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Natur &Stiere

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Besuchermassen stürmen Pamplona

DerJakobsweg kreuzt auch diese Stadt

Denkmal für Stierrennen

Die 200.000-Einwohner-Stadt erlangte nicht zuletzt durch Hemingways Roman „Fiesta“ Berühmtheit. Noch heute finden sich Hemingway-Bars und -Restaurants in der Altstadt. Der Roman beschreibt die Fiesta de San Fermin und sorgt für alljährliche Besucherströme zur Stierkampfzeit.


Am schlauesten parkt man im Parkhaus an der Ecke Calle Nueva und Calle Taconera und spaziert durch die schönen Gassen Richtung Zentrum. Gleich an der Plaza San Francisco ein toller Spielplatz für Kinder; zwei weitere neben und vor der Stierarena.


Der Calle Nueva folgt man bis zur Plaza Consistorial und dem im 17. Jh. erbauten und 1953 runderneuerten Rathaus, erkenntlich an seinen Löwenwappen. Über den Platz verläuft auch der Jakobsweg. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur großen Plaza del Castillo. Hier sehenswert der 1847 erbaute Palacio de Navarra, heute als Landtag der Provinz genutzt. Die Calle Estafeta führt direkt bis zur Stierkampfarena an der Plaza de Toros. Ein imposantes Gebäude, das man einmal umrundet und ggf. von innen besichtigt, um dann über die Plaza Sta. Maria la Real die Stadtmauer am Ronda del Obispo Barbazán entlangzulaufen. Der Blick von der gut erhaltenen Stadtmauer bildet einen Höhepunkt bei der Stadtbesichtigung. Wegen des geringen Autoverkehrs können die Kinder bedenkenlos umherlaufen.


Über die Calle Carmen, dem offiziellen Pilgerweg, gelangt man auf die Calle Mayor, die wiederum auf die Calle Taconera zuläuft, dem Ausgangspunkt der Rundroute.


Zudem sehenswert: der Paseo de Sarasate, die Hauptpromenade gen Westen sowie die Calle Campana mit der aus dem 13. Jh. stammenden gotischen Kirche San Saturnino, dem ältesten sakralen Gebäude Pamplonas.

Umliegend, quasi als Trennung von der Neustadt, herrliche Grünanlagen, die Parks Media Luna, Taconera und Vuelta del Castillo. In der Neustadt liegt der mit seiner Wasserfontäne herrliche Yamaguchi-Park mit dem Kinder besonders fesselnden Planetarium.


Das Fest der Feste steigt jährlich im Juli (6.-14.). Das „San Fermin-Fest“ bildet den Höhepunkt der Saison mit seinen Stier-Wettläufen, dem Umzug der „Gigantes“ und dem von Hemingway beschriebenen festlichen Treiben, auch heute noch ohne größere Veränderungen. Ein Denkmal in der Nähe der Stierkampfarena erinnert daran und ist für Kinder ein spannender Spielplatz. Das Fest selbst mit seinen Besuchermassen ist nichts für kleinere Kinder, zumal das Stiertreiben durch die Calle Santo Domingo, die Calle Mercaderes und die Calle Estafeta bis zur Arena jedes Jahr aufs neue Todesopfer fordert. Wer sich etwas Besonderes gönnen möchte, bucht (Jahre im Voraus) das Zimmer 217 im Hotel La Perla, wo Hemingway damals selbst wohnte.

Stierkampf

Der Stierkampf hat Spanien und insbesondere Pamplona berühmt gemacht. Doch er hat auch seine Schattenseiten, und man muss sich ernsthaft fragen, ob er noch zeitgemäß ist. In Stierkampfschulen werden Kinder und Halbwüchsige in der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Stierkampfschulen in die Praxis der Corrida eingeführt. Was sie dort an Gewalt, Brutalität und Sadismus sehen und im Kampf mit zumeist sehr jungen Stieren auch zu spüren bekommen, prägt sie ihr gesamtes Leben. Die meisten Stiere ersticken noch in der Kampfarena am eigenen Blut, das sich nach Stichen in ihren Lungen ansammelt. Das dauert eine qualvoll lange Zeit. Sie leben oft noch, wenn ihnen Ohren und Schwanz abgeschnitten werden. In den etwa zwanzig Minuten langen Kämpfen werden dem Tier unzählige Stiche zugefügt. Victor Hugo hat dazu geschrieben: „Einen Stier zum Spaß, zum Vergnügen zu quälen, heißt Bewusstsein quälen.“


Über 40.000 Stiere werden in Europa jährlich hingerichtet. Pro Corrida werden sechs Stiere jeweils zwanzig Minuten lang zu Tode gequält. Über 72% der Spanier haben gar kein Interesse an Stierkämpfen, sie werden vor allem für Touristen durchgeführt. Deshalb: nicht hinzugehen ist der beste Tierschutz.


Informationen im Internet unter www.ffw.ch und www.unitedanimalnations.org.