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Alter Stadtteil

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Denkmalgeschützt – Zweitältester Stadtteil

Tragische Legende der Geliebten Alonso de Ojedas‘

Santa Lucia - Indianervergangenheit trifft Steakhaus

Der zweitälteste Stadtteil, der heute unter Denkmalschutz steht, heißt Santa Lucia und erstreckt sich zwischen Avenida 2 und 4 sowie Calle 88 und 93. Die bunten, rund 150 Jahre alten Behausungen erinnern an den holländischen Baustil, und die Farbenvielfalt drückt die Unbeschwertheit der Bewohner aus. Die Enden der Regenrinnen zieren Tierköpfe aus Stein, auf die es Diebe abgesehen haben, um sie für viel Geld außer Landes zu bringen. Die gotische Kirche Santa Lucia thront auf einer Anhöhe des Stadtteils, dort wo sich die Avenida 2b mit der Calle 90 kreuzt. Eine weitere restaurierte Straße mit bunten Kolonialhäusern heißt Calle Carabobo und grenzt an die Avenida 7. Im Zentrum, an der Avenida 2, die Kulturbehörde Secretaria de Cultura. Im Erdgeschoß, der Galerie Julio Arraga stellen junge Künstler im ständigen Wechsel ihre Werke aus. Im ersten Stock die Galerie Luis Guillermo Hoffman (geöffnet: Mo-Fr 8.00-17.00h). Rechts davon ein kleiner Indiomarkt, auf dem Guajiroindianer ihre Mitbringsel verhökern. Linker Hand, an der Kreuzung mit der Calle 93, ein Andenkenladen mit einer breiten Auswahl zu moderaten Preisen.

Mit dem Por Puesto oder Bus der Avenida 2 folgend, gelangen wir zum Park Paseo del Lago. Diesen nutzen die Einheimischen zum Joggen und Spazierengehen. Am 24. Oktober, dem Regionalfeiertag Urdaneta, marschiert hier das Militär auf.

Ein Stück weiter nördlich beginnt die Querstraße Calle 77, die sich auch 5 de Julio nennt. Dabei handelt es sich um eine kilometerlange Geschäftsstraße mit vortrefflichen Restaurants. Ein stilvolles amerikanisches Steakhaus, das »Mi Vaquita« heißt und vom Äußeren bereits den Wilden Westens anklingen läßt, steht an der Ecke Avenida 3h/Calle 76. Auch die Innendekoration erinnert an die Gründerzeit der USA. Gegenüber der Plaza República das Steakhaus »El Gaucho«, wo man nicht unbedingt in der klimatisierten Kälte essen muß, sondern auch im romantischen Garten Platz nehmen kann. Am Ende der Calle 77, in der Parallelstraße Calle 76a, fällt die Plaza Mara mit ihrer Statue des gleichnamigen Häuptlings auf.

Zurück zur Avenida 2 und dieser Richtung Norden folgend, gelangen wir zum Parque La Marina. Die Schlacht auf dem Maracaibosee ist auf Bronzetafeln nachgebildet. Gleich nebenan ragt ein 50 m hoher Aussichtsturm (Mirador) empor, leider seit vielen Jahren außer Betrieb. Folgen wir der Avenida 2 noch so weit, bis sie die Avenida 6 im Norden kreuzt, so erreichen wir den schon außerhalb gelegenen Bezirk Santa Rosa de Agua mit einer Ansammlung von Pfahlbauten. Dort endet auch die Bus- und Por Puestolinie Bella Vista. Im Wohngebiet Bella Vista, an der Avenida 3f mit Calle 68a, liegt das Kulturzentrum Bellas Artes. Donnerstags spielt dort das Sinfonieorchester Maracaibo. Im Foyer stellen junge Künstler ihre Werke aus. Ab und zu führen dort junge Gruppen Theaterstücke auf.

Die Plaza Alonso Ojeda mit der Gedenktafel, die Ambrosius Alfinger als Stadtgründer ausweist, sowie der Entdeckertafel, die Alonso de Ojedas Namen ziert, befindet sich etwa 500 m rechts, am Schnittpunkt Calle 85/Avenida 2a. Dieser erhöhte Platz gibt den Blick auf die weit entfernte Urdaneta-Brücke frei. Das geschändete Denkmal zeigt Ojedas Lebensgefährtin, die Indianerin Isabel, an seinem Grab liegend. Die Legende besagt, dass sie dort bis zu ihrem eigenen Tod trauerte.