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Athen

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Athen (Vorwahl: 01)

Die Hauptstadt - eine verwandelte europäische Metropole

Wenngleich hier berühmte Sehenswürdigkeiten und altes Gemäuer zuhauf versammelt sind, so ist Athen trotzdem alles andere als eine tote Stadt. Ganz im Gegenteil, auch für eine Hauptstadt geht´s hier ausgesprochen lebhaft und spritzig zu, abgesehen von der heiligen Siesta, wenn die stickige Schwüle alles Leben erstickt und die tristen Gebäude besonders auf die Psyche fallen.

Abends wird man dann wieder das Großstadtflair entdecken können – aber immer daran denken: mit dem restlichen Griechenland hat dieser urbane Moloch wenig gemein! Immerhin drängt sich ein Drittel der gesamten Bevölkerung Griechenlands in Athen – wohingegen der durchschnittliche Anteil der europäischen Metropolen an der Gesamtbevölkerung des jeweiligen Landes bei elf Prozent liegt.

Noch bis vor einigen Jahren war die griechische Hauptstadt abgesehen von Altertumsforschern und Hobbyarchäologen kein besonders attraktives Ziel. Es handelte sich ume eine riesige Katastrophe: Der Penefos, eine Schadstoffwolke, machte sich täglich von Piräus auf den Weg und zog nach Athen, um hier in den Straßenschluchten hängenzubleiben.

Nicht zuletzt wegen seiner aktiven Mithilfe genoß Athen den durch Messungen bestätigten Ruf, von allen europäischen Großstädten mit Abstand die verdreckteste und ungesündeste Luft aufzuweisen.

Mopedlärm, Autohupen und chaotische Verkehrsverhältnisse taten ihr übriges und vergällten Besuchern die Urlaubsfreude, das dürftige gastronomisches Angebot hielt Feinschmecker fern.

Athens Bewerbung für die Olympischen Spiele 1996, schließlich dann doch an Atlanta vergeben, bewirkte eine erste nachdenkliche Reaktion. Der Zuschlag für 2004 brachte die Athener in Zugzwang und vieles in Bewegung. Da sie sich nicht vor der Welt blamieren wollten, mußten sie Athen verändern.

Ein Zeichen für einen Wandel sind die vielen neuen Fußgängerzonen. Durch das Altstadtviertel Pláka zu Füßen der Akrópolis fährt kaum noch ein Auto. Im Sommer 2002 wurde auch der Traum von Archäologen und Städteplanern endlich wahr: Jetzt kann man das gesamte Areal des antiken Athen mitsamt Akrópolis auf größtenteils völlig neu gestalteten Flaniermeilen umwandern, denen vierspurige Hauptverkehrsstraßen weichen mußten.

Hier hat der Mensch über den Autoverkehr gesiegt!

Inzwischen gibt es auch eine seit 2000 eröffnete U-Bahnlinie, neben der weitgehend überirdisch geführten Schnellbahn. Die neuen Züge sind hochmodern, die Bahnhöfe wahre Schmuckstücke. Eines Tages wird die Metro sogar bis zum neuen Athener Flughafen fahren, der im Frühjahr 2001 eröffnet wurde und seitdem die Jets vom Luftraum über der Stadt fern hält.

Optimisten hoffen inzwischen, dass Athen zu einer der saubersten Städte Europas zählen wird.

In Planung sind neue, abgasarme Stadtbusse, die Taxis werden von Benzin- und Dieselmotoren auf Flüssiggasantrieb umgestellt, und ein Fünftel aller staatlichen Fahrzeuge soll auf Gasmotoren umgerüstet werden. Zudem soll bald die alte Athener Straßenbahn wieder in Einsatz kommen und das Metronetz ergänzen.

So, und jetzt viel Spaß im (neuen) alten Athen!