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Saint Augustine

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Saint Augustine (Vorwahl: 904)

Älteste Stadt der Vereinigten Staaten – und wahrhaftig – sie läßt es einen fühlen! Hier ragen also keine Wolkenkratzer gen Himmel. Im Gegenteil: jedes über hunderjährige Holzstückchen ist Gegenstand sorgfältiger Restaurierung. Nicht schlecht, aber vielleicht ein wenig zuviel.

Saint Augustine ähnelt ein wenig einer hübschen Kleinstadt, fast europäisch, mit einem bewohnten Altstadtviertel und einer Fußgängerzone. Sie ist gewiß die kulturträchtigste Stadt Floridas. Mit ihrem Zauber und ihrer Atmosphäre lebt sie ruhig von den nach Süden, zu sonnigeren Gefilden, strebenden Fremden. Hach wie uns wieder dichterische Kraft übermannt! Ganz selten in den USA: alle Sehenswürdigkeiten lassen sich per pedes abklappern. Die Stadt gilt übrigens auch als Badeort für ältere Leute, die sich hier am Wochenende einfinden. Folge: irrsinnig steigende Preise zu der Zeit. Schämen sollten sich die Sanktaugustiner, wehrlose Opas und Omas auszunehmen! Also besser während der Woche aufkreuzen.

Ein bisserl Geschichte

Nach der ersten Erkundung durch Ponce de León – die Amis sprechen´s wie »ponceh de lehoun« aus, ähnlich wie unser armer Goethe zu »gothi« (mit »th« wie in »thing« natürlich) wird. Daneben existieren aber noch zahlreiche andere Fassungen. Die Pforten des Paradieses mögen ihnen ob dieser Obzönitäten verschlossen bleiben! – nimmt sein Landsmann Pedro Menendez de Aviles 1565 am St. Augustins Tag Besitz von der Gegend, nachdem er die hugenottischen Franzosen in der Nachbarbucht vertrieben hat. Die Siedlung wird Ausgangspunkt für spanische Eroberungen in Nordamerika. Nur maßen sie der englischen Wachsamkeit mit ihrem berüchtigten Seefahrer und Freibeuter Francis Drake, der die Küste zwanzig Jahre später plünderte, zu wenig Bedeutung bei. Neue Zerstörungen im folgenden Jahrhundert drückten der Stadt ihren Stempel auf, die mehrere Male ihre spanischen und englischen Herren wechselte. Schließlich verkauften die Spanier das Gebiet an die jungen Vereinigten Staaten. Das ganze Hin und Her, um sich mit wenigen Dollar aus dem Staube zu machen. Kurz darauf kommt es mit den einheimischen Seminolenindianern zu Kämpfen. Warum wohl? Sollten die vielleicht auch frecherweise Besitzanspüche geltend gemacht haben? Ende des 19. Jh. entdeckt Henri Flagler die Gegend, errichtet drei Hotels und verbindet St. Augustine mit Jacksonville bei Miami und schließlich mit Key West. Florida ist für den Fremdenverkehr bereit.

Topographie

Der historische Mittelpunkt konzentriert sich auf wenige Quadratmeter entlang der St. Georg Street. Anastasia Island östlich der Stadtmitte weist grad auf der anderen Seite der Brücke einige günstige Hotels auf. Zeltplätze sind vorhanden, ebenso ein traumhafter weißer Sandstrand. An der San Marco Avenue in der nördlichen Stadtmitte reihen sich rund zwanzig guter und preiswerter Hotels.

Brauchbare Anschriften

  • Tourismus-Auskunft: 10 Castillo Drive, Ecke San Marco Ave, T. 824-3334. Tägl. von 8.30-17h. Diaschau von knapp einer halben Stunde über die Stadt (Eintritt).

    Man darf´s ruhig auslassen. Zahlreiche Broschüren liegen aus. Unnütz ist der kleine Touristenzug, der alle Viertelstunde vor dem Verkehrsbüro loszuckelt. Die Tour läßt sich besser per pedes unternehmen.

  • Greyhound: 100 Malaga St., T. 829-6401. Verbindungen zu Miami, Jacksonville, Tampa, Key West u.a.
  • Post: King Street, Ecke M.L. King Street.
  • Fahrradvermietung: Schwimm Cyclery, 130 King St., T. 824-2402 und Island Island Bycycle, 211 Anstasia Bd, T. 824-4010.