Klima

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Trockenes Klima

Klimatische Besonderheiten

Das Klima der Mongolei ist sehr kontinental trocken. Einem langen, sehr kalten Winter mit wenig Schnee folgt ein kurzer, verhältnismäßig niederschlagsreicher und warmer Sommer. Frühjahr und Herbst dauern jeweils kaum länger als fünf bis sechs Wochen.

Der Übergang geht sehr rasch vor sich, was sich besonders in dem starken Anstieg bzw. Abfall der Tagesmitteltemperaturen bemerkbar macht. Kältester Monat ist der Januar mit mittleren Tagestemperaturen zwischen minus 15 Grad im Süden und minus 35 Grad im Norden. Im wärmsten Monat (Juli) bewegen sich die mittleren Temperaturen zwischen 10 Grad im Norden und 22 Grad im Süden, in der Gobi bis zu 40 Grad.

Die mittlere jährliche Niederschlagsmenge für das ganze Land beträgt 200 bis 250 mm. Der Niederschlag nimmt von Norden nach Süden von 400 mm auf 100 mm ab. Im Durchschnitt kann man pro Jahr mit 250 klaren, sonnigen Tagen rechnen.

Wüste In Frankfurt?

Die klimatischen Gegebenheiten erscheinen um so erstaunlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Nord-Süd-Ausdehnung der Mongolei einer Strecke von Norddeutschland bis nach Norditalien entspricht.

Im Norden hat die Mongolei Anteil an den sibirischen Gebirgswäldern, im Süden am asiatischen Wüstengürtel. Sie stellt demnach eine Übergangszone zwischen beiden Klimaräumen dar. Das hat extreme Folgen. Im Nordwesten erreichen die asiatischen Trockenwüsten ihren nördlichsten Punkt auf 50 Grad, der Breite von Frankfurt/Main. Dagegen tritt Dauerfrostboden bis zum südlichsten Punkt bei 47 Grad, der Breite von Zürich, auf.

Die ausgeprägte Kontinentalität des Klimas erklärt sich durch die Meerferne, vor allem aber durch die Abschirmung des Landes gegen die maritimen Einflüsse. Eine besondere Funktion kommt dabei dem Großen Chingangebirge zu.

Die starke Kontinentalität zeigt sich vor allem in den Temperaturamplituden. Sie schwanken jährlich zwischen 40 und 45 Grad, bei den Extremwerten sogar um 80 Grad. Auch die täglichen Schwankungen sind mit 30 Grad Celsius und mehr extrem.

Wetterbildung

Der wolkenfreie, klare Himmel im Winter bedingt eine starke Ausstrahlung, das Land kühlt sich ab. Es entsteht ein Hochdruckgebiet mit dem Zentrum über der Mongolei, in dem kontinental-polare Luft lagert. Mit der Auflösung des Hochs im Frühjahr geht die Periode des Frostes und der Windstille vorüber. Warmluft drängt die Polarfront nach Norden zurück.

In das entstandene Tiefdruckgebiet dringen vor allem Winde aus dem Nordwesten. Östliche und südliche Winde sind seltener, oft lokal begründet. Dies wird besonders dann deutlich, wenn man die Windrichtungen in größeren Höhen untersucht, die vom Relief weniger abhängig sind. Die Ost- und Südwinde, welche die Mongolei erreichen, geben auf ihrem langen Weg einen Großteil ihrer Feuchtigkeit ab und erwärmen sich zudem, so dass sie immer »trockener« werden. In der Gobi und den Steppengebieten treten häufig verheerende Stürme mit einer Geschwindigkeit von 15-25 m/Sekunde auf. Östlich des Großen Chingan werden jährlich Niederschlagshöhen von 596 mm (Harbin) gemessen, westlich davon nur 263 mm (Tschoibalsan).

Obwohl im Winter die Luftfeuchtigkeit größer als im Sommer ist, fällt das Niederschlagsmaximum in den Sommer. Bei noch geringer Kenntnis des Klimas der Mongolei erklärt man diese Eigenart mit zyklonaler Warmluft, die die Westwinddrift aus dem Herzen Zentralasiens herbeigeführt. Im Winter ziehen die Zyklone infolge der vorrückenden Polarfront und des ausgedehnten Hochs weiter südwärts. Die Trockenheit der Mongolei ergibt sich aus dem hohen Verdunstungsgrad bei nur geringen Niederschlägen. Der Boden vermag die intensiven Sommerniederschläge jedoch gut aufzusaugen, so dass vergleichsweise große Flüsse bestehen können.

Klimadaten in Ulaan Baatar


Mittleres tägliches Maximum Mittleres tägliches Minimum
(in Grad Celsius)
Niederschlag
(in mm)

Januar

-18,9 -32,2 0
Februar -12,8 -29,4 0
März -3,9 -21,7 3
April 6,7 -8,3 5
Mai 12,8 -1,7 10
Juni 20,6 -6,7 28
Juli 21,7 10,6 76
August 20,6 7,8 51
September 14,4 1,7 23
Oktober 6,1 -7,8 5
November -5,6 -20,0 5
Dezember -16,1 -28,3 3
Jahr 3,9 -10,0 209