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Burgen und Wein

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Vielseitige Verwendung der Gemäuer

Geheimnisvolle Pforten

Burg La Mota

Großer Spaß für Kinder ist ein Ausflug zu der schönen, gut erhaltenen Burg „la Mota“ in Medina del Campo. Ein großer Parkplatz deutet auf weiter steigende Besucherzahlen hin. Noch ist die Burg ein Geheimtipp, aber sicher bewirbt das Fremdenverkehrsamt sie bald mehr. Bis dahin können Kinder sich noch frei bewegen und umhertoben, immer in Sichtweite der Eltern.


Zunächst spaziere man vom Parkplatz einmal um die Burg herum, da sich die Verantwortlichen mit der Anlage eines kleinen Waldes und der Blumenbeete viel Mühe gegeben haben. Insbesondere auf der Rückseite der Burg erkennt man an der Fassade die alten Elemente. Im Anschluss daran kann man etwa zwei Drittel der Burg innen anschauen, der Rest wird für Seminare genutzt.

Zamora

Von Rueda aus führt der Weg über die Autobahn nach Zamora. Die ca. 65.000-Einwohner-Stadt hat noch dörflichen Charakter, ohne übertrieben starken Tourismus. Kirchen- und Klösterinteressierte können hier mehrere Tage verbringen, denn in keinem anderen Ort gibt es so viele. Wegen der 26 romanischen Kirchen bekam Zamora den Spitznamen „Museum der Romanik“. Nicht übertrieben angesichts der deutlichen Spuren, die das 12. Jh. in Kunst und Architektur der Kirchen hinterließ. Die strategisch günstige Lage der Stadt auf einem Hügel über dem Duero nutzten zuerst die Kelten, die später den Römern weichen mussten. Letztere erhoben Zamora zu einer der wichtigsten Stationen an der von ihnen angelegten „Silberstraße“.


Einer Legende zufolge machte sich der Nationalheld bzw. Rebell Viriato die Stadt für seinen Guerillakrieg gegen die römischen Besatzer zunutze. Sie war somit Schauplatz vieler entscheidender Ereignisse im Krieg zwischen dem spanischen König und den aufsässigen Städten. Nach dem 16. Jh. verfiel sie in eine lang anhaltende Lethargie. Heute ist Zamora Provinzhauptstadt mit guter Infrastruktur, in der Tourismus eine große Rolle spielt.


Den Wagen stelle man in der Tiefgarage auf dem Hügel ab, in unmittelbarer Nähe zur Kathedrale. Erstens haben Kinder Spaß am Spielplatz, mit dem man die Besichtigung beginne und ggf. wieder beende; zweitens liegt der sehenswerte Teil des Ortes hier oben.

Am Fluß Duero

Die wohl besten Weine Spaniens stammen aus der Region Ribero del Duero am gleichnamigen Fluss. Die folgende Weintour ist wieder so ausgerichtet, dass auch Kinder einigen Spaß haben.


Beginnen wir in Tudela de Duero, etwa 16 Kilometer von Valladolid entfernt. Weinverkostungen bietet ab hier jeder Ort; man sucht einfach ein oder mehrere nette Weingüter raus. Ein Zahn wird dabei leider gleich gezogen: Die großen Weine des Hauses Vega Sicilia in Valbuena lassen sich leider nicht verkosten, denn das Gut versteckt sich hinter einer großen Hecke und zugesperrten Schranke.

Penafiel

Auf der Strecke Traspinedo, Santibánez, Congeces del Monte, Campaspero und Aldeayuso folgt nach etwa fünfzig Kilometern Penafiel, Hauptort des Weingebietes mit einem weithin sichtbaren Castel auf einem Felsen hoch über der Stadt. In der Nebensaison fahren Besucher mit dem Wagen bis nach oben; innerhalb der Saison findet sich unterhalb des Felsens ein großer Parkplatz.


Für Kinder fängt hier der Spaß bereits an, auf einem großen „Burg“-Spielplatz zum Klettern, Turnen und Rutschen. Innerhalb von Baumreihen schön angelegt und sauber.


Im zehnten Jahrhundert gründete der Graf von Kastilien die gut erhaltene, etwa 211 Meter lange Burg mit ihren 12 Rundtürmen und dem etwa 25 Meter hohen Burgfried. Kindern freuen sich über Rittergeschichten. Ein Führer begleitet die Wehren entlang. Zudem geht´s den hohen Bergfried empor, der einem atemberaubenden Blick über das gesamte Weingebiet schenkt.


Gleich gegenüber der Kassen befindet sich das Weinmuseum, dessen Größe und Qualität sich keinesfalls mit dem im Rioja-Gebiet vergleichen lässt (Briones, besprochen in Tour 11). Sechs Euro Eintritt sind für zwei kleine Etagen zudem recht teuer. Lohnenswerter ist auf jeden Fall die Besichtigung der Burg.

Weingebiet Ribera del Duero

Das Gebiet um den Rio Duero umfasst eine Rebfläche von rund 19.000 Hektar (8.200 Winzer, 178 Bodegas). Die Produktion beträgt in etwa 77 Millionen Liter, von denen nur 30 Prozent exportiert werden. Spanier trinken diesen guten Wein gerne selbst, zum Beispiel zu Tagesmenüs. Die Region umfasst 19 Gemeinden im Osten Valladolids, fünf im Nordwesten Segovias und 59 im südlichen Teil um Burgos. Kurz: Ein riesiges Weingebiet mit kalkigen Böden und einem klimatischen Vorteil. Den größeren Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht verdanken die Trauben eine langsamere Reife und damit höherwertige Entwicklung der Säure. Viel Rotweinanbau, Cabernet Sauvignon, Merlot, Tempranillo, Garnacha Tinta, wobei der Tempranillo etwa 80 Prozent ausmacht.