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Nebst Park

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Weißkupplige Kathedrale mit Christo Negro

Politische Gedenkstätten und grüne Parkanlagen

Mvseo Vrdaneta – Geburtshaus Rafael Urdanetas

An der Ostflanke der Plaza Bolívar steht die 1897 hochgezogene Kathedrale mit ihrer auffällig weißen Kuppel. Das Besondere der Kathedrale ist eine schwarze Christusfigur (Christo Negro). Einer Legende zufolge brannte die Ortschaft Gibraltar im Süden des Maracaibosees nach einem Indianerüberfall ab. Das einzige, was den Flammen entging, war die Chritusskulptur, die sich lediglich durch den Rauch schwärzte. Um diese Figur in Sicherheit zu bringen, schickte sie der Klerus zur Aufbewahrung nach Maracaibo. Als Gibraltar wieder hergerichtet war, gab der Geistliche in Maracaibo die Figur nicht wieder heraus. Den Streit schlichteten die Kirchenmänner, indem sie die Figur bei Windstille in ein Kanu legten, das sie in der Mitte des Maracaibosees sich selbst überließen. Als Wind aufkam, bewegte sich das Kanu zunächst in Richtung Süden. Doch der Wind drehte und brachte die Christusfigur nach Maracaibo.

An der Nordseite der Plaza der 1841 errichtete Regierungspalast (Palacio del Gobierno). Wegen der am Dach angebrachten Adler trägt das Gebäude den Beinamen »Palacio de las Aguilas«. Hinter dem Regierungspalast, in einem bescheidenen Kolonialhaus, das kleine Museum Complejo Cultural Arquidiocesano Obispo Lasso de La Vega. Ausgestellt sind Kultgegenstände, wie z.B. verschiedene Roben und Zepter sowie jener Stuhl, auf dem der Papst saß, als er Venezuela 1985 besuchte (geöffnet: Mo-So 9.00-18.00h).

Neben dem Regierungspalast steht das Casa Morales, dessen Baujahr auf 1750 datiert wird. Dort residierte der spanische Gouverneur Morales, der am 24. Juli 1823 die große Schlacht auf dem Maracaibosee verlor und am 3. August desselben Jahres die Kapitulation unterzeichnete. Bis zum Zweiten Weltkrieg war in diesem gediegenen zweistöckigen Kolonialhaus mit überdachtem Balkon eine deutsche Schule untergebracht. Danach zog dort eine Polizeiwache ein, bis die Regierung es schließlich 1965 unter Denkmalschutz stellte. Heute tagt dort noch die historische bolivarisanische Gesellschaft. Neben dem herrlichen Innenhof sind in den Ausstellungsräumen koloniale Einrichtungsgegenstände sowie Gemälde von der bedeutenden Seeschlacht zu sehen (geöffnet: Mo-Fr 8.00-11.45h und 14.30-17.00h).

Zum Parque Urdaneta hält man sich zwei Häuserblocks in nördlicher und zwei in westlicher Richtung (Calle 93, zwischen Avenida 7 und 9). Der Park hat zwar Grünflächen und eine Teichanlage, ist aber nicht besonders schattig. Nach Einbruch der Dunkelheit sind an Festtagen bunte Wasserspiele zu sehen. Das Mvseo Vrdaneta befindet sich oberhalb des Parks (Calle 91a Nr. 7a-70). Auffällig die baskische Schreibweise des Museumsnamens am Portal. Hier wurde anstelle des Buchstabens »U« das »V« verwandt. In dem alten Kolonialhaus erblickte Rafael Urdaneta, der bedeutendste Freiheitskämpfer Zulias, 1788 das Licht der Welt. Dem Haus verpaßten Architekten 1945 ein neoklassizistches Äußeres, das an einen römischen Tempel erinnert. Am Eingang listet eine große Tafel Urdanetas Stammbaum auf. Die Teilnahme an den verschiedenen Schlachten ist auf einer weiteren Tafel dokumentiert. Neben alten Fotos, Büchern und Dokumenten sind Militäruniformen sowie aufpolierte Waffen aller Art ausgestellt. Eine umfangreiche Münzsammlung schließt sich an. Obendrein sind die unterschiedlichen Entwürfe der Staatsflagge zu begutachten. Im ersten Stock des Anbaus eine Galerie mit Gemälden der Familie Urdanetas. Das Museum erfährt zur Zeit eine Erweiterung auf 3.000 m2 (geöffnet: Mo-Fr 8.00-17.00h und Sa, So und feiertags 9.00-14.00h).