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Legenden

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Die Legende des Paille-en-Queue

Sagenumwobene Vögel

Der Paille-en-Queue gehört zu den sagenumwobenen Vögeln der Insel, obwohl seine Art glücklicherweise bislang nicht vom Aussterben bedroht ist.
Der Legende nach lebte einst vor langer Zeit, tief unten am Boden des Meeres, ein Prinz, dessen Vater über ein riesiges Reich herrschte. Seit seiner Geburt war der Jüngling einer wunderschönen Nixe zum Manne versprochen. Als sie eines Tages zusammen durch die Wellen streiften, verlor die Meerjungfrau ein Diadem. Auf der Suche danach näherte sich der Prinz dem Strand und entdeckte dort ein junges Mädchen. Sie trug die kleine Krone auf dem Kopf und sang vor Freude über ihren wertvollen Fund. Fasziniert von ihrer Anmut und Schönheit legte der Prinz in den folgenden Tagen immer weitere Schmuckstücke in den Sand, um so dem Gesang des Menschenmädchens lauschen zu können. Als er sie schließlich kennenlernte, verliebten sie sich ineinander, was die Verlobte des Prinzen, nachdem sie die beiden beobachtet hatte, eifersüchtig seinem Vater erzählte.

Der König verlangte von seinem Sohn, die Angebetete sofort zu verlassen. Als er jedoch die Bestürzung des jungen Prinzen sah, sann er nach einem Ausweg. Am Ende des Reiches, in einer Grotte, hauste ein alter Zauberer. Mit seiner Hilfe sollte es möglich sein, aus dem Mädchen eine Nixe zu machen. Als der Prinz seiner Geliebten diese gute Nachricht überbrachte, willigte sie freudig ein und alsbald verwandelten sich ihre Beine in den glänzenden Schuppenschwanz einer Meerjungfrau.

Kurz vor der Vermählung des Paares sann die ehemalige Verlobte des Prinzen auf Rache. Unter dem Versprechen, ihn zum Mann zu nehmen, rang sie dem alten Magier einen Zaubertrank ab, den sie am Tage der Vermählung in den Wein des königlichen Paares goß. Kaum davon getrunken, verwandelten sich beide in weißgefiederte Vögel, und als sie aus dem Meer emporstiegen, wurden ihre schuppigen Schwänze zu einem langen Federschweif. Noch heute schweben die Paille-en-Queue paarweise über den Wellen des Ozeans, immer in der Hoffnung, einen Schimmer ihres Königreiches in der rauhen See erblicken zu können. Hhm, sie sollen sich rächen, aber vielleicht sind sie ja auch so glücklich.