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Centuri

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Fischerdorf, beliebt bei Tauchern und Touristen (20238)

Nein, es handelt sich nicht um ein von der Twentieth Century Fox geschaffenes Kinodorf, auch wenn die in einer Einbuchtung gelegene Marina sich bestens als Kulisse eignen würde. Centuri zählt zu den putzigsten Fischerhäfen am Kap, übrigens der einzige Naturhafen an der oft stürmischen Westküste. Unter Pasquale Paoli wurde er erweitert.

Kaum größer als eine Handvoll Häuser mit grünen Serpentindächern – so heißt ein hier vorkommender schöner Stein, der unseren Lesern aus Zöblitz, Waldenburg, Wurlitz, Dresden, Chemnitz, Leipzig, dem Erz- und Fichtelgebirge in vielen Abwandlungen ein Begriff sein dürfte –, nimmt Centuri Allüren eines mondänen Badeortes an, sobald sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen. Im Sommer strömen hier nicht wenige Touristen zusammen. Nun ja, der Preis der Schönheit, könnte man sagen. Dabei ist bis Barcaggio nicht mal ein Sandstrand zu vermelden; dafür locken aber Unterwasserlandschaften und reiche Fischbestände. Schöne Aussichten für Taucher.

Unterkunft und leibliches Wohl

  • Camping L´Isulottu: vierhundert Meter vom Hafen von Centuri, an der Straße nach Saint-Florent; T. 95 35 62 81, Fax: 95 35 63 63. Von dem schattigen Platz aus fehlen noch zweihundert Meter bis zum Strand; leider kein Sand und ziemlich verdreckt. Kostenlose Warmwasserduschen.
  • Hôtel-Restaurant du Pêcheur: am Hafen. Richtig, es handelt sich um das einladende rosa Gebäude mit den grünen Fensterläden am Kai, T. 95 35 60 14. In der Zeit vom 1. Oktober bis 1. April bleiben diese allerdings geschlossen. Die Mauern sind gut einen Meter dick, dahinter schlichte Kemenaten mit Blick auf den puppenstubenhaften Hafen. zu Futtern gibt’s z.b. Bouillabaisse, Wolfsbarsch mit Fenchel und Languste – die Spezialität des Ortes.
  • Hôtel Le Vieux Moulin: etwas oberhalb des Hafens gelegen. T. 95 35 60 15, Fax: 95 35 60 24. Vom 30. Oktober bis 28. Februar geschlossen. Unverkennbar korsisches Hotel mit persönlicher Note und Charme. Es handelt sich um den ehemaligen Olivari-Palast, der im letzten Jahrhundert von einem auf die Antillen ausgewanderten Abenteurer – von denen es zahlreiche hier gibt – errichtet wurde. Die wunderschönen und ruhig gelegenen Zimmer weisen sämtlich zum putzigen Hafen. Ausgezeichnete Adresse, egal bei welchem Wetter. Im ersten Stock wartet ein romantischer Salon auf Gäste. Zwischen dem 15. Juni und 15. September ist nur Halbpension möglich. Noch ein Wort zu den Leckereien: Bouillabaisse, Wildschwein mit Steinpilzen, Languste, Fische aus den Küstengewässern der Halbinsel. Im Sommer haben wir Gelegenheit, auf einer reizvollen Terrasse zu tafeln.

    Lust auf Kultur oder Tauchen?

  • Hameau de Cannelle ein (zu deutsch: Zimt): von diesem hoch oben thronenden Weiler behindert nichts die Aussicht auf die zum hin Meer abfallenden Berge des Cap Corse. Von Centuri aus die D 80 einschlagen, dann vor Camera links abbiegen und dem einmal gewählten Weg bis zum Ende treubleiben. In Cannelle selbst sollte man sich Zeit nehmen und durch die niedlichen, blumengeschmückten Gassen und Durchgänge schlendern. Karage, aber nichtsdestoweniger stolze Schieferhäuser sorgen für ausreichend Schatten. Wir können es nicht verhehlen: Canelle hat uns außerordentlich gut gefallen. Man beachte auch den nach dem Vorbild einer Florentiner Villa errichteten Marcantoni-Palast (1877).
  • »Amerikaner-Häuser«: es ist uns zwar versagt, deren Innenleben in Augenschein zu nehmen; im Weiler Pecorile (Gemeinde Morsiglia), südlich von Centuri in Richtung Pino, dürfen wir aber wenigstens von außen schauen. Es handelt sich um das Palais Fantauzzi und das Palais Ghielfucci (1838), im spanischen Kolonialstil mit doppelter Arkadengalerie und integriertem Caraccioli-Turm. Selbige wurden von Cap-Korsen erbaut, die nach Puerto Rico ausgewandert und dort reich geworden waren. Sicher nicht als Verleger von Reiseführern.
  • Tauchen: Club Bleu Marine Compagnie, 20238 Morsiglia, im Jachthafen von Mute. Näheres beim Campingplatz Isulottu. T. 95 35 60 46. In den Monaten Juli und August geöffnet, einer der preiswertesten der gesamten Insel. Freundlicher Umgangston und wunderschöne Unterwasserlandschaften.