Ontario

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ONTARIO

Die Provinz Ontario ist ein Spiegelbild des ganzen Landes: moderne Großstädte, ursprüngliche Dörfer, Jazzkneipen mit uriger Atmosphäre, endlose Einkaufszentren, freundlich lächelnde Menschen ...

Die Maße sprengen jedes an mitteleuropäischen Verhältnissen geschultes Raumverständnis: im Süden von den Großen Seen und im Norden von der Hudson Bay begrenzt, stellt Ontario die sowohl in der Industrie wie auf dem Landwirtschaftssektor führende Provinz Kanadas dar. Das Klima ist dank temperaturausgleichender Wirkung der Großen Seen vergleichsweise mild, so dass im Süden sogar Wein angebaut wird.

Die Bevölkerung lebt zum größten Teil in den südlichen Metropolen wie Toronto oder der Bundeshauptstadt Ottawa. Das Reiseziel Ontario besteht längst nicht nur aus den Niagarafällen, mit denen man die Provinz gemeinhin in Verbindung bringt, sondern aus Tausenden von Seen, Flüssen und Wasserläufen. Weite Teile der Provinz lassen sich daher im Kanu erkunden – so, wie es die ersten europäischen Siedler hielten: Pelzjäger, Abenteurer und Missionare. In Ontario ist es nie weit bis zur wilden, unberührten Natur.

Die urbanen Zentren der Provinz, die sich gerne als »Nabel der Nation« betrachtet, pflegen jeweils einen unverwechselbaren Charakter: das verschlafene Toronto der sechziger Jahre hat sich längst zur blühenden Wirtschaftsmetropole mit einem bunten Ethniengemisch und zahlreichen Sehenswürdigkeiten emporgeschwungen. Auch die kleineren Orte an der Georgian Bay, häufig Schauplatz einer mitunter recht blutigen Geschichte, haben einiges zu bieten. Wer sich ein Bild von dieser Provinz machen möchte, sollte immer wieder die Städte als Ausgangspunkt für Erkundungen im Hinterland begreifen: Expeditionen entlang der Wanderwege oder im Kanu bieten sich an, was vor allem im Algonquin-Park von höchstem Reiz ist. Erst so stellt sich ein Gespür für die riesige Ausdehnung der Provinz ein und man begreift die Hürden, die hier den ersten Siedlern bei der Erschließung einer noch unbekannten Welt im Weg standen. «»Erschließung« im abendländischen Sinne wohlgemerkt: schließlich handelte es sich um altes Indianerland. Dass sich die eigentlichen Herren über Wälder und Seen nicht kampflos den weißen Eindringlingen ergaben, ist bekannt. Zunächst gelang es ihnen sogar, die traditionelle Vorhut kolonialistischer Unterwerfung, Missionare – besonders französische Jesuiten – und Abenteurer, wieder nach Osten abzudrängen. Erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts war der indianische Widerstand gebrochen, und die Engländer richteten sich am Nordufer der Großen Seen in dauerhaften Siedlungen ein.

Noch ein praktischer Ratschlag: anders als in Quebec kann, wer sich unter dreißig Tage in Ontario aufhält, sich seine Goods and Services Tax (GST) erstatten lassen. Wir müssen nur eines der Formulare – »Visitor Application for Refund of Goods and Services Tax (GST) and Provincial Sales Tax (PST)« – ausfüllen, die man fast überall erhält: in Verkehrsbüros, großen Kaufhäusern, Duty Free Shops, in manchen Hotels sowie bei der staatlichen Steuerbehörde in Ottawa (1355 Bank Street; Telefonnummern im Allgemeinen Teil, Kapitel »Steuern«).

Zum Einreisen in die USA wird ein Visum benötigt!



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