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Infrastruktur

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Infrastruktur auf Kreta

Fortbewegung und Reiseziele

Kreta zu Fuß (Trekking-Touren)

Seit einigen Jahren bildet Kreta das griechische Wanderparadies par excellence, was nicht weiter verwundert, locken doch reizvolle Gefilde, völlig unberührt von Asphalt und Autoverkehr. Die bekannteste Tour ist wohl der Abstieg durch die Schluchten von Samaria, im Sommer hoffnungslos überlaufen. Deshalb beschränken wir uns auf weniger ausgelatschte Pfade. Manche sind schwieriger zu bewältigen, wie z.B. die Schlucht von Aradena, wo Grundkenntnisse im Klettern und ein Zehn-Meter-Seil vonnöten sind. Andere bereiten keine Probleme, wie die Todesschlucht von Kato Zakros, ihres furchteinflößenden Namens zum Trotz. In jedem Fall gehören folgende Utensilien zur Standardausrüstung für Kretatouren:

ein oder zwei Wasserflaschen pro Person;
eine Kopfbedeckung;
ein Pullover;
etwas Proviant: Kekse oder Trockenfüchte;
Sonnencreme;
festes Schuhwerk oder (notfalls) hohe Turnschuhe, keinesfalls Sandalen!

Die beste Zeit zum Losmarschieren liegt morgens zwischen 5 und 9h. Möglichst nie alleine aufbrechen! Von Kreta existieren leider keine wirklich detaillierten Karten; noch am ehesten für Wanderungen geeignet sind jene aus den kretischen Buchläden zu Preisen zwischen 2 und 3 Euro.

Straßenzustand

Die Straßen sind in der Regel in ausgezeichnetem Zustand. Der Ausbau des Straßennetzes zwischen den Städten im Norden und im Süden ist in den letzten Jahren vorangetrieben worden – sicher mit Geldern aus den EG-Strukturhilfefonds, mit deren Hilfe derzeit die entlegensten Randgebiete der ärmeren Mitgliedsländer mit Asphalt !!! und Beton überzogen werden. Nur zwischen den Dörfern im äußersten Süden finden sich Querverbindungen seltener. Manchmal sind sie auf einigen Kilometern geteert, um sich dann wieder in Pisten übelster Machart zu verwandeln. Zwischen den Häfen an der Südwestküste besteht keinerlei Verbindung.

Benzin bekommt man an den zahlreichen Tankstellen überall. Trotzdem Vorsicht walten lassen: wer an einem Sonntag losfahren möchte, sollte am Samstag volltanken!

Verkehrsmittel auf der Insel

Bahnverbindungen gibt es nicht.
Trampen: einigermaßen schwierig, da natürlich noch mehr sparsame Mitmenschen auf diese Art der Fortbewegung hoffen. Zudem sind die Zeiten, in denen ein Anhalter etwas Ungewöhnliches darstellte, auf jeden Fall vorbei. Trotzdem ist es machbar: am besten guten Willen zeigen und nicht am Straßenrand stehenbleiben, sondern weiterlaufen.
Busse kutschieren den erlebnishungrigen Urlauber quasi überall hin; eine Ausnahme bilden einige »weiße« Flecken im Süden. Busfahrpläne für alle Städte sind an den größeren Haltestellen erhältlich.
Fahrräder: Vermietung in den größeren Städten.
Autos, Mopeds und Motorroller: Vermietung in allen Städten und sogar in manchen Dörfern. Damit ist man überaus beweglich und kann wesentlich leichter die kleinen Dörfer im Landesinnern erkunden. Leider ist der Spaß verhältnismäßig teuer, und als Voraussetzung muß natürlich ein Auto- bzw. Motorradführerschein vorgewiesen werden. Von Krach und Gestank mal ganz zu schweigen ... Motorradfahrer sollten auf den manchmal heftigen Wind in Küstennähe achten.

Zwei Unternehmen kommen für uns in Frage: Motor-Tours mit Filialen in jeder größeren Stadt auf Kreta, so dass man in einer Stadt losbrausen und die Maschine in einer anderen zurückgeben kann – was natürlich etwas teurer kommt. Und zweitens die Olympic Rent-a-Car in Hania, die allen mit unserem Buch Bewaffneten vielleicht sogar fünfzehn Prozent Nachlaß auf Vespas und zwanzig Prozent auf Autos gewährt, wenn sie den Globetrotter auf der dritten Seite vorzeigen. Adresse im Kapitel »Hania«.

Esel: kann man mieten oder kaufen. Zwar nicht an jeder Straßenecke, aber hier und da findet man sie doch. »Sanfter Tourismus« auf kretisch ...
Schiffe: zwischen den Städten auf Kreta werden mehrere Verbindungen aufrecht erhalten. Am praktischsten finden wir jene Fähren, die dort zwischen den Städten und Dörfern im Süden pendeln, wo es keine direkten Straßenverbindungen gibt. Von Paleochora gelangt man auf dem Seeweg zur Insel Elafonisi und nach Haghia Roumeli, Loutro und Chora Sfakion.

Unser Routenvorschlag

Los geht‘s in Heraklion, da hier die meisten Besucher ankommen; dann wenden wir uns nach Osten, wobei wir die allzu stark befahrenen Straßen meiden wollen. Die Tour endet im Westen, weil ab Kastelli eine Fähre zum südlichen Peloponnes, nach Gytheion und Neapolis übersetzt. Das erspart ein nochmaliges Umherirren im nicht allzu reizvollen Heraklion.
Die Kreta-Karte von Nelles Maps (blauer Einband) ist besonders zu empfehlen, weil sie weniger Fehler enthält als die übrigen. Am besten noch zu Hause vor der Abreise kaufen.

Unsere Leckerbissen

Die Nordküste ist für den Fremdenverkehr stärker erschlossen als die Südküste. Ganz oben in der Liste unserer Lieblingsstädte rangieren Hania und Rethymnon, da sie sich eine gewisse Eigentümlichkeit bewahrt haben. Die Westküste, von Kastelli bis Paleochora, ist jedenfalls am wenigsten von Betonbauten verunstaltet; dasselbe gilt für einige Hafenorte und Dörfer an der Südküste. Aber Vorsicht, ein nicht vorhandenes Verkehrsnetz ist kein Garant für saubere, unberührte Natur! Sitia besitzt ebenfalls einen gewißen Reiz. An der Ostküste weiß Kato Zakros zu bezaubern, ein winziges Dorf. Dagegen haben sich Haghios Nikolaos, Haghia Galini und Ierapetra der touristischen Massenabfertigung verschrieben. Die beiden ersten überzeugen immerhin außerhalb der Hauptreisezeit mit ihrer persönlichen Note, Ierapetra dagegen kaum. Paleochora hat sich unter den Städten mittlerer Größe auf jeden Fall am meisten Eigencharakter bewahrt und seine Ausstrahlung trotz des Massenansturms nicht verloren.

Strände

Die Zahl der Strände ist naturgemäß hoch, aber um ehrlich zu sein, nicht alle bieten den erhofften Strand- und Badegenuß. Leider sind die reizvollsten meist auch die verdrecktesten, weil sich hier auch die größte Zahl Sonnenanbeter tummelt und weil es an entfernteren Ecken keinerlei »Infrastruktur« mit Abfalleimern, Duschen, Trinkwasser und dergleichen mehr gibt. Die meisten Strände sind Kieselsteinstrände. Schöne Sandstrände gibt es in Vai, in Paleochora, Rethymnon und Haghia Marina (in der Nähe von Hania).