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Klima

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La Réunion, ein Planet für sich

Niederschlag und Temperaturen

Welches Klima herrscht auf Réunion vor?

Eine Frage, auf die man so einfach keine Antwort geben kann, denn die Insel ist eben nicht
nur ein 70 km langer und 50 km breiter Fleck im Indischen Ozean. Betrachtet man all' ihre Klimazonen, könnte man eher annehmen, von einem eigenständigen Planeten zu sprechen.

Über 200 Mikroklimata und die entsprechenden Vegetationsstufen findet man auf Réunion.
Tatsächlich ist es möglich, an einem Tag durch solch unterschiedliche Landschaften zu
wandern, dass man glaubt, eine lange Reise getan zu haben. Trockenheit und Regenfälle, Hitze
und Kälte liegen oft nur wenige Kilometer voneinander entfernt.


Erklären läßt sich dieses Phänomen durch das einzigartige Relief der Insel. Im südlichen Teil
des Indischen Ozeans herrschen fast das ganze Jahr über aus Südosten kommende Passatwinde
vor, so dass sich die Insel in zwei grundsätzliche Klimabereiche unterteilen läßt. Die dem Wind
zugewandte Ostküste (côte au vent) und die durch hohe Bergmassive geschützte Westküste
(côte sous le vent). Auf der Passatseite sorgen häufige Niederschläge nahezu das ganze Jahr
über für milde Temperaturen von durchschnittlich 26°C im Sommer und 20°C im Winter.
Ganz anders der Westen der Insel. In den Küstenbereichen scheint fast immer die Sonne, so
dass gerade im Sommer mit anhaltenden Dürreperioden zu rechnen ist. Die Temperaturen
liegen im Schnitt 1°C bis 2°C über denen der Ostküste.


Insgesamt unterscheidet man auf Réunion eigentlich nur zwei Jahreszeiten, und auch die
haben nur sehr wenig mit dem starken Temperaturwechsel, den wir aus Europa kennen, zu
tun. Der von Mai bis Oktober vorherrschende Winter (Südhalbkugel!) ist eher mild und
angenehm trocken. In den Küstenbereichen werden durchschnittliche Temperaturen um die
20°C gemessen, während es in den Bergregionen oft empfindlich kalt wird und das
Thermometer gelegentlich sogar unter den Gefrierpunkt fällt.


Betrachtet man den Sommer, wird deutlicher, dass die Temperaturschwankungen weniger an
den Jahreszeiten, als vielmehr an den verschiedenen Höhenlagen festzumachen sind. In den
heißen Monaten von November bis April steigen die Temperaturen an den Küsten bis auf
28°C, während in Bourg Murat in 1 600 m Höhe Temperaturen von 18°C nicht überschritten
werden.


Durch das Zusammentreffen aufsteigender Warmluft mit den kalten Schichten der Höhenlagen
bilden sich in den Bergregionen häufig schon sehr früh Nebel- und Wolkenfelder. Da diese
Erscheinung nicht an Jahreszeiten gebunden ist, empfiehlt es sich, Ausflüge in die Berge auf den Vormittag zu verlegen.