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PACS

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Papst warnt italienische Regierung

Katholische Kirche in Italien

Familienschutz auch ohne Traualtar

Meist überläßt der Papst es einem anderen sich bezüglich der italienischen Innenpolitik zu äußern, nämlich Kardinal Camillo Ruini. Doch nun macht Benedikt XVI. eine Ausnahme und nahm direkt Stellung. Er warnte bei einem Treffen mit italienischen Politikern, vor der juristischen Anerkennung nichtehelicher Paare.

Trotz der Proteste der Katholischen Kirche und der Konservativen hat das Parlament die Regierung beauftragt, ein Gesetz vorzubereiten, das nicht-ehelichen Beziehungen mehr rechtliche Sicherheit verleihen soll, das „Patto civile di Solidarietà“, kurz "Pacs". 67 Prozent der Italiener befürworten ein gemäßigtes Pacs-Gesetz.

In Deutschland besteht ein solches als Gesetz zu den "eingetragenen Lebenspartnerschaften" und in Frankreich als „pacte civil de solidarité (Pacs)“.

Die Ehe schützt in Italien bislang als einzige rechtliche Institution das Zusammenleben von Mann und Frau sowie die daraus erwachsenden Kinder.

Nun sollen hetero- als auch homosexuelle Paare einen Bund vor dem Gesetz schließen dürfen, der erlaubt gemeinsamen Krankenversicherungsschutz zu genießen, bei Todesfall in den Mietvertrag einzutreten, zu erben und Pensionsansprüche anzumelden.

Das würde auch diesen, real bestehenden, Lebensgemeinschaften, die ohne den Segen der heiligen Kirche leben, juristische Sicherheiten garantieren, die den Alltag erleichtern und der Aufzucht von Kindern dienlich sein dürften. Denn der Erdenschöpfer ließ es auch unverheirateten Paaren zuteil werden, Kinder zu zeugen. Warum bloß?

Jedoch der Einfluß der katholischen Kirche in Italien ist mächtig, und so wird das Pacs, sollte es sich durchsetzen, weniger Rechte garantieren, als dies bei entsprechenden Gesetzen in anderen Ländern der Fall ist. Ein Adoptionsrecht etwa wird es für Pacs-Paare nicht geben. Dieses bleibt Privileg der Ehegemeinschaften.

Am liebsten würde die Kirche das Gesetz ganz verhindern. Aber einer so weitverbreiteten Zustimmung im Volk kann sich die Regierung wohl nicht entziehen, nur weil das Oberhaupt des Vatikanstaates anderer Meinung ist. Der Ministerpräsident wird eben nicht von einer Handvoll Kardinäle gewählt sondern von den etwa 50 Millionen Wahlberechtigten des Landes. Gelobet sei der Herr!

SF