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Los Teques

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Los Teques

Einzugsgebiet

Nach Los Teques führen zwei Straßen. Den Schildern nach Maracay folgend, läßt uns die Autopista 1 das Ziel schnell und gradlinig erreichen. An der Mautstation erhält man eine Karte, von der sich die Gebühr für die einzelnen Streckenabschnitte ablesen läßt. Kleingeld bereithalten, damit uns der zum Mindestlohn angestellte Kassierer nicht über den Tisch zieht. Eine Alternative stellt die kurvenreiche, landschaftlich wesentlich reizvollere Panamericana dar. Abseits der Straße lassen sich Gemüsefelder, Blumenbeete und Zitrusfrüchte ausmachen, deren Ertrag hauptsächlich für Caracas bestimmt ist. Die Straße verläuft steil bergauf und muß Höhen von 1.700 m überwinden, bis sie die knapp 1.200 m hoch gelegene Kleinstadt Los Teques erreicht. Von diesen Anhöhen gibt die Natur den Blick auf das Tal von Caracas frei. Der Verkehr fließt allerdings zäh, weil Lastwagen vielerorts nicht überholt werden können. Vom Nuevo Ciro, dem Busterminal in Caracas, fahren die Busse ab 4.30h nach Los Teques ab.

Sehenswert? - Auf alle Fälle!

Das frühere Bergstädtchen Los Teques liegt nur 25 km von Caracas entfernt und gehört heute zum Einzugsgebiet der Millionenmetropole. Die letzte Volkszählung ergab fast 140.000 Einwohner. Zahlreiche Industrien verlagerten ihren Sitz hierher, als ihnen die Hauptstadt zu teuer wurde. Die weitsichtigen Unternehmer errichteten ihren Standort allerdings gleich weiter westwärts. Los Teques ist die Hauptstadt des Bundesstaates Miranda und erhielt seinen Namen nach dem Indianerstamm der Arnactoeques. Guaicaipuro, Häuptling dieses Stammes, gelang es, verschiedene Stämme gegen die Spanier zu vereinen. Nach heftigem Widerstand besiegten die Eroberer, unter Führung Diego de Losadas, die Indianer und töteten ihren Anführer. Eine Bronzestatue des Häuptlings steht auf dem gleichnamigen Platz im Stadtzentrum. Ansonsten erinnert nunmehr der nationale Literaturpreis an Guaicaipuros Namen. Nur noch wenige Kolonialbauten prägen das Stadtbild. Das Museum für prähistorische und koloniale Kunst sowie das Kulturhaus laden zu einem Besuch ein (geöffnet: Di-So 9.00-12.00h und 14.00-17.00h).

Als beliebtes Ausflugsziel gilt die Fahrt mit der Eisenbahn (Ferrocarril) vom Parque Los Lagos im Süden der Stadt in den Parque El Encanto. Die alte, anno 1894 von Deutschen konstruierte Eisenbahn ist inzwischen stillgelegt und kann am Eingang des Parks nebst Holzwaggons besichtigt werden. Die knapp 8 km bzw. zwanzig Minuten lange Strecke befährt nun eine Diesellok. Die Bahnfahrt ist atemberaubend und führt durch mehrere Tunnel sowie Waldgebiete. Viele Streckenabschnitte geben die Sicht auf die tieferen Gebirgshügel frei. Im Park laden Bänke und Picknicktische zum Rasten ein. Flora und Fauna bieten ein vielfältiges Bild: zahlreiche Aufsiedlerpflanzen und, auf abgelegenen Wegen, Kolibris. Ein Wasserfall sowie ein aufgestautes Becken bieten Kindern Gelegenheit zum Baden. An der Bahnstation El Encanto säumen Pinien den einzigen Imbiß. Die Bahn fährt nur am Wochenende und feiertags von Parque Los Lagos an der Avenida Amergio Bertorelli ab (Hinfahrten 9.30-12.30h stündlich, Rückfahrten 14.00-16.00h stündlich). Hin- und Rückfahrt kosten US-$ 2.