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Sehenswertes

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Anschauen und spazieren

Da es einerseits nicht wenig zu sehen gibt, andererseits die Eintrittspreise nicht von Pappe sind, voilà unsere höchst subjektive Hitparade, die aber zumindest den Vorteil bietet, den Zaster zusammenzuhalten: Spanisches Viertel, Lightner-Museum und vielleicht die Krododilfarm.

  • Das alte Viertel: etwa im Viereck Orange-Saint Francis Street (Norden u. Süden) sowie Sevilla Street und Menendez Avenue (Osten u. Westen). Hier gilt´s auf Schusters Rappen zu marschieren. Die Saint George Street als Hauptachse wurde völlig erneuert und zur Fußgängerzone umgewandelt. Stattliche Residenzen, verwunschene Läden und altertümliche Schilder lassen die Vergangenheit wieder aufleben, dies trotz Dutzender unvermeidlicher Touristenläden. Jeder wird die angenehme Ruhe in den Straßen dieses sympathischen Viertels genießen und verstehen, warum die Amis diese Orte, mit denen wir in Europa geradezu gesegnet sind, so lieben.
  • Saint George Street: Hauptstraße des Viertels. Beim Runterbummeln ab City Gate, Ecke Orange Street, wird man einige alte, aber aufgefrischte Herrenhäuser passieren, so bei der Nr. 14, The Oldest School House, tägl. von 9-17h bzw. 20h im Sommer. Bescheidene Eintrittspreise. Es handelt sich um eine kleine schlichte Schule aus Holz mit einem malerischen Gärtlein hintendran. Ein Roboter-Lehrer erklärt wie der Unterricht einst ablief. Ungeeignet für alle, die öfter den Englischunterricht schwänzten.

    Bei der Nummer 29 liegt das Spanisch Quarter, ein Ensemble restaurierter Holzhäuser. Tägl. von 9-17h. Wer sich nur einen der wiederhergestellten Teile der Stadt anschauen will, wähle diesen. Hoher Eintritt, aber man gewinnt einen guten Eindruck von den Lebensverhältnissen der Zeit. Um den Garten herum gruppieren sich einige Herrenhäuser aus dem 18. Jh., in denen typische Handwerker der Zeit tätig sind, wie ein Schmied, ein Tischler und eine eine Spinnerin. Einige Nummern weiter – Besichtigung im Eintritt inbegriffen – erhebt sich das Demeza Sanchez House aus dem 19. Jh. mit Möbeln aus der Zeit. Führungen alle halbe Stunde. Beim Weiterspazieren der Saint George Street bis zur Saint Francis Street stößt man dort bei der Nr. 14 auf das Oldest House. Teuer und wenig umwerfend. Im Eintritt eingeschlossen die Besichtigung eines erbärmlichen Militärmuseums. Besser nur von außen ansehen und das Viertel noch ein wenig erkunden.

  • Castillo de San Marcos: 1 Castillo Drive. Gewaltige Festung am Ufer der Mantanzasbucht mitten im ausgedehnten grünen Gelände und nahe City Gate bzw. Verkehrsbüro. Tägl. von 9-17.15h. Eintritt erschwinglich. Im 17. Jh. errichtet, ist es die älteste Festung der Vereinigten Staaten. Ihre sternförmige, schlecht einzunehmende, Form verrät ihren spanischen Ursprung. Mächtige Wälle aus Muschelkalk und Zement. Feste und Stadt, Symbole spanischer Herrschaft, wurden im Vertrag von Paris 1763 gegen Havanna eingetauscht. Die Amis verwandelten das Fort gleich in ein Gefängnis für »aufrührerische« Indiander. Im Innern eigentlich nichts Sehenswertes. Immerhin gewährt der Rundgang auf den Wällen einen hübschen Blick auf die Stadt. Aber bei Kassenschwund kann man´s auch lassen.
  • Lightner Museum: Ecke Cordova und King Street am Südrande des alten Viertels. Tägl. 9-17h, Eintritt. Es befindet sich im alten, von Henry Flagler 1888 errichteten Alcazarhotel, das auf den Plänen des Alcazar in Toledo beruht. Der Chicagoer Verleger Otto Lightner erwarb es 1929 während der Wirtschaftskrise und verwandelte es in ein Museum für seine privaten Sammlungen. Insgesamt ein lohnender Besuch, wenn auch erhebliche Unterschiede bei Art, Stil und Qualität der Ausstellungstücke zu verzeichnen sind. So findet sich im ersten Stock ein Sammelsurium von Gemälden, Musikinstrumenten, Porzellan, Puppen, darüber dann eine erstaunlich Sammlung an englischen Karaffen, französischen Vasen (Daum, Gallé), böhmischen Krügen, geschliffenen Spiegeln, chinesischem Porzellan und Fenster von Tiffany. Man wird sogar noch russische Badewannen sehen, einst von den Hotelgäste benutzt. An einer Wand stößt man plötzlich auf eine Knopfsammlung. Beim Verlassen an der Kasse mal einen Blick auf die Uhr aus dem 19. Jh. werfen, die sich einmal stündlich, sechs Minuten nach der vollen Stunde meldet.
  • Flagler College: vorgenanntem Museum gerade gegenüber, ehemals Ponce de Leon Hotel, von Flagler 1888 erbaut. Heute dürften die Studenten glücklich über eine derartige Arbeitsstätte sein. Stilmischung aus spanisch-maurischem und modernem Allerweltsstil.