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Trinken

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Wohin mit staubiger Kehle?

Im Centro

Bei der Erkundung der Stadtmitte unbedingt ein Gläschen auf der Praça Floriano (oder Cinelandia) trinken gehen. Spätnachmittags ist das Amarelinho Treffpunkt der Angestellten aus der Stadtmitte, aber auch der Tauben, die massenweise einfallen und auf den Tischdecken wenig appetitanregende Andenken zurücklassen. Essen sollte man hier möglichst nicht.

Confeitaria Colombo: Rua Gonçalves Dias 32. Prachtvolles, altes Café mit Konditorei aus dem Jahre 1894. An einem Sträßchen ohne Autoverkehr in der Innenstadt gelegen. Der mit prächtigen Spiegeln aus der Belle Epoque ausstaffierte Salon stellt in Rio eine Besonderheit dar. Köstliche Kuchen. Schließt etwa um 18.30 Uhr.

In Santa Teresa

Bar Maça Dourada (»Goldener Apfel«): auf dem Largo das Neves. Kleine, von einer Amerikanerin geführte Bar mit sympathischem, lockerem Ambiente; gemischtes Publikum, bestehend aus Intellektuellen, Arbeitern und ... ganz normalen Leuten. Auf dem Platz rundherum alte verfallende Häuser, von denen jedoch ein gewisser Zauber ausgeht. Hier prangen Fisch- und Fleischgerichte auf der Speisekarte. Man findet sich aber eher hier ein, um den verstaubten Geruch eines alten Viertels zu schnuppern, wo die Abrißbirne noch nicht gewütet hat. Schließt um 1 Uhr seine Pforten.
Bar do Arnaudo: die Rua Joaquim Murtinho hochmarschieren. Winzige, bodenständige Bar. Nichts Besonderes, bis auf die meisterhaft hergestellte Cachaça.

In Lapa

Nachts eines der zwielichtigsten, zugleich aber auch eines der quirligsten Stadtviertel.
Semente: Rua Joaquim Silva 138. Praktisch unter dem Viadukt, über das die Bonde rattert. Vegetarisches Restaurant mit köstlicher brasilianischer Küche und verdaulichen Preisen. Abends sieht man gelegentlich an der Ecke zur Rua Lapa ein paar Transvestiten herumstehen. Geöffnet von 11 bis 22 Uhr.

In Flamengo (südlich von Catete)

Café Lamas: Rua Marquês de Abrantes 18-A. Tel. 205-07-99. U-Bahn: Flamengo. Geräumiges, beliebtes Restaurant. Fröhliche Atmosphäre in einem ältlichen, aber durchaus gemütlichen Rahmen. Großzügige Portionen für wenig Geld. Nette Bedienung. Kurzum, eine exzellente Adresse. Einlaß von 11 bis 3.30 Uhr morgens.

In Botafogo

Casseta Shopping Show: Rua Paulino Fernandes 13. Tel. 266-04-65. Die Besitzer der Bar sind gleichzeitig auch Herausgeber einer respektlosen Zeitung – Marke Titanic. Besonders lustige Kneipe mit süffigen Cocktails. Die gemütliche Atmosphäre ist dem buntgemischten Publikum geschuldet, das sich aus Homosexuellen, Werbeleuten, Musikern und Alt-Achtundsechzigern zusammensetzt. Schließt erst spät in der Nacht.
Taminobar: Rua Arnaudo Quintela 26. Tel. 295-18-49. Hier essen die Brasilianer überwiegend – übrigens sehr gut – zu Mittag; abends kommt man, um einen zu heben. Schon recht schickes Dekor, gedämpftes Licht, das Ganze schwul angehaucht.
O Crito da Ipiranga: Rua Ipiranga 54, Tel. 225-47-62. Im sympathischen Viertel Laranjeiras, unweit von Botafogo. Als »Crito da Ipiranga« ging der Ausruf Dom Pedros I. – »Independência ou morte! (Unabhängigkeit oder Tod!) – anläßlich der Unabhängigkeitserklärung auf dem Ipiranga-Hügel bei Sao Paulo in die Geschichte ein. Ab und zu spielen hier Musikgruppen; kleines Theater ein Stockwerk höher. Freundliche Stimmung, aber sonntags geschlossen.

In Ipanema

La Garota de Ipanema: Rua Vinicius de Moraes (daher auch der Name). In-Lokal, wo man Intellektuelle, Möchtegern-Dandys, Cocotas (Modepüppchen), Schriftsteller, Musiker, kurzum, die ganze Palette an Typen, die sich in diesem Viertel herumtreiben, antrifft. Uns zieht es vornehmlich hierher, um ein Gläschen zu trinken. Zu welcher Kategorie wir uns selbst zählen, wird nicht verraten ...
Barril 1800: Av. Vieira Souto 110. Ganz am Anfang des Strandes von Ipanema. Großzügig angelegte Bar mit belebter Terrasse. Garotas und Cocotas vom Strand kehren im Barril 1800 ein, um ein oder zwei Bierchen zu kippen. Der Club Jazzmania stellt hier im Hause hervorragende Musikgruppen vor (siehe auch unter Rubrik »Veranstaltungen«).
The Lord Jim Pub: Rua Paul Redfern 63. Kleiner englischer Pub in einem schmalen Häuschen. Unechte Balken, niedrige Hocker und Tische, Darts – kurzum alles, um die Briten von Rio zu begeistern. Macht um 1 Uhr dicht.
Bar Lagoa: Epitácio Pessoa 1674. Am Rodrigo de Freitas-See, hinter Leblon und Ipanema. Imposantes, schon etwas verlebt wirkendes Gebäude. Bar und Restaurant frequentieren in erster Linie Stammgäste, die das Personal vom ersten Tag an kennen. Die Lagoa-Bar sollte abgerissen werden, was eine Lobby von Stammkunden aber zu verhindern wußte. Nette Terrasse. Nur abends geöffnet, von 18 bis etwa 2 Uhr.

In Leblon

Falls die überaus vornehme Strandzunge von Leblon der Lieblingsstrand unserer Leserschaft sein sollte: sich einfach unter die zahlreichen Jugendlichen mischen, deren Treffpunkt die Terrasse des Caneco 70, Avenida Delfim Moreira 1026, ist. »Caneco 70« ist die Bezeichnung für die Fußballweltmeisterschaft 1970; dreimal dürfen unsere Leserinnen und Leser raten, wer die gewonnen hat ...
Academia do Cachaça: Rua Conde Bernadotte 26. Zweihundert und ein paar Zerquetschte – diese beachtliche Zahl hat die Academia an Cachaça-Kreationen zu bieten. Überdies ist man hier fachkundig in Sachen Caipirinha und Batidas. Der Laden hockt im Handumdrehn voll; wenn wundert´s bei dem Erfolg.