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Lagunen

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Lagunen

Forellenzucht

Tiefste Jahresmitteltemperatur

An der Weggabelung müssen wir uns entscheiden, ob wir zur Laguna La Canoa oder zur Laguna Negra möchten. Die 3 km entfernte Laguna Negra ist nach einem Fußmarsch von sechzig Minuten (ohne Gepäck, bei mäßiger Kondition) oder mit dem Maultier in der halben Zeit zu erreichen. Nachmittags, wenn Nebelschwaden über das Wasser ziehen und die Frailejones einhüllen, herrscht dort Geisterstimmung.

In weiteren neunzig Minuten steilen Anstiegs sind die nächsten 2,5 km zu bewältigen, und wir stehen vor der Laguna Los Patos. Ihren Namen erhielt sie wegen ihrer kleinen Enten. Wer jetzt immer noch mehr Wanderlust verspürt, folgt dem Weg bis zum Pico Mucuñuque (4.672 m).

Ein anderer, fast 4,5 km langer, Weg führt von der Laguna Mucubají zur Laguna Victoria. Achtung: bei allen Ausflügen den Regenponcho nicht vergessen, auch wenn die Sonne strahlt!

An der Hauptstraße in Richtung Barinas auf der linken Seite der schneeweiße Glockenturm des vormaligen Klosters Los Frailes, heute ein Hotel. Die Zimmer des aus dem 17. Jh. stammenden Gebäudes durchziehen dicke Deckenbalken aus Holz. Abends treffen sich die Gäste am Kaminfeuer in der Bar. Da das Hotel fast durchweg ausgebucht ist, sollte eine rechtzeitige Voranmeldung in Caracas erfolgen (Av. Universidad, Torre El Chorro, 13. Stock, T. 02- 562 30 22).

Kurz vor der Ausfahrt zum Hotels Los Frailes sehen wir auf der rechten Seite den Weg zur Laguna Inferior und weiter zur Laguna Superior. Hinter der letztgenannten Lagune gabelt sich die Strecke nochmals: die eine Abzweigung führt zur Laguna El Oso, die andere zur Laguna Sur Américas. Wer dorthin möchte, muß mit Fußmarschzeiten von zwei bis vier Stunden rechnen.

Santo Domingo

Von hier fehlt nicht mehr viel bis zum auf 2.180 m gelegenen Ort Santo Domingo. Bekanntheit erlangte er durch seine Forellenzucht und Pilzfabrik. Ganz in der Nähe stoßen wir auf jenen Aussichtspunkt, der den Blick auf den Staudamm Complejo Hydroelectrico José Antonio Páez freigibt.

Apartaderos

Zurück zur Straße in Richtung Mérida. Nach San Isidro taucht als nächstes die auf 3.340 m gelegene kleine Feriensiedlung Apartaderos auf. Sie ist nur 22 km von Santo Domingo entfernt und in dreißig bis vierzig Autominuten erreichbar. Wer unmittelbar vom Pico El Aguila kommt, benötigt nur die halbe Fahrzeit. Die staatliche Klimastation mißt dort mit einer Jahresmitteltemperatur von 6 °C den tiefsten Wert aller Wetterstationen des Landes. Die venezolanischen Urlauber mieten bevorzugt Appartements mit Kochgelegenheit. Am Ortseingang ragt auf einem Hügel die Statue »Loca Luz Caraballo« empor, jener Mutter gewidmet, die nach dem Roman des Schriftstellers Andrés Eloy Blanco den Tod ihrer fünf Kinder nicht verschmerzte, verrückt wurde, von hier bis Chachopo pilgerte und dabei starb. Von Apartadores fehlen noch 60 km bis Mérida (rund eine bis eineinhalb Stunden Fahrzeit).

Auf einem Höhenzug in der Sierra del Norte, auch Serranía de La Culata genannt, sind auf 3.600 m die vier Kuppeln der Sternwarte mit ihren vier riesigen Teleskopen zu erkennen. Im astronomischen Institut arbeiten berühmte Wissenschaftler aus aller Welt mit zeitlich begrenzten Aufenthalt. In der Zeit von 14.00-18.00h heißen sie Besucher willkommen.

Die Strecke kurvt bergab ins Tal des Río Chama: zum malerischen Andendorf Los Frailes mit seinen einmaligen Fachwerkhäusern.

Nach ungefähr 6 km das Nest La Toma, wo ein Wanderweg zur Laguna Sai Sai führt. Zu Fuß ist diese in neunzig Minuten zu erreichen.