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Im Land

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Nützliches zum Aufenthalt

Reisen im Land

Egypt-Air fliegt regelmäßig von Kairo nach Luxor und Assuan. Im Fall einer Individualreise ist es ratsam, von Europa aus oder gleich nach der Ankunft in Ägypten zu buchen und sich seinen Flug lieber zweimal als einmal bestätigen zu lassen. Von Assuan aus gehen mehrere Verbindungen täglich nach Abu Simbel. Außerdem gibt es Flüge von Kairo nach Alexandria, Hurghada, Mersah, Matruth, Khargeh und St. Kahtarina. Der Sinai und Israel sind durch Air Sinai an Kairo angeschlossen.

Die Züge nach Alexandria sind schnell und komfortabel. Die Betreiber der Schlafwagengesellschaft bringen Reisende über Nacht bequem nach Luxor oder Assuan. Buchungen nimmt man am Hauptbahnhof, Midan Ramses, oder bequemer noch in den Reisebüros der Stadtmitte vor.

Vom Midan al-Tahrir verkehren Busse zu den großen und kleinen Städten des Deltas und Oberägyptens. Sie sind billig, aber der Komfort variiert je nach Fahrziel; dafür kommt man mit der Bevölkerung in Kontakt.

Taxis stellen in der Stadt recht preiswerte und überhaupt das beste Fortbewegungsmittel dar. Entweder als einzelner Fahrgast oder, für längere Strecken, zusammen mit anderen kann man es sich immer leisten. Die ägyptischen Taxifahrer pflegen einen recht »sportlichen« Fahrstil, was schon mehr als einen Fahrgast das Fürchten gelehrt hat.

Die bekannten Mietwagenfirmen Hertz, Avis und Eurocar sind in den großen Hotels Kairos vertreten. Ein internationaler Führerschein ist erforderlich. Dieselben Firmen bieten aber auch Autos mit Fahrer an, was unter Umständen recht nützlich sein kann: der Straßenverkehr – theoretisch fährt man auch in Ägypten rechts – beweist auf eine gefährliche Art und Weise Lokalkolorit. Disziplin ist unter den Fußgängern ein Fremdwort, häufig laufen Hammelherden herum, Hindernisse zu überholen ist ein gefährliches Unterfangen, Nebenstraßen sind von höchst zweifelhafter Beschaffenheit und die Straßenschilder ausschließlich auf Arabisch beschriftet. Wollen Sie trotz allem immer noch ans Steuer, fahren Sie langsam, nur tagsüber und bedenken Sie, dass es verboten ist, ihren Wagen nachts auf den Oasenstraßen und entlang der Küste des Roten Meeres zu lenken.

Um ausgedehnte historische Stätten auf eine möglichst wenig ermüdende Weise zu besichtigen, kann man ein Kamel oder einen Esel mieten, ohne sich deshalb lächerlich zu machen.

An touristischen Orten wie Luxor oder Assuan wäre es schade, keine Feluken-Fahrt zu unternehmen. Eine einzige Vorsichtsmaßnahme: handeln Sie den Preis im Voraus mit Ihrem Fährmann aus und präzisieren Sie gegebenenfalls, ob die Verpflegung inbegriffen ist oder nicht. Individualkreuzfahrten werden von den Kairoer Reisebüros je nach freien Plätzen angeboten: ein Risiko ohne Garantie. Klären Sie solche Dinge besser noch vor Ihrer Abfahrt nach Ägypten ab.

Für Abstecher jenseits der befestigten Straßen, d.h. abseits der klassischen Wegstrecken durch das Niltal, nimmt man am besten den Bus, der die Oasen und Städte des Deltas anfährt, oder besser noch ein Taxi oder Mietauto. Manche Reisebüros kümmern sich um ein Fahrzeug, besonders für die Fahrt zum Sinai und entlang der Küsten des Roten Meeres.

Sprache

Amtssprache ist Arabisch, das sich von dem im Maghreb gesprochenen so stark unterscheidet, dass man sich gegenseitig kaum versteht. In der Verwaltung und in vielen Geschäften spricht man auch englisch; Französisch ist und bleibt die Sprache einer kleinen Oberschicht. Radio und Fernsehen strahlen täglich Sendungen in englischer, französischer – ersteres auch in deutscher – Sprache aus. In Kairo findet man mit einiger Verspätung auch die europäische Presse.

Klima

In klimatischer Hinsicht ist der Winter die beste Reisezeit, aber deshalb eben auch touristische Hochsaison.

Diejenigen, denen Hitze und Trockenheit – außer in Kairo und im Delta – nichts anhaben können, sollten darum besser im Sommer nach Ägypten reisen: die Hoteltarife sind niedriger als in der Hochsaison, und der Touristenstrom weniger ausgeprägt, obwohl sich der Unterschied zum Winter zu verwischen beginnt. Zu dieser Jahreszeit hat man aber die besseren Aussichten, am Eingang zu den Pyramiden nicht Schlange stehen zu müssen, und die Gräber des Tals der Könige sehen einer U-Bahn-Station nicht zum Verwechseln ähnlich. Am allerbesten steht man früh auf und besichtigt die Stätten vor den heißen Mittagsstunden.

Im Herbst, vor allem im November, empfinden Europäer das milde Klima als besonders angenehm, und die Tage sind noch nicht ganz so kurz. Versuchen Sie dennoch, nicht während der europäischen Sommerferien zu verreisen, um sich das Mitschwimmen im Touristenstrom zu ersparen.

Unterkunft

Seit den siebziger Jahren hat sich das Hotelangebot stark verbessert, auf alle Fälle in den städtischen Ballungsgebieten und touristischen Zentren (Kairo, Alexandria, Luxor und Assuan). Andernorts halten sich die Verbesserungen in Grenzen. Anzumerken sei, dass die Etap-Kette ein Hotel in Minia und eines in Ismailia eröffnet hat, bequeme Etappen auf einer Reise nach Mittelägypten oder unterwegs zum Sinai und zum Roten Meer.

Feriendomizile am Mittelmeer und am Roten Meer sind bisher nur in begrenzter Anzahl vorhanden: am Mittelmeer Mersah Matruh, Sidi Abd al-Rahman, Agami, Montaza – Vorsicht: die genannten Ferienorte werden im Sommer regelrecht gestürmt – entlang des Roten Meeres Ain Sochana, Hurgheda, Nueiba und Charm al-Scheich.

Sämtliche Hotelkategorien sind in Ägypten vertreten, von Luxushotels (günstiger als in Europa) bis zu einfachen, spottbilligen aber entsprechend schäbigen Unterkünften. Mittelklassehotels fehlen leider oft: bevor man sich über einen mangelhaften Service beschwert, gilt es zu bedenken, dass ägyptische Hotels im europäischen Vergleich durchweg zu hoch eingestuft werden. Im Bereich der internationalen Hotelketten hat man eine reiche Auswahl: Etap, Hilton, Holiday Inn, Hyatt, Intercontinental, Meridien, Mariott, Mövenpick, Novotel, Oberoi, Sheraton. In Kairo wurden die alten Paläste voll angestaubten Charmes, wie das Semiramis oder das Omar Khayam, leider durch moderne, funktionelle, geschmacklos ausgestattete Bauten ersetzt. Das Cecil ist eines der letzten Exemplare mit nostalgischen Anklängen an das alte Alexandria. In Luxor bietet das Winter Palace weiterhin die Schönheit seines üppigen Gartens. Und in Assuan reicht nichts an die Veranda des Katarakts heran, um die milden Abende zu genießen. Das Hotel Amun auf der gleichnamigen Insel ist ein ansprechend renoviertes, kleineres Haus, dem die Felsen des ersten Katarakts einen außergewöhnlichen Rahmen verleihen.

In Ägypten ist der Campingurlaub nur wenig entwickelt: es stehen zwei Plätze in Alexandria und ein dritter unweit von Kairo zur Verfügung. Bleibt noch der Wohnwagen, aber wundern Sie sich nicht, wenn sich alle Kinder eines Dorfes um Sie herum versammeln und Ihr Gefährt wie eine Attraktion bestaunen.

Rechnen Sie nicht damit, privat unterzukommen. Trotz der traditionell herrschenden Gastfreundschaft ist es völlig unüblich, wie z.B. in Griechenland ein Privatzimmer zu mieten. Im Übrigen fände man vermutlich nicht die geringsten Annehmlichkeiten vor. Wer abgelegene Stätten oder die Oasen besichtigt, dem bleibt eigentlich keine andere Wahl als die offiziellen Rest-Houses, in denen man mit einer entsprechenden Erlaubnis eine Nacht bleiben kann.