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Museen

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Kunst und Kultur

Freizeit und kulturelles Angebot

Kunstmuseum Sao Paulo (Museu de Arte de Sao Paulo; MASP): Av. Paulista, 1578, Bela Vista, SP 01310-200, geöffnet: 11-18 Di. –So.

Seit 1968 in diesem architektonisch kühnen Gebäude untergebracht. Das zu den sehenswertesten Museen Lateinamerikas zählende MASP faßt die Sammlungen eines Mäzens aus Sao Paulo zusammen. Die Werke sind von erstaunlicher Qualität: Rembrandt, Hieronymus Bosch, Frans Hals, Mantegna, Raffael, Greco, Velázques, Goya, Gainsborough, Constable, Holbein der Jüngere, Lucas Cranach und die Französische Schule: Gemälde u.a. von Renoir, Van Gogh, Lautrec, Cézanne, Picasso, Max Ernst und Bonnard. Die Gemälde wechseln, d.h. sie werden nicht alle gleichzeitig gezeigt. Die Bilder sind auf eine sehr unauffällige Art plaziert und wirken so, als schwebten sie in der Luft.

Der Ibirapuera-Parkwurde vor dreißig Jahren zur Vierhundertjahrfeier der Stadt auf einer Fläche von 160 ha von Oskar Niemeyer angelegt (U-Bahn: »Ana Rosa«; Bus: 5121, »Santo Amaro«). Von 6 bis 22 Uhr.

Ein angenehmer Ort zum Bummeln. Es gibt sogar einen Garten für Blinde, wo diese Pflanzen- und Baumnamen in Blindenschrift vorfinden. Am Parkeingang kann man die gewaltige Skulptur der Bandeirantes, jener Pioniere und Abenteurer, die von Sao Paulo aus das Landesinnere Brasiliens und dessen natürliche Reichtümer erkundeten, gar nicht übersehen. Im Park sind noch verschiedene Museen und bemerkenswerte moderne Gebilde zu bestaunen.

Museum für zeitgenössische Kunst (Museu de Arte Contemporânea): im dritten Stock des Biennale-Pavillons. Tel. 571-76-10. Dauerausstellung mit einigen hundert Kunstwerken. Zum kompletten Museumsbesitz zählen an die dreitausend Gemälde. Vornehmlich brasilianische Künstler, aber auch ein paar Picassos, Braques, Chagalls, Mirós etc. Von dienstags bis sonntags, 13 bis 18 Uhr.

Museum für moderne Kunst (Museu de Arte Moderna): neben dem zuletzt erwähnten Museum; Tel. 549-96-88. Publikumsverkehr dienstags bis freitags von 13 bis 19 Uhr und samtags/sonntags von 11 bis 19 Uhr. Dienstags freier Eintritt. Verschafft uns einen Eindruck von der brasilianischen Malerei.
Museum für Volkskunst: im Pavillon Lucas Nogueira Garcez. Tel. 544-23-99. Unter den Tausenden hier ausgestellter Beispiele brasilianischer Handwerkskunst fallen besonders die Altaraufsätze auf. Einlaß in der Zeit von 14 bis 17 Uhr, von dienstags bis freitags.
Luftfahrtmuseum: selbe Adresse und selbe Öffnungszeiten wie vorgenanntes Museum.
Planetarium: Tel. 544-46-06. Vorführungen samstags und sonntags.
Biennale: Internationale Kunstausstellung, die in jedem ungeraden Kalenderjahr zwischen Oktober und Dezember abgehalten wird.
Museum für sakrale Kunst: Av. Tiradentes 676, im Stadtviertel Luz. U-Bahn: »Tiradentes«. Tel. 228-40-63. Dienstags bis sonntags in der Zeit von 13 bis 17 Uhr.

Im Convento da Luz, einem ehemaligen, 1774 erbauten, Kloster untergebracht. Es handelt sich hier um das bedeutendste brasilianische Museum für religiöse Kunst. Aufwendige Goldschmiedearbeiten, barocke Altäre und Retabel, Skulpturen der größten brasilianischen Meister. Selbst »Ungläubige« haben keinen Grund, über einen Besuch hier die Nase zu rümpfen.

Die Geschichte Brasiliens

Paulista-Museum (oder Ipiranga-Museum): Parque da Independência. Schon recht weit außerhalb, in südöstlicher Richtung. Tel. 215-45-88. Dienstags bis sonntags, von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Für den Hinweg sollte man sich im Hotel nach den günstigsten Busverbindungen erkundigen. Das Museu Paulista dokumentiert die Geschichte Sao Paulos und Brasiliens.

Oben auf der Haupttreppe überblickt die Statue Dom Pedros I. (Sohn des portugiesischen Königs, Dom Joao VI.), der 1822 erster Kaiser von Brasilien wurde, den Innenraum. Links des Aufgangs thront Manuel de Borda Gato, einer der ersten Bandeirantes des Landes. Im ersten Stockwerk dann der Hauptraum mit einer Darstellung Dom Pedros I., wie er am 22. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens ausruft.

Butanta-Institut: Av. Dr. Vital Brasil 1500, im Butanta-Viertel. Bus 702 U von der Praça da República ab in Richtung Westen. Tel. 211-82-11. Täglich (bis auf montags, dann erst ab 13 Uhr) von 9-17 Uhr.

Das auf Schlangenkunde spezialisierte Institut genießt einen ausgezeichneten Ruf in der ganzen Welt. Davon abgesehen zeigt ein einzigartiges Museum Zehntausende von Schlangenarten und andere Reptilien, ferner Riesenspinnen, Skorpione und dergleichen putzige Tierchen mehr. Im Garten wimmelt es in tiefen Gräben von Schlangen. Man darf sogar bei der Gewinnung von Schlangengift zuschauen, einer ziemlich spektakulären Operation, die sechsmal täglich (vor- und nachmittags) stattfindet. Dafür müssen mindestens zehn Interessenten anwesend sein. Sich telefonisch nach den Zeiten erkundigen.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Gegend (für die besonders Ambitionierten)

Universitätsviertel:wegen seiner raumbezogenen Architektur.
Casa do Bandeirante: Praça Monteiro Lobato (Butanta). Tel. 211-09-20. Dienstags bis freitags von 12 bis 17 Uhr, samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Das Leben der Bandeirantes wird ausführlich beschrieben, ihr Aufbruch in Sao Paulo, um in Minas Gerais nach Gold zu suchen. Eine sorgfältige Rekonstruktion der Lebensart brasilianischer Pionniere.

Auf dem Rückweg in die Innenstadt werden alle Nekrophilen auf dem Cemitério da Consolaçao einen Halt einlegen, um die aufwendigen Gräber reicher italienischer Familien zu bestaunen. Der Friedhof ist von hohen weißen Mauern umgeben.

Eine Reihe weiterer Museen entspricht vielleicht ebenfalls Neigungen und Hobbys unserer Leserinnen und Leser. Es bieten sich an: das Lasar-Segall-Kunstmuseum, das Ton-und-Bild-Museum, ein Historisches Krippenfigurenmuseum, das Städtische Museum, das Telefon- oder das Polizei-Museum etc. Im Fremdenverkehrsamt erhält man die vollständige Liste mit Hinweisen zur Anfahrt.

Das japanische Viertel im Liberdade-Bezirk: die Hauptstraße dieses kleinen ruhigen Quartiers wird von entfernt japanisch anmutenden Straßenlaternen beleuchtet. Außer einer Reihe hübscher, niedriger Häuschen in der Rua Tagna gibt es eigentlich nichts Besonderes zu entdecken. Der Umweg lohnt also kaum. Japaner wanderten ab 1908 nach Brasilien ein, das sie als unverhofftes, neues Heimatland und in rasanter Entwicklung vorfanden, und verdienten ihren Lebensunterhalt vornehmlich als Landarbeiter. Sie schrieben an ihre Familien, die ihnen kurze Zeit später folgten. Ein bescheidenes Museum an der Rua Calvo Bueno, Ecke Rua Sao Joaquim erzählt die Geschichte ihrer Einwanderung anhand von Fotos und anderen Dokumenten. Übrigens: die Gemüseproduktion in Sao Paulo ist bis auf den heutigen Tag Sache der Japaner!

Wer sich mit Heiratsabsichten trägt, tut gut daran, sich einmal in der Rua Caetano(im rechten Winkel zur Av. Tiradentes verlaufend, schräg gegenüber des Bahnhofs) umzuschauen. Hier haben sich über achtzig Läden für Hochzeitsausstattungen angesiedelt. Ein geschickter arabischer Händler verfiel vor langer Zeit einmal auf den Gedanken, sich auf diese Branche zu verlegen. Die Nachahmung durch Scharen seiner Landsleute zeugt von seinem guten Riecher.