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Provinz Alberta

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Ausflug nach Spirit Island

Brazeau Damm

Aspen Parkland

Wir befinden uns wieder in der Provinz Alberta. Bei der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten erinnern wir uns daran, dass in Alberta die Camp Grounds bei weitem nicht so schön und gepflegt sind wie in B.C., aber es nutzt alles nichts, wir müssen wieder nach Edmonton zurück. Um das Beste aus der Rückfahrt zu machen, besichtigen wir einiges, was so am Rand des Weges liegt, um auch über Alberta besser Bescheid zu wissen.

Kurz hinter Jasper biegen wir ab zum Maligne Lake. Dieses Tal ist das Paralleltal zum Athabasca Valley. Der Maligne Lake ist der größte Gletschersee, er ist nahezu an allen Seiten von vergletscherten Gipfeln umgeben. Wir erfreuen uns an diesem einzigartigen Landschaftspanorama und unternehmen eine Bootsfahrt auf einem kleinen Passagierschiff. Der See ist 22 Kilometer lang und nach ungefähr 14 Kilometern machen wir eine Pause am Ufer, um von dort aus die bekannte kleine Insel „Spirit Island“ betrachten zu können, die man schon viele Male in den unterschiedlichsten Spielfilmen sehen konnte. Hinter Spirit Island ragt die Gebirgskette Miette Range empor. Wir unternehmen noch einige kleine Wanderungen und biegen auf der Weiterfahrt bei Hinton ins Hinterland ab, um auf einem Camp Ground mitten auf einer grünen Wiese zu übernachten.

Am nächsten Tag fahren wir bei Edson gen Süden und besichtigen unter anderem den Brazeau Damm. Nach einer Übernachtung auf einem kleinen hübschen Camp Ground an einem See nähern wir uns am nächsten Tag Edmonton. Wir durchfahren die Region Edmonton und sind enttäuscht über den Stress und die Hektik, die sich hier breit macht. Wir fahren einige Seen an, von denen einer überfüllter ist als der andere. Der Pigeon Lake scheint das Hauptausflugsziel der Einwohner Edmontons zu sein.

In der Nähe von Edmonton, am Ufer des Saskatchewan River bleiben wir über Nacht. Hier stehen einige Camper und Zelte und es halten sich eine Menge Tagesausflügler hier auf. Überall herrscht gute Laune und an allen Ecken und Enden wird gefeiert. Viele Leute haben ihre Motorboote mitgebracht und brausen den Fluss auf und ab.

Am nächsten Tag machen wir uns auf die Suche nach einer ruhigeren Gegend und beschließen, über unser Ziel Edmonton hinaus zu fahren und es östlich davon in einem Naturpark zu versuchen, in dem es Bisonherden geben soll.

Elk Island National Park*

So treffen wir im Elk Island Park ein, ungefähr eine gute Stunde Fahrzeit östlich von Edmonton gelegen. Das scheint die einzige Region zu sein, wo man nicht von Menschen erdrückt wird. Der kleine Nationalpark ist nur 195 km2 groß und umfasst einen bewaldeten Abschnitt der Beaver Hills mit vielen Seen, Sümpfen und Mooren. Er wurde 1906 gegründet. Im Park sind das gesamte Freizeitzentrum und natürlich auch der gesamte Naturpark eingezäunt, in dem ansonsten die Bisons und natürlich andere Tiere frei herumlaufen können.

Wir campen auf dem gut ausgestatteten Sandy Beach Camp Ground, in Sichtweite eines Biberbaus, dessen Bewohner am Abend in der Nähe unseres Campers unterwegs sind. Wir sehen sie aber leider immer nur im Gebüsch verschwinden. Nebenan gibt es einen eingezäunten Golfplatz, auf dessen Anlage sich eine Bar befindet, in die man sich auch als Nichtgolfer setzen kann, um etwas zu trinken. Da auch dort kaum Betrieb ist, ist es ein erquickendes Plätzchen, wo es auch die Möglichkeit gibt, ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Neben dem Camp Ground gibt es auch eine Art Cafe, das vor allen Dingen für Tagesausflügler gedacht ist, in dem es tagsüber Burger und Getränke zu kaufen gibt.

Das ganze Gebiet ist ein Eldorado für Vögel; Kanadagänse und viele andere Arten Vögel tummeln sich hier, geschützt auf den vielen seichten Tümpeln. Beim Spaziergang, der einen über viele Holzstege führt, kann man viele Vögel und Wassertiere beobachten. Auf den weitläufigen Wiesen trifft man auf eine gehörige Anzahl kleiner Erdhörnchen, Richard´s Ziesel, genannt Goofers oder Ritchies, die hier in der abgezäunten Region keine Feinde besitzen. Sie sind so frech, dass sie beinahe zum Camper hereinkommen. Setzt man sich auf den Boden, so klettern sie auf einem herum und betteln um Futter. Ein Heidenspaß für Kinder und Erwachsene.

Außerhalb des Camp Grounds kann man mit dem Auto oder zu Fuß Bisons beobachten. Für das Auto gibt es eine drei Kilometer lange Rundstraße. Es gibt auch diverse ausgeschilderte Wanderwege mit einer Unmenge von Warnhinweisen, da sich Bisons, die sich gestört fühlen, nicht verscheuchen lassen, sondern äußerst aggressiv reagieren. Wir hatten ursprünglich vor, am nächsten Tag eine Wanderung zu unternehmen, aber als wir am Abend davor von einem Büffel angegangen werden, obwohl wir im Auto sitzen, lassen wir es doch lieber bleiben. Dennoch beobachten wir eine Menge Bisons vom Auto aus und hier und da auch Elche und Hirsche. Es ist ein gewaltiges Erlebnis, ein paar Meter neben einem Bison herzufahren.