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Was man hier so kocht

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Reptilien und Meeresfrüchte

Die Küche der Cajuns

Vegetarier bitte wegschauen (außer beim Dessert)

Früher hieß es bei den Cajuns: »Alles ist eßbar, was einen selbst nicht vorher auffrißt.« Mancher Feinschmecker wird daher zögern, es einer geübten Cajun-Köchin gleichzutun, aber diese weiß stets einen Alligatoren, eine Bisamratte und sogar ein Gürteltier in ein köstliches Gericht zu verwandeln. Die Cajuns sind zurecht stolz darauf, eine eigene kulinarische Überlieferung aufweisen zu können: eine Mischung aus den gastronomischen Traditionen Frankreichs, Spaniens und der Antillen, angepaßt an das Angebot an Grundnahrungsmitteln der Bayous, als da sind Reis, Muscheln, Fisch, Garnelen, Krabben und Krebse.

Wenn es um das Essen ging, herrschte Einigkeit zwischen Herren und Sklaven. So wurden Kochbücher vom allgemeinen Leseverbot, dem die Sklaven unterlagen, ausgenommen.

  • Vorspeisen: gegarte Austern »Bienville«, mit Schinken und Champingnons, oder »Rockefeller«, mit Spinat.
  • Suppen: regionaler Leckerbissen ist der gombo, eine Suppe auf der Basis der tropischen Okra-Pflanze mit Reis, Garnelen, Krabben und Gewürzen.
  • Der Jambalaya: eine weitere bedeutende Spezialität aus Louisiana, mit viel Reis sowie Schinken, Huhn, Würste, frisches Schweinefleisch, Garnelen und Krabben.
  • Muscheln und Krustentiere: Leckermäuler, denen dies keine ethischen Bedenken verursacht, finden unzählige Rezepte für die Zubereitung von Krebsen, Krabben und Garnelen, von denen es in den Gewässern des Deltas nur so wimmelt: Krebssuppe, geschmorte Krebse, mit Krebsfleisch gefülltes Gebäck etc.
  • Der exotische soft-shell crab : eine kleine Krabbenart, die just in dem Moment gefangen wird, in dem sie die Schale wechselt, so dass die neue Schale noch nicht vollständig ausgebildet ist. Hat keiner Mitleid mit den armen Tierchen?
  • Fisch: in den Gewässern der Bayous und des Golfs von Mexiko tummeln sich zahlreiche Fischarten, wie z:B. Glattbutt und Pompanos, welche die Louisianer auf verschiedenste Weise, etwa mit Krabben gefüllt, zuzubereiten verstehen.
  • Fleisch taucht überwiegend in Form von Schweinefleisch auf, das zu Schlackwurst, Fleischkäse, »ponce« – mit Fleisch und Süßkartoffeln gefüllter Schweinemagen – oder Weißwurst verarbeitet wird. Den Verkauf von Blutwurst hat die amerikanische Gesundheitsbehörde aus uns unbekannten Gründen verboten.
  • PO-Boy oder Poor Boy: bekannteste und preisgünstigste Gaumenfreude. Der Name weist schon darauf hin, dass es sich ursprünglich um ein Armeleuteessen in Form eines Sandwichs aus »richtigem« Brot handelte, das mit Fisch, Krebsen, Austern, Fleisch etc. gefüllt werden kann. Es ersetzt eine ganze Mahlzeit und schmeckt tausendmal besser als alle Hamburger der Welt.
  • Dessert: die Cajuns lieben den bread pudding, einen Brotpudding, der mit Rum und Korinthen zubereitet wird. Auch mal beim hervorragenden pecan pie zulangen.