Fauna

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Tierreich

Artenreicher Lebensraum

Die Mongolei ist der Lebensraum von 140 Säugetier-, 390 Vogel-, 20 Reptilien- und 76 Fischarten. Das ausgedehnte Territorium mit seinen unterschiedlichen Landschafts-, Vegetations- und Klimazonen bietet günstige Bedingungen für viele Tierarten. Das meiste Wild findet man im Gebirge zwischen 1700 und 2400 m an den regenreichen Nordseiten.

Taiga

In der Gebirgstaiga leben vor allem Pelztiere wie der sibirische Marder, Steinmarder, Luchs, Dachs, Sibirischer Zobel, Waschbär, Steppeniltis, Vielfraß und Hermelin oder Sibirischer Wiesel. Wie im benachbarten Transbaikalien werden die Taigawälder von Braunbären, gelben Nachtaffen, Elchen, Rentieren, weißen Wölfen, Rotfüchsen, Eichhörnchen, Mandschurischem Rehwild, Waldhühnern, Schneehühnern, Wildkatzen, Altai-Maralhirschen, Moschustieren, Stinktieren und Wildschweinen bewohnt.

In den Wäldern sieht man zahlreiche Vögel, darunter Bunt- und Schwarzspechte, Auerhähne, Truthühner, Fasane, Himalaja-Bergfinken und schwarze Kraniche. Auch die mongolische Lerche, ob ihres Gesanges berühmt, kommt hier vor.

Grassteppen

So eintönig und einsam die weiten Fluren der Federgrassteppen auch scheinen mögen, besitzen sie dennoch eine unerwartet reiche Fauna. Neben schwarzschwänzigen Dseren-Antilopen, Steppenfüchsen, Iltissen und Murmeltieren begegnet man hier u.a. den Tulai-Hasen, der daurischen Pfeifmaus, Spring- und Wühlmäusen, Hamstern, Bisamratten und verschiedenen Zieselarten.

Über den Grasfluren kreisen beutesuchende Geier, Steppen- und weißschwänzige Seeadler. Auch findet man hier graue Kraniche, Lerchen, Wachteln, Trappen, Steppengänse, Rebhühner, Weihen, Weißschwanzadler, Habichte, schwarze Greifvögel und Falken. Im Sommer wird der grüne Teppich der Steppe von Heuschreckenscharen heimgesucht, die mit lautem Schnarren auffliegen. Flinke Eidechsen huschen über den Steppenboden.

Wölfe, die unter den Raubtieren dominieren, durchstreifen in großer Zahl die Steppen und werden dem Vieh vor allem in den Wintermonaten gefährlich. Alljährlich fallen ihnen Tausende von Schafe und Ziegen zum Opfer.

Eines der possierlichsten Steppentiere ist der Tarbagan, eine Murmeltierart, die in Gebirgs- und Gebirgswaldsteppen, aber auch in den Kurzgrassteppen zuhause ist. Werden die Tiere bei ihrem Treiben gestört, beginnen sie aufgeregt zu pfeifen, bauen neugierig ein Männchen und verschwinden blitzschnell in ihren Erdhöhlen. Sie werden wegen ihres wertvollen braunen Pelzes stark gejagt.

Im Hochgebirge haben Argali-Wildschaf, Jangir-Steinbock, Wildesel, Schneeleopard (der im Winter teilweise auf 2000 m hinabsteigt) und Dseren-Antilope ihre Heimat.

An den Endseen in Senkengebieten findet man im Sommer oft ein üppiges Vogelparadies. Wildgänse, Wildenten, Schwäne, Kormorane und sogar Seemöwen bevölkern die schilfreichen Ufer. In der Westmongolei sieht man Adler, die von den Kasachen zur Jagd benutzt werden. In den Gewässern trifft man auf Biber und Fischotter.

Die seltene, leichtfüßige Saiga-Antilope und die schnelle Dsairan-Gazelle sind zwischen Altai und Changai, in den Wüstensteppen der Gobi und teilweise in der östlichen Steppe heimisch. Typisch für die Saiga-Antilope ist die zum Rüssel verlängerte Nase. Besonders das hornlose Weibchen wirkt auf den ersten Blick wie ein kurzschwänziges Schaf oder, bei gesenktem Haupt, wie ein geweihloses Ren. Geruchs- und Sehvermögen sind außergewöhnlich gut entwickelt: Saiga-Antilopen können Gefahren schon auf 1000 m erkennen. In sehr harten Wintern brechen sie zu weiträumigen Wanderungen auf, bei denen die Tiere in Massen zugrundegehen. Saiga-Antilopen fühlen sich nur in großer Gesellschaft wohl.

Leben am und im Wasser

An den mongolischen Gewässern gibt es viele Wasservögel wie Enten, Gänse, Haubentaucher, Kormorane, Pelikane und Schwäne. Groß ist der Fischreichtum der Flüsse und Seen. Nicht weniger als 50 Arten kommen endemisch vor. Am zahlreichsten sind neben mehreren Forellen- und Karpfenarten vor allem Störe, Aale, Weißfische (Omul), Hechte, Welse, Schnäpel, Taimen und Flußbarsche.