschichte von der Zypernkrise bis zur Einführung des Euros

1974: Sturz der Uniformierten infolge der Zypernkrise. Karamanlis wird aus dem Exil zurückgerufen, die Republik wiederhergestellt. Austritt aus der militärischen Organisation der NATO, da diese den griechisch-türkischen Konflikt um Zypern nicht hatte verhindern können.

1980/81: Beitrittsverhandlungen und EG-Beitritt; Finanzierung eines höheren Lebensniveaus mit Hilfe von EG-Geldern

1981: Sieg der Sozialistischen Partei PASOK unter ihrem Vorsitzenden Andreas Papandreou; Wandel der griech. Politik

1983: Stützpunktabkommen mit den USA (gegen US-Militärhilfe)

1985: erneuter Wahlsieg für die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) des Premierministers Andreas Papandreou über die Rechte (Nea Demokratia) bei vorgezogenen Neuwahlen im Juni. Eine Verfassungsreform schwächt die Befugnisse des Staatspräsidenten zugunsten des Parlaments.

1986: die PASOK verliert bei den Kommunalwahlen ihre Mehrheit in den drei größten Städten Athen, Thessaloniki und Piräus, zweifellos aufgrund der harten Linie, welche die Regierung verfolgt

1987: die Geldentwertung liegt bei 16,5%

1988: der von der Regierung Papandreou in die Wege geleitete Austeritätsplan – Ziel der Maßnahmen ist es, die Geldentwertung bis Ende 1988 unter die Zehnprozent-Marke zu drücken – ruft eine Streikwelle in allen Bereichen der Wirtschaft hervor. Historischer Besuch des türkischen Premierministers in Athen: eine Entspannung im griechisch-türkischen Verhältnis zeichnet sich ab.

1989: Papandreou stolpert über eine harmlose Affäre, diverse Skandale und handfeste Korruptionsvorwürfe. Kommunisten und Christdemokraten entschließen sich zu einer Koalition der Katharsis (Reinigung, Läuterung). Weder die Linke Koalition (Kommunisten und Griechische Linke), noch PASOK oder die rechtskonservative Nea Dimokratia erzielen bei Parlamentswahlen die absolute Mehrheit.

1990: dasselbe Schauspiel wiederholt sich; Streikwelle im September als Folge der Anpassung an die Stabilitätspolitik der EG.

1991: Freundschafts- und Kooperationsabkommen mit der damaligen Sowjetunion. Der deutsche Bundeskanzler Kohl besucht Kreta.

1992: Machtprobe zwischen der Regierung Mitsotakis und den Gewerkschaften wegen des harten Sparkurses.

1991-1993: Athen beharrt als Voraussetzung für eine Anerkennung der früheren jugoslawischen Teilrepublik Makedonien aus geschichtlichen Gründen auf einer Namensänderung der neuen Republik an seiner Nordgrenze.

1993: bei vorgezogenen Parlamentswahlen erringt die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) unter Andreas Papandreou einen Wahlsieg über die Rechte (Nea Demokratia). Der schwer herzkranke Papandreou überträgt »Mimi« die Leitung seines »persönlichen politischen Büros«. Sie bestimmt damit darüber, wer Zugang zu Papandreou erhält. Als er am Abend seines Wahlsieges eine Riesentorte anschneidet, muß »Mimi« ihm die Hand führen ...

Der für die Europapolitik zuständige stellvertretende Minister Theodoros Pangalos nennt Deutschland einen »Riesen mit der Kraft eines Monstrums und dem dem Gehirn eines Säuglings«. Dies wegen Aufnahme diplomatischer Beziehungen der BRD mit Mazedonien. Griechenland beansprucht diesen Namen für sich. Wegen des Ärgers mit Bonn bedauert er öffentlich »die Auswirkungen seiner Äußerungen«, also nicht diese selbst.

Griechenland ist wirtschaftliches Schlußlicht in der EU. Es ist einer der größten Nettobezieher von EU-Geldern (2001 = 4,7 Milliarden Euro), trägt aber sonst wenig zur europäischen Integration bei.

1994: Griechenland verhängt Sanktionen gegen Mazedonien. Es sperrt die Grenzen für alle Güter, ausgenommen Lebensmittel und humanitäre Hilfe und den Hafen von Saloniki, über den fast 80% aller für Mazedonien bestimmten Waren umgeschlagen werden, und schließt sein Generalkonsulat in Skopje. Die Regierung besteht weiter auf der Entfernung »griechischer Symbole« aus Fahne und Staatswappen des Nachbarlandes.

Traditionell hegen die Griechen Sympathien für Serbien, wie sie griechisch-orthodoxen Glaubens, was sie bei der Unterlaufung der UN-Sanktionen gegen Serbien unter Beweis stellen.

1995: Der mazedonische und der griechische Außenminister unterzeichnen ein unter Vermittlung der USA zustande gekommenes Abkommen zur Normalisierung der konfliktreichen Beziehungen.

1996: Der Ministerpräsident Papandreou tritt aus Gesundheitsgründen zurück; sein Nachfolger Konstantinos Simitis vermag bei den Wahlen im Herbst 1996 der PASOK eine regierungsfähige Mehrheit zu sichern. Das Parlament wählt im März 1995 den parteilosen Konstantinos Stephanopoulos zum neuen Staatspräsidenten.

1999: Im Kosovo-Konflikt im Frühjahr operieren NATO-Kräfte auch von griechischen Stützpunkten aus. Im Land kommt es zu heftigen Demonstrationen gegen die NATO.

2000: Bei der Neuwahl des Parlaments behauptet sich die von Simitis geführte PASOK mit 43,8% der Stimmen knapp vor der ND, womit die PASOK aufgrund des griechischen Wahlsystems die absolute Mehrheit erhält und damit die Regierung stellt.

Eine positive Wende nahm das Verhältnis zur Türkei, was in den historisch zu wertenden gegenseitigen Besuchen der Außenminister beider Länder gipfelte. Zahlreiche bilaterale Abkommen wurden abgeschlossen.

2001:Griechenland führt den Euro als offizielles Zahlungsmittel ein.