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Römer

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Verhaßtes Rom

Römer und Korsen

Im sechsten vorchristlichen Jahrhundert überqueren griechische Phokäer auf der Flucht vor den medäischen Armeen das Meer. Sie schließen sich den bereits auf Korsika siedelnden Griechen in der Stadt Alalia, das später von den Römern Aléria genannt wird, an. Die fleißigen Griechen bauen Kohle- und Erzvorkommen ab, legen Salinen an, betreiben Weinbau und pflanzen Olivenbäume. Die Korsen indes lassen sich von derlei modischem Schnickschnack wenig beeindrucken und halten weiterhin ihre Tiere in den Bergen. Die Zukunft sollte ihre Neutralität rechtfertigen: 535 verdrängen etruskische und karthagische Flotten die Phokäer, woaufhin diese sich zu anderen Ufern aufmachen: sie gründen Marseille – jetzt wissen wir endlich, warum Marseille so viele Korsen zählt!

Nun erscheinen die Römer auf der Bildfläche. Sie benötigen ungefähr ein Jahrhundert, um Korsika zu unterwerfen. Die Insel büßt dabei ungefähr die Hälfte ihrer Bevölkerung ein – die durch römische Siedler ersetzt wird. Aleria – an der Westküste, zwischen den Römerlagern »Seisdrum« und »Teemitrum« (s. »Asterix auf Korsika«) – wird weiter ausgebaut, die Berge bleiben jedoch ungezähmt. Als freie Menschen lauern die Korsen Reisenden auf, als Sklaven scheuen sie keine körperliche Strafe und fürchten sich nicht mal vor dem Tod. »Sie strapazieren die Nerven ihrer Herren«, schreibt der griechische Geograph und Historiker Strabo, »die bald auch die Summe für den Ankauf der Sklaven, so gering sie auch gewesen sein mag, bereuen.«