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Vegetationsbereiche

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Pflanzenwelten

Unterschiedliche Vegetationsbereiche der Insel

Gerade in den Küstengebieten findet sich nur noch wenig von der ursprünglichen Pflanzenwelt
Réunions. Über die Hänge verteilte Zuckerrohrfelder lassen kaum mehr einen Schluß auf das
Gesicht der Insel vor Ankunft der ersten Siedler zu. Es ist schwierig, die Pflanzenwelt in feste Bereiche einzuteilen, da sie sich entsprechend der vielen Klimazonen sehr schnell ändern kann. Vollkommen verschiedene Vegetationsstufen liegen oft dicht
beieinander.

Zur besseren Übersicht lassen sich jedoch vier Grundzonen unterscheiden:

Die Pflanzenwelt der Küste

Die "Végétation littorale" zählt zu den durch Menschenhand am stärksten
veränderte Bereichen. Von den ehemaligen Trockenwäldern ist kaum noch etwas zu finden. An
den Stränden wurden zur Befestigung im 19. Jahrhundert unzählige Filaos angepflanzt,
Bäume, deren Blätter wie lange Nadeln anmuten. Die Felsenküste wird von Vacoas beherrscht,
einer Palmenart, die seit Generationen der Herstellung von Flechtwaren dient. Während sich
die Pflanzendecke der östlichen Küstenregionen, bedingt durch die regelmäßigen Schauer,
auch im Sommer in sattem Grün zeigt, findet man im Westen häufig verbrannte Erde vor.
Abwechslung bietet nur die Flora an den Ufern der Seen von Saint-Louis und Saint-Paul.

Die Regenwälder der Tieflagen

Wenngleich die Fôrets de bois de couleurs des Bas großflächigen Abholzungen, die an den
Küsten zugunsten landwirtschaftlicher Nutzung vorgenommen wurden, nicht entgangen sind,
findet man heute noch zahlreiche intakte Gebiete vor. Da dieser sogenannte Farbholzwald
regelmäßigen Niederschlag benötigt, ist er im trockenen Westen erst ab einer Höhe von 750 m
zu finden, während er im Osten bereits in 0 bis 700 m auftaucht.

Regenwälder der Hochlagen

In den Hochlagen verdichtet sich der Regenwald. Die Bäume erreichen geringere Höhen und
geben im dichten, feuchten Nebel mit ihren herabhängenden Moosen gespenstische
Silhouetten ab. Im Osten beginnen die "Fôrets de bois de couleurs des Hauts" schon auf 700 m, im Westen findet man sie erst ab 1 100 m.

Die Artenvielfalt der Höhen kann man am besten in den Wäldern von Bébour und Bélouve
erleben. Neben dem Farbholzwald trifft man in diesen Regionen auch die endemische
Höhentamarinde an. Die eindrucksvollen Bäume treten meist mit dem ebenso endemischen
Calumet-Bambus auf. Beeindruckend sind auch oft meterhohe Farnarten, die sich aus dem
Unterholz des Regenwaldes erheben.

Die Vegetation der Gipfelregionen

Oberhalb 1 800 m löst sich der Wald zu einem Dickicht aus Farnen, Heidegewächsen und
Moosen auf. In der kargen Landschaft hat sich durch die außergewöhnlichen
Lebensbedingungen, verglichen mit anderen Regionen, der im Verhältnis gesehen höchste
Anteil endemischer Pflanzenarten entwickelt.

Die Vegetation nimmt nach oben hin konstant ab, bis an den Berggipfeln nur noch vereinzelt
Flechten zu entdecken sind.