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20. Jh. und Nobelpreis

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Das 20. Jahrhundert

Opportunismus und Mord

1905 tritt Norwegen aus der Union mit Schweden aus, zwischen 1918 und 1921 wird das allgemeine Wahlrecht eingeführt. Während des Ersten Weltkriegs verhält sich Schweden neutral; 1932 gelangen die Sozialdemokraten an die Macht. 1936 spricht sich Schweden erneut für die Neutralität aus und weigert sich, offiziell im Zweiten Weltkrieg einzugreifen – abgesehen von einigen Gefechten in Norwegen, um Eindringlinge abzuwehren. Jedoch lieferten sie ohne Gewissensbisse massenweise Erz an die Deutschen, ohne das die Deutschen in beträchtliche Schwierigkeiten bei der Waffenherstellung gekommen wären.

Heute ist Schweden eine konstitutionelle Erbmonarchie mit einer auf drei Jahre gewählten Kammer. Die Sozialdemokraten haben nach vierundvierzig Jahren unangefochtener Machtausübung zwischen 1976 und 1982 ihren Platz für eine Koalition der Mitte mit den bürgerlichen Parteien räumen müssen. Die Regierungsgeschäfte fielen danach aber erneut an die Sozialdemokratische Arbeiterpartei. Das einschneidenste Ereignis der jüngsten Geschichte bildete zweifellos die Ermordung Olof Palmes: ein tiefsitzender Schock, da sich das schwedische Politikverständnis normalerweise eher durch Verhandlungsbereitschaft und Konsens als durch Terrorakte und Verbalismus ausdrückt.

Vom Ursprung des Nobelpreises

Eine zündende Idee

Es war einmal ein schwedischer Chemiker mit Namen Alfred Nobel, der sein Leben dem Studium alles Explosiven verschrieben hatte. Alfreds Bruder Emil fand im Verlauf eines seiner zahlreichen Experimente den Tod. Unbeeindruckt von diesem bedauerlichen Zwischenfall gelang es Nobel 1864, eine hochexplosive Mischung in Gestalt eines Puders anzurichten: das Dynamit. Um aber vor sich selbst und vor der Nachwelt bestehen zu können, vermachte er sein Vermögen testamentarisch einer Stiftung, die fortan jährlich fünf Preise verleihen sollte: die Nobelpreise für Physik, Chemie, Medizin und Physiologie, Literatur und ... Frieden. 1868 fügte die Bank von Schweden noch einen Preis für Wirtschaftswissenschaften hinzu.

Zwei Laureaten lehnten bis dato eine Entgegennahme aus ideologischen Gründen ab: der französische Schriftsteller und Existentialist Jean-Paul Sartre (Literatur 1964) und der Chef des nordvietnamesischen Widerstands Le Duc Tho (Frieden 1973).

Warum gibt´s eigentlichen keinen Nobelpreis für Mathematik, werden sich manche fragen? Angeblich wegen der Liaison der Gemahlin Nobels mit einem bekannten Mathematiker. Aber Alfred, wer wird denn so nachtragend sein ... Um dieses Manko auszugleichen, wurde 1936 die Fields-Medaille ins Leben gerufen, die es allerdings mit der üppigen Dotierung eines Nobelpreises kaum aufnehmen kann.