Mani
Station in Mani
Ein Spaziergang durch unberührte Landstriche
Eine der idyllischsten Gegenden des Peloponnes: unberührte Landstriche, nackte Berggipfel, von gewaltigen Winden umtost. Im Sommer herrscht oft Wassermangel in den Dörfern, deren Häuser durch die vierekige, massive Turmbauweise wie Teile einer gesprengten Festung wirken. Die Bewohner von Mani, die Mainoten, stammen von Lakoniern ab, die einst vor dem Einfall der Slawen getürmt waren. Ach so, aus dieser Zeit stammen also die rechteckigen Türme, die man überall herumstehen sieht! Die Mainoten zeichnen sich noch immer durch ihren starken Unabhängigkeitswillen aus, den sie schon unter Franken, Byzantinern, Türken, Slawen und Veneziern, allesamt Herrscher von Morea, nachhaltig unter Beweis stellten. Bis in die Neuzeit hinein war die Bevölkerung in Sippen unter Führung des jeweiligen Dorfobersten zusammengefaßt. Diese Struktur ist praktisch verschwunden seit die Auswanderungswelle auch hier die jungen Leute erfaßt hat. Aber der Geist bleibt wach, und ab und zu berichten die Zeitungen wieder über eine Blutrache. Diejenigen, die sich in Connemara (Irland) ein wenig auskennen, werden einige Gemeinsamkeiten mit Mani wie die wildromantische Einsamkeit, die Felsblöcke, die rauhen Hügel und aufgegebenen Dörfer entdecken. Ein Spaziergang um das Kap Matapau verspricht außergewöhnliche Eindrücke.
Fortbewegung
Kleiner Wermutstropfen am Rande: die Gegend ist nur mit Mühe per Bus oder Anhalter zu bereisen. Ideal ist ein Mofa oder Ähnliches, in Gythion zu mieten. Ein Ersatzkanister ist unbedingt notwendig, da südlich von Areopolis fast keine Tankstelle mehr existiert. Fast? Na, in Pyrgos, Dirou und Spilea Dirou gibt´s doch eine.
Unterschlupf
Eine probate, aber gleich auch eine wenig kostspieligere Anschrift in wunderschöner Umgebung: im Dorf Neo Itilon das Hotel Itilo, T. 0733/513-00. Nichts stört den Blick auf Berge und Meer, die Zimmer sind geräumig, mit Kiefernholzmöbeln bestückt, hell und weisen einen Balkon auf. Separates Bad vorhanden. Fester Bestandteil fast jeder Mahlzeit bildet frischer Fisch, der morgens angelandet wurde. Grandiose Sonnenuntergänge.