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Zuckerhut

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Zuckerhut (PAO DE AÇUCAR)

Die Wahrzeichen Rios

Was man in Rio sehen muß

Eine der unumgänglichen Sehenswürdigkeiten, auch wenn einem vor dem Gedanken graut, sich unter eine Hammelherde von Touristen zu mischen. Täglich von 10 bis 22 Uhr, wobei als günstigste Besuchszeit der Morgen oder eine Stunde vor Sonnenuntergang gilt. Näheres unter Tel. 541-37-37. Was den Namen dieses weltberühmten Wahrzeichens betrifft, so geht man davon aus, dass dieser auf die Ähnlichkeit des Berges mit einem Zuckerhut zurückzuführen ist – ach nee ... Eine spannendere Theorie besagt, »Pao de açúcar« sei eine Ableitung aus dem Indianischen Pau-nh-Acuqua, was soviel wie »hoher, spitzer und isolierter Berg« bedeutet.

Ein Bus (URCA 107) und zwei Seilbahnen führen hinauf zum Zuckerhut:.

Die erste fährt von der Praça General Tiburcio zum Morro da Urca (217 m), wo die Reste der alten Schwebebahn zu besichtigen sind (von 1912 bis 1972 in Betrieb). Hier wird auch der prunkvollste Karnevalsball gefeiert. Wer möchte, kann hier oben das allerkitschigste Souvenir erwerben, das er jemals besessen hat: das eigene Konterfei auf einem Teller, mit dem Zuckerhut als Hintergrund. Da muß man sich schon anstrengen, um etwas Übleres zu finden.

Die zweite Seilbahn führt zum eigentlichen Zuckerhut (395 m). Die Gesamtstrecke beträgt 1400 m und wird in sechs Minuten zurückgelegt. Mutige erklimmen den Zuckerhut zu Fuß; dazu braucht man allerdings zwei Stunden. Ein 65 Jahre »alter« Mann legt sie regelmäßig einmal pro Woche im Laufschritt zurück.

Der Ausblick von da oben ist jedenfalls grandios und eröffnet eine völlig andere Perspektive als vom Corcovado. Tolle Fernsicht: späht man nach rechts, sieht man zuallererst die Praia Vermelha, dann die harmonische Bucht von Copacabana, wie eine Sichel ins Meer reichend, die Morros dos Cabritos und do Cantagato, welche den Strand von Ipanema, den Strand von Flamengo und seinen Park ankündigen (alles, was hier grün ist, wurde 1965 dem Meer abgerungen), anschließend den Santos-Dumont-Flughafen (die Flugzeuge fliegen tiefer als der Zuckerhut), das Centro, die neue Kathedrale, usw. ... und natürlich den Erlöserchristus hoch oben auf dem Corcovado. Bei schönem Wetter reicht der Blick bis Niterói, auf der anderen Seite der Bucht – die ehemalige Hauptstadt des erloschenen Bundesstaates Guanabara ist längst zum Vorort von Rio geworden – und die neuneinhalb Kilometer lange Brücke, die den Cariocas einen Umweg von hundertfünfzig Kilometern erspart. Auf der uns nächstgelegenen Spitze erblickt man eine von den Portugiesen erbaute Festung, gleich am Anfang der Bucht von Guanabara. An dieser Stelle landeten am 1. Januar 1502 die wackeren portugiesischen Seefahrer und nannten sie Rio de Janeiro in der irrigen Annahme, es mit einer Flußmündung zu tun zu haben. Um die Seilbahn herum ist ein kleiner Park mit üppiger Vegetation angelegt.