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São Paulo

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Ankunft in der Riesenstadt

Größter industrieller Ballungsraum in Lateinamerikas

Erstes Treffen mit den Schwestern

Zuweilen verweilt mein Blick auf einem etwas größeren Lichthaufen, und ich frage mich, ob dieser oder jener São Paulo ist. Doch den Gedanken verwerfe ich schnell, da er nicht größer ist als der von Frankfurt, den ich bei meinem Abflug bewundert habe.

Das Flugzeug schwenkt leicht zur Kurve. Und dann sehe ich sie, die Riesenstadt. Ein gigantisches Lichtermeer überschwemmt das finstere Schwarz. Die hell erleuchtete Häuserflut erstreckt sich bis zum Horizont und scheint ins Unermessliche zu steigen, je tiefer das Flugzeug sinkt. Die Größe ist nicht zu erahnen. Wie glutrote Lavaströme durchziehen die funkelnden Autobahnen die Stadt. Es sieht aus, als sei die Erde durch glühende Furchen aufgerissen. Immer schneller flitzen die hell erleuchteten Hochhäuser und die grellbunten Reklameschilder heran. Das Flugzeug scheint direkt in den Feuerball zu versinken. Der Anblick ist schier unglaublich und nimmt mir den Atem. So schön und gleichzeitig auch ein so schauerliches Zeichen unkontrollierten Wucherns in die Überbevölkerung!

Mit einem leichten Ruckeln kommt die Maschine zum Stehen. Man steigt zügig aus. Entgegen meinen Erwartungen, dass mir - sobald ich das Flugzeug verlasse - ein feuchtwarmer Luftstrom den Atem stocken lässt, bringt mich in diesem Augenblick etwas anderes fast zum Ersticken. Ein übler Geruch von Müll und Dreck liegt in der Luft. Schnell eile ich in die Ankunftshalle. Die Schwestern, die mich abholen wollen, sind in der Eingangshalle nicht zu erblicken. Mein erster Gedanke ist: Du musst hier sofort wieder heraus aus dem Loch. Ich riskiere einen Blick hinaus. Vor der Halle liegt stinkender Dreck auf der Straße. Man muss sich zusammennehmen, damit einem nicht schlecht wird. Der Blick ist vom Smog getrübt. Ich blicke in die überfüllte Eingangshalle zurück. Überall wimmelt es nur so von beschäftigten Menschen, kaum ein Stehplatz ist zu finden. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als in der Halle zu warten. Doch schon nach ein paar mulmigen Minuten kommen die Schwestern mit einem Lächeln um die Ecke. Man hat mich gleich erkannt…

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