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Mittelalter

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Nach dem Untergang des römischen Reiches

Die Goten kommen, dann der Vatikan

Gefälschtes Dokument der Kirche

Die Römer bleiben siebenhundert Jahre. Während die Küstenstädte Mariana und Aleria wachsen und gedeihen, bleibt in den Bergen alles beim alten. Das Christentum verbreitet sich in der Anfangszeit kaum über den Küstenstreifen hinaus. Immerhin gibt´s ein paar heilig gesprochene Märtyrer zu vermelden.

Aber das Rad der Geschichte drehte sich weiter: Zahlreiche Völkerschaften fielen auf der Festungsinsel ein. Die Wandalen im Jahre 456, die Goten ein Jahrhundert später, dicht gefolgt von den Byzantinern. Nach den Kriegszügen der byzantinischen Feldherren Belisar und Narses im 6. Jh. gehörte Korsika zum oströmischen Reich Justinians I. 725 tauchen die Lombarden auf ... um wiederum von den Franken vertrieben zu werden.

754 wird Korsika durch einen Riesenschwindel – der zweite Riesenbetrug in der Geschichte Korsikas ist der Verkauf an Frankreich 1768 durch Genua – Eigentum des Vatikans. Es handelt sich um die sogenannte Pippinsche Schenkung. Da dank jahrhundertelanger Kirchenpropaganda kaum einer die Wahrheit kennt, sei die »Schenkung« hier etwas ausführlicher erläutert.

Ihren Anspruch auf den Kirchenstaat hatte die Kirche jahrhundertelang mit der sogenannten »Pippinschen Schenkung« durch den Frankenkönig Pippin I., der Kurze (51-768), zur Zeit des Papstes Stefan II. begründet. Dieser erbat in Sack und Asche einen Krieg gegen die Langobarden, mit denen die Franken bis dahin in bestem Einvernehmen gelebt hatten, um seine Gebietsansprüche auf das Dukat Rom, Ravenna, das Exarchat und andere von den Langobarden besetzte Städte und ausgedehnte Gebiete in Nord- und Mittelitalien als rechtmäßigen Besitz des heiligen Petrus zu garantieren. Am 14. April 754 hatten sich in der Nähe von Paris Stefan II. und Pippin I.; zur Vertragsunterzeichnung getroffen.

Als Rechtstitel wies Stephan die sogenannte »Konstantinische Schenkung« vor, eine riesige, geistliche Fälschung aus der päpstlichen Kanzlei, elfhundert Jahre später von der Kirche eingestanden. Mit ihr sollte Konstantin d. Gr. (gest. 337) Papst Silvester I. angeblich die beanspruchten Gebiete übertragen haben. Dieser fromme Schwindel veranlaßte die Franken zu zwei blutigen Feldzügen gegen die Langobarden und ergab den Kirchenstaat, von fränkischen und sächsischen Herrschern immer wieder bestätigt. Nebenaspekt: Italien fiel unter den fränkischen Einflußbereich.

Im Gegenzug erkannte der Papst die königliche Legitimität der Karolingerdynastie an. Dieses Bündnis gestattete es der Kirche, sich endgültig von der politischen Bevormundung durch Byzanz zu befreien und verstärkte andererseits die Bande zwischen dem fränkischen Königreich und dem Papsttum. Hier liegen die Wurzeln des späteren Investiturstreits zwischen deutschen Kaisern und Päpsten, in dem es um die Frage ging, wer wem zu gehorchen hat.