Jetlag

Erste Reise - Ausflüge

Start Calgary*

Unser Flug von Frankfurt nach Calgary dauert ungefähr neun Stunden und zieht sich reichlich in die Länge, da der Himmel meist bedeckt und außer Wolken nichts zu sehen ist.

Da wir eine Zeitverschiebung von acht Stunden haben, kommen wir sozusagen am gleichen Tag nachmittags in Calgary an. Calgary besitzt einen netten, kleinen, fast familiär wirkenden Flughafen. Das Auschecken geht schnell und das Personal ist sehr nett. Wir freuen uns riesig endlich in Kanada angekommen zu sein, sind aber von der Reise völlig erschöpft. Wir fahren in unser gebuchtes Hotel und lassen uns als erstes auf das Bett fallen.

Der „Jetlag“, der durch solch eine Zeitverschiebung auftritt ist nicht zu verachten. Da es heißt, man solle sich so schnell wie möglich an die neue Zeit anpassen, beschließen wir noch einen Spaziergang durch Calgary zu machen. Hier ist es erst später Nachmittag, unser Hotel liegt in der Innenstadt und so schlendern wir die Straßen auf und ab und studieren die Auslagen der Geschäfte. Nachdem wir vor lauter Müdigkeit nicht mehr sehr aufnahmefähig sind, machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel, nehmen dort noch ein kurzes Abendessen ein und fallen todmüde ins Bett.

So müde wir am Abend ins Bett gefallen sind, so munter sind wir jetzt, nur ein paar Stunden später, obwohl es gerade erst dämmert. Zu Hause ist es jetzt Mittagszeit und der Jetlag macht uns zu schaffen. Da es langsam hell wird, beschließen wir einen Morgenspaziergang durch die Innenstadt von Calgary zu machen. Als wir die Ostgrenze der Innenstadt erreichen, schlagen wir den Weg zum Bow River ein und laufen an der Uferpromenade entlang bis zu einem großen Park. Dort treffen wir die ersten frühmorgendlichen Jogger und einen Polizisten, der uns etwas überrascht, aber freundlich grüßt. An der Westseite der Innenstadt angelangt, machen wir uns durch Chinatown wieder auf den Rückweg zum Hotel. Dort frühstücken wir und lassen uns zur Vermietstation unseres Campers fahren.

Camperübergabe*

Zu unserer Überraschung stellen wir fest, dass hier deutsch gesprochen wird. So lassen sich die Übernahmeformalitäten schnell erledigen und wir erwarten gespannt die Camperübergabe. Völlig begeistert stehen wir vor einem nagelneuen Allrad-Truck, nur wenige tausend Kilometer gefahren, mit einem ebenso neuen Campaufbau. Wir lassen uns alles ausführlich erklären und sind begeistert von unserer neuen Heimstatt für die nächsten drei Wochen. Der Camper besitzt alles was man braucht, sogar eine kleine Naßzelle und eine Toilette mit Wasserspülung. Über dem Fahrerhaus befindet sich ein großes Bett, circa 1,60 Meter breit und 1,90 Meter lang und man kann aufrecht auf dem Bett sitzen ohne mit dem Kopf an der Decke anzustoßen. Ansonsten gibt es eine ausreichend große Sitzecke und einen Kochbereich mit dreiflammigem Gasherd, einer Spüle, einen Kühlschrank mit Gefrierfach und viele Schränke. Kleiderschränke und Staufächer gibt es in Hülle und Fülle.

Wir mieten zusätzlich zur Grundausstattung zwei Campingstühle und eine Axt, die wir gut gebrauchen werden können, um Kleinholz für das abendliche Grillfeuer zu machen. Von der Vermietstation werden wir mit Prospekten und Karten eingedeckt, wie auch mit allen wichtigen Versicherungs- und Vermietunterlagen, sowie einem detaillierten Stadtplan von Calgary, damit wir hoffentlich auch wieder zurückfinden werden.

Auf der Fahrt durch Calgary in Richtung Highway 1 machen wir bei einem großen Supermarkt Station, um uns mit den wichtigsten Lebensmitteln einzudecken. Endlich sind wir auf dem Highway, der uns zu den Rockies bringen soll. Noch ist die Umgebung reichlich eben, aber im Hintergrund kann man schon die Rocky Mountains erkennen.

Langsam breitet sich das typische kanadische Gefühl der Ruhe und Gelassenheit in uns aus. Die Autofahrer rasen nicht, keiner hupt oder beschimpft den anderen, wie in Deutschland, nein, alle fahren in gemäßigtem Tempo und ohne zu drängeln.

Wir fahren an diesem Tag nur etwa 160 Kilometer, besichtigen unseren ersten kanadischen Wasserfall und kehren bald auf einem schönen Camp Ground ein.