Ringo als Star

Body: 

Beatles Vs Maria

Folklore oder doch lieber Beat?

Sehnsucht nach dem einzig wahren Sound

Irgendwann letzte Woche in nem großen Bett geschlafen, über dem unglaublicherweise ein Beatles-Poster hing. Unglaublich deshalb, weil in den voran gegangen 24 Betten Jesus oder Maria von der Wand lächelten.

Das mit den Fab Four hat richtig gut getan, auch wenn es aus der langweiligen Phase, circa zweites Album "With the Beatles", 63-64, war. Ringo sitzt an den Drums in der Mitte, grinst ziemlich blöd drein, George abwesend in sich gekehrt, Pauly als Chef in der Mitte am Gestikulieren, zu John kein Kommentar.

Nachts gingen mir sämtliche 12 Alben durch den Kopf plus das ziemlich großartige "long lost album" aus den 80ern, was kein Mensch kennt, aber jeder mal kennen sollte.

Am nächsten Tag hab ich im Bus dann wieder die spanischen Vierviertelkönige mit Zitter, Harfe, Banjo, der billigen Melodie, den schnulzigen Texten (Auszüge gefällig: "Jesus, ich liebe Dich, ich verehre dich, du bist mein Held", oder: "Dort sind die Mädchen, dort ist das Bier, mir gefällt es hier" oder: "Mein Herz, mein Herz, kennt nur ein Gefühl, Liebe für alle"), keinerlei Anzeichen von Off-Beat, Experimentierfreude, Disharmonien, Krach oder Arschrockerei. Nix, was abgeht oder Spaß machen könnte.

Der blöd grinsende Ringo in der Mitte hat mir Mut gemacht, und ich freu mich ganz herzlich auf den Tag, an dem ich Klick mache und "Polythen Pam" oder "Eleanor Rigby" hören werde.

Dann werd ich mir auch eine Oper von Johann Strauss kaufen und in der Badewanne Jefferson Airplane hören. Das wird alles ganz großartig!

Musik ist das Bewegendste, Erheiterndste, Verbindendste, was wir uns wünschen können.

"Gib mir die Hand, ich bau dir ein Schloss aus Sand"