Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

La Rioja

Body: 

Rioja Alavesa und Hauptstadt

Logroño

Seinen Namen verdankt das weltberühmte Weingebiet dem „Rio Oja“. Das Riojagebiet teilt sich dabei in das bergige Rioja Alta, das flachere Rioja Baja und die Rioja Alavesa am Südhang des Gebirges. Die Hochhäuser der „Hauptstadt des Rioja" (Logroño, sprich Logronjo, am Ufer des Ebro) sollten nicht von einem Besuch abhalten, denn die nette Altstadt lässt Bausünden am Stadtrand rasch vergessen.


In der Innenstadt parke man an der Touristeninformation, an dem wunderschönen Paseo del Espolón (autofrei). Dort beginne man die Erkundung der Gassen um die berühmte Calle Laurel. Diese muss man gesehen haben, denn ein Weinrestaurant reiht sich ans andere. Urlauber verlassen sie nur, um im nächsten ein weiteres Glas Wein zu verkosten. Alles sehr touristisch, aber dennoch mit fröhlicher spanischer Stimmung, die sollte man einfach mal mitnehmen. Besonders mit Kindern findet man reichlich Stoff zum Anschauen: viele gemütliche Tapa-Bars, alte Weinfässer, besondere Tische ... Spanische Musik erfreut die Ohren.


Die nahe Kirche gehört auf dem Jakobsweg einfach dazu. Über die Fußgängerzone Calle de Portales erreicht man die Plaza de Mercado mit frischen Waren in der taghellen Markthalle. Unmittelbar daneben die Kathedrale Santa Maria la Redonda, deren beide weithin sichtbare Barocktürme Störche besetzen. Überhaupt zeigen sich diese Tiere in dieser Region in unglaublicher Anzahl. Weiter zur Iglesia de Santa Maria del Palacio (Baubeginn 12. Jh., Erweiterung 16. Jh.) mit ihrem merkwürdigen spitzen Turm.


Betrachtern des „Puente de Piedra“ kommen Pilger entgegen, die die Stadt über diese Ebro-Brücke erschließen. Nach einer Überquerung genießt man den Fluss an dieser Stelle; auf der Rückkehr lernt man das Gefühl der Pilger kennen, wenn sie vom anderen Ufer in die Stadt wandern – zur eigentlichen Pilgerkirche, der Iglesia de Santiago el Real.


Pilger folgen dem Muschelsymbol des Jakobsweges. Kinder freuen sich sehr darüber, dieses Symbol bei einem Urlaub in Spanien immer wieder zu finden.


Nach einer weiteren Überquerung, diesmal die der breiten Calle de Sagasta, steht man bereits auf dem Vorplatz der Kirche. Dort wartet die Pilgerquelle mit einer Inschrift von 1675.


Da hier auch der Pilger Hape Kerkeling saß, sei ein kurzer Kommentar zu seinem Buch (siehe Buchempfehlungen) erlaubt. Es liest sich leicht und macht Spaß, aber leider hat er wenig von diesem schönen Land berichtet, von der Landschaft, Stimmung und von den gut erhaltenen Kulturdenkmälern. Er hätte solche Beschreibungen an der einen oder anderen Stelle durchaus vertiefen können, hat sich inhaltlich aber lieber ausgiebig mit seinen Mitpilgern, mit sich selbst und seinem bisherigen Leben beschäftigt. Dennoch: Hat man sein Buch „Ich bin dann mal weg“ noch nicht gelesen, so ist es witzig, dies auf einer eigenen Spanientour zu tun.
Diese Kirche (16. Jh.), das Pilgerziel Logroños, zeigt im Innern u.a. den heiligen Jakobus als Holzschnitzarbeit. Hinter der Kirche bietet eine Aussichtsplattform den Blick über Fluss und umliegende Berge.
Mitte des 18. Jhs erdrängten christliche Heere die Mauren. Im Mittelalter wuchs die Bedeutung Logroños, weil immer mehr Jacobspilger durch die Stadt zogen. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. brachte auch der Handel mit Wein der Stadt große Bedeutung ein. Neben den Exportbetrieben um die Stadt (etwa 140.000 Einwohner) weist sie auch Konserven-, Wurst-, Textil- und Schuhindustrie auf.


Einen Abstecher lohnt das Museo de la Rioja mit Gemälden aus dem 19. Jh. und religiöser Kunst.