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Getränke

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Getränke

Finger weg vom Schwedentrunk

Die Alkohol-Reglementierung könnte von Königin Viktoria stammen. In den Lebensmittelläden ist lediglich Leichtbier mit verschwindend geringem Alkoholgehalt vorrätig. Unter Zwanzigjährige bekommen nicht mal das, geschweige denn Hochprozentiges.

Folköl (Nummer 1) nennt sich das Bier ohne Alkohol: Folköl (Nummer 2) ist dem unsrigen ähnlich. Starköl ist, wie der Name vermuten läßt, das stärkste und auch das teuerste. In den Bars verlangt man am besten Folköl, sonst bekommt man automatisch das teure Starköl vorgesetzt. Insgesamt ist Schweden sicher nicht als Biertrinker-Paradies anzusehen.

Im Handel werden Starkbier (dritte Kategorie), Wein und andere geisthaltige Getränke ausschließlich über das System Bolaget, eine Art Staatsmonopol, vertrieben. Dass für das Zeug horrende Preise zu berappen sind, brauchen wir kaum zu erwähnen. Die Läden bleiben natürlich am Sonntag geschlossen; werktags ab 18h und samstags ab 13h (nicht jedoch in Stockholm). Das ist auch der Grund, warum sich die Schweden bereits freitags abends anstellen und ihre Genußgifte fürs Wochenende horten; einige können es angesichts der verführerischen Sachen nicht abwarten und sind schon am freitagnachmittags sturzbetrunken.

Auch wenn das Nationalgetränk nach wie vor Aquavit heißt, hat das Zeug bei den jungen Schweden stark an Beliebtheit eingebüßt; sie halten sich lieber an Bier. Rum-Gebäck und in Weißwein eingelegte Heringe sind übrigens gesetzlich verboten ... wegen des versteckten Alkohols! Uns wird die Sache langsam zu dumm: wir drosseln während der Urlaubswochen einfach unseren Alkoholkonsum.

Wer abends ausgeht, sollte auf jeden Fall stets seinen Personalausweis bei sich haben: den muß man häufig vorzeigen.

Trinkgeld

Ist eigentlich in der Rechnung enthalten. Es gehört jedoch zum guten Ton, die Summe aufzurunden.

Bemerkung am Rande: unter einem Schwedentrunk ist weder Alkoholisches noch Nicht-Alkoholisches für laue Sommerabende zu verstehen. Es handelt sich vielmehr um eine furchtbare Foltermethode aus dem Dreißigjährigen Krieg, wobei dem »peinlich Befragten« Jauche eingeflößt wurde!