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Getränke

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Getränke

Weine, Schnäpse und Kaffees

Retsina: der griechische Tafelwein, bekannt vor allem durch seinen unverkennbaren Harzgeschmack. Aber man kann sich dran gewöhnen, doch wirklich! Die Hälfte der griechischen Weiß- und Roséeine schmecken harzig – nicht die roten – weil früher der Wein in Tonkrügen aufbewahrt wurde, die man zum Abdichten der Poren mit Harz bestrich.

Wenn nicht, einen ungeharzten verlangen: aresinato, wie zum Beispiel den morea von der Peleponnes, boutari aus Makedonien. Zu empfehlen auch die renommierten Weine aus eingedampftem Most, etwa der samos oder der mavrodaphni. Vor Ort sollte man natürlich auch die lokalen Weinsorten ausprobieren, das heißt den robola in Kephalonia, santorini in Santorin, zitsa, einen trockenen spritzigen Weißwein, in Epirus ...

Uzo: Anisschnaps. Manchmal Touristenschnaps. Ausgansstoff für Uzo bilden die Rückstände gepreßter Trauben, die mit Anis versetzt werden. Uzo trinkt man aus Gläsern oder kleinen Flaschen (garafaki) und mit einigen mezzes, kleinen Häppchen, mit denen der Uzo noch leichter runter geht. Nicht zu verwechseln mit dem tsipouro, der eher dem Arrak im Libanon oder dem türkischen Raki entspricht. Den besten Uzo fabriziert übrigens Plomari in Lesbos. Um hier einem alten Mißverständnis den Garaus zu machen: der Uzo hat vielleicht einiges mit einem Pastis gemein, auf keinen Fall aber den Brauch, ihn mit Wasser zu vermengen. Also: einen tüchtigen Schluck Uzo, ein bißchen Wasser hinterher und runter damit. Da man von Wasser bekanntlich Würmer kriegen soll, wieder einen Uzo drauf. Der Name kommt übrigens von der italienischen Aufschrift auf Kisten, die ins Ausland verschickt wurden: uso, bestimmt für ... plus Name des Empfängers. Die Bezeichnung wurde schließlich für sämtliche Qualitätsprodukte verwandt, vor allem Seide aus Tyrnavos in Thessalia, wo der erste Uzo Ende des letzten Jahrhunderts »geschnitten« wurde.

Kakao: mit Wasser zubereitet und zähflüssig, aber lecker.
Griechischer Kognak: Metaxa oder Cambas. Je mehr Sterne das Etikett trägt, desto edler das Feuerwässerchen.

Kumquat: Likör aus Bananen, Rosen oder Zitronen, vor allem auf Korfu getrunken.

Granita: Aprikosensaft mit zerstoßenem Eis. Man bekommt ihn nicht allzu oft, außer in Rethymnon. Auf jeden Fall mal versuchen.

Noch ein Wort zum Kaffee: griechischer Kaffee ist türkischer Kaffee, das heißt solcher mit Satz. Falls man »normalen« Kaffee wünscht, muß man Nescafé ordern. Aber der ist niemals so gut wie der türkische. Der Erfinder dieses Gebräus, das seiner Firma bis heute Milliarden einbrachte, wurde zunächst hochgeehrt. Als er gegen die Änderung seiner Rezeptur Sturm lief und überall kundtat, dass der Konzern die Ausbeute von achtundzwanzig auf über rund vierzig Prozent steigerte und mit Kaffeesatz streckte, stellte man ihn schließlich völlig kalt und er starb in Vergessenheit. Trotzdem nie einen »türkischen« Kaffee bestellen, sonst wird man schief angesehen, lieber: »ena helleniko, parakalo!« Kommt auch viel besser an. Den Eiskaffee muß man probiert haben, sehr erfrischend, übrigens »alter Kaffee« genannt: zu bestellen als »glyko«, mit viel Zucker, »metrio«, mittelstark gezuckert, »sketo«, ohne Zucker, oder »me gala«, mit Milch. Der Instantkaffee ist hier eher teurer. weshalb man sich halt lieber an den griechischen Kakao hält. Der ist zwar auch nicht sooo toll, aber schließlich sind wir ja nicht bei den Göttern in Frankreich.

In den griechischen Cafés kann man nach der ersten Bestellung solange verweilen, wie man will, ohne vom Personal zu weiteren Ordern gedrängt zu werden.