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Luxus Venedig

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So teuer kann Venedig sein

Luxushotels und essen à la Hemingway

Wo ein Cappuccino soviel wie eine Flasche Wein kostet

Ein Cappuccino für 7,50 Euro?

Ein Dessert für 21 Euro?

In Venedig ist das nichts Ungewöhnliches. Als Tourist kann man sich hier problemlos überflüssiger Euros entledigen.

Stichwort Hotels: Übernachten Sie doch mal in den teuersten Häusern der Lagunenstadt. Zu den renommiertesten und traditionsreichsten zählen das Danieli und das Gritti, beide nur einen Katzensprung vom Markusplatz entfernt.

Das Danieli (Castello 4196) besteht im Wesentlichen aus einem gotischen Palazzo, der im 15. Jahrhundert der Familie Dandolo gehörte, und besitzt eine tolle Dachterrasse, die einen sensationellen Blick auf die gegenüberliegende Kirche Santa Maria Maggiore bietet. Die Zimmerpreise beginnen hier ab 434 Euro, die teuerste Suite kommt auf 4800 Euro.

Fast noch ein wenig legendärer ist das Gritti am Canale Grande (Campo Santa Maria del Giglio). In diesem Palast von 1525 haben schon viele berühmte Gäste genächtigt. Darunter auch Ernest Hemingway und der gesamte europäische Hochadel. Heute tummelt sich im Gritti auch gerne der ein oder andere US-Filmstar.

Immerhin bietet das 91 Zimmer starke Haus nicht nur jenen diskreten Service, den VIPs schätzen, sondern ist wegen seiner spektakulären Aussicht auf den Kanal und seiner üppigen Ausstattung eine wahre Augenweide.

Das kostet natürlich ein paar Euro mehr. Das Doppelzimmer im Gritti kommt auf 593 Euro pro Nacht. Allerdings nicht mit Blick auf den Canale Grande. Das Frühstück kostet selbstverständlich 50 Euro extra – pro Person. Wer umsonst frühstücken möchte, der muß mindestens 800 Euro fürs Zimmer hinblättern, für diesen Betrag aber spendiert das Hotelmanagement noch eine Flasche Sekt und ein Blumenarrangement.

Sobald Sie sich die statusgemäße Unterkunft gesichert haben, sollten Sie den Markusplatz inspizieren. Die wohl berühmteste Piazza der Welt verdient es – trotz Taubenplage und Billig-Touristen –in vollen Zügen genossen zu werden. Und auch das ist nur an einem Ort standesgemäß möglich: dem Caffè Florian.

Das wunderbar verschnörkelte und verspiegelte Etablissement serviert seit 1720 feinsten Espresso mit Blick auf den Platz. Casanova, Goethe und Proust haben hier schon gesessen. Und ganz sicherlich hat auch Thomas Mann, Autor von „Tod in Venedig“, am einen oder anderen Caffè genippt.

So viel Geschichte gibt es natürlich nicht umsonst. Der Cappuccino wird mit 7,50 Euro berechnet. Spielt das Orchester, dann kommen noch 5 Euro Gebühr hinzu. Macht also 12,50 Euro ohne Trinkgeld. Zu viel für Sie? Gut zu wissen: Nur fünf Euro kostet der Cappuccino, wenn man sich nicht hinsetzt, sondern ihn im Stehen an der Bar trinkt.

Im Vergleich dazu ist die Gondelfahrt ein Schnäppchen: Tagsüber muss man für 50 Minuten 73 Euro berappen. Weitere 25 Minuten schlagen mit 37 Euro zu Buche. Dafür aber dürfen bis zu sechs (!) Personen in das Boot. Auch die romantische Nachttour durch Venedigs Kanäle liegt im Rahmen des Möglichen: 50 Minuten kosten 91 Euro, weitere 25 Minuten 47 Euro.

Die Krönung des Venedig-Aufenthalts ist ein Besuch in der Harry’s Bar. Die 1931 von Giuseppe Cipriani gegründete Bar ist in Venedig eine Institution, und das nicht nur, weil an diesem Tresen der überall präsente und als äußerst trinkfreudig bekannte Hemingway seine Whiskeys wegkippte.

Die Bar (in San Marco 1323), die Snobs auch gerne als gehobenes Pub beschreiben, hat es verstanden, über Jahrzehnte hinweg ihr besonderes Flair zu erhalten. Sie genießt weithin den Ruf, beste venezianische Küche aufzutischen.

Das hat seinen Preis: Das Glas Prosecco zu 6,50 Euro geht ja noch. Auch der Martini zu 12 Euro ist noch unterhalb der Schmerzgrenze. Die Sprache aber dürfte es allen verschlagen, die ein Risotto-Gericht für 40 Euro bestellen – für seine köstlichen Reisvariationen ist das Haus schließlich bekannt.

Sollten Sie hinterher noch das aktuelle Dolce, also das Dessert des Tages, verdrücken, sind Sie weitere 21 Euro los. Da ist der Espresso ganz zum Schluss mit 2,60 Euro geradezu geschenkt!

www.starwood.com

www.gondolavenezia.it