Unterwegs im Watch Valley der Schweiz

Auf den Spuren der Uhren

Wanderungen im Schweizer Jura und auf der Uhrmacherstraße

Es war einmal ein nettes Flüsschen, das sich nicht entscheiden konnte, ob es lieber im Rhein und in der Nordsee oder in der Rhône und im Mittelmeer münden wollte. Also wand es sich mal nach Osten, mal nach Westen, weshalb man es heute "Doubs", Zweifel, nennt. Viele erfreuen sich an diesen malerischen Schleifen, die der Gegend viele Kalksteinwände an den Ufern hinterließen.

"Clos du Doubs": In der Nähe der großen Flussschleife von Osten nach Westen kann man Wanderungen durch die berühmte Uhrmacherregion beginnen. Hier, zwischen Basel und Genf, lockt der westliche Schweizer Jura des Kantons Jura. Eine recht unbekannte Gegend ist es, die sich inzwischen als "Watch Valley" bezeichnet, als Uhrental.

Nach einer Bootsüberfahrt vom Taricher Campingplatz wandert man entlang des Flusses im Naturschutzgebiet.

Ein paar Stunden durchquert man Blumenwiesen und Wälder, bis man schließlich in Soubey einkehrt. Nach den sanften Hügeln folgt nun ein steiler Aufstieg Richtung Saignelégier, dreizehn Kilometer weit. Belohnt wird die Wanderung mit traumhaften Pferden, denn in dieser Stadt der Freiberge kreist alles um die Rösser. Ein berühmter Pferdemarkt und römische Wagenrennen locken im August Touristen, doch nehmen die Pferde auch im Alltag eine große Rolle ein.

Darüber hinaus weisen die Einheimischen auch ein Faible für Uhren und Käse auf.

"Tête de Moine"

Vor nahe einem Jahrtausend erfand man diese "Mönchsköpfe" in der Abtei Blellelay. Gegessen wird die Rohmilchspeise auf besondere Art, da man sie nicht schneidet, sondern mit der Girolle schabt, so dass sich Röschen bilden. Den köstlichen Geschmack verdankt la Tête der Luft sowie ihrer durch die Röschen erzielten großen Oberfläche.

In dieser Gegend pulsiert auch das Herz der Schweizer Uhren. La Chaux-de-Fonds lockt Besucher mit einem Uhrenmuseum; Le Locle bietet einen Spaziergang mit dem Thema Uhrmacher und Infotafeln vor Fabriken und Villen. So lernt man alles, was man zu Schweizer Uhren wissen muss.

In beiden Städten sind die bedeutenden Schweizer Uhrhersteller zu Hause oder mit einer Fabrik vertreten.

Jura im Kanton Bern

Einzelgänger wandern von Tramelan aus durch den Berner Jura. Sechs Stunden lang erfreut man sich an Weiden, Wäldern und Kühen, wobei Sportlichkeit gefragt ist, denn immer wieder muss man Weidedurchgänge meistern.

Vom Mont Soleil (Sonnenberg) auf nahe 1300 Höhenmetern blickt man über die westlichen Alpen und den Chasseral. Abwärts geht´s z.B. auf dem Chemin des crêtes nach La Ferrière.

Wie der Name schon sagt, bietet auch La Vue-des-Alpes (Alpenblick) einen traumhaften Alpenblick. Von höheren Gipfeln erblickt man auch den Bieler See, den Murtensee und den Lac de Neuchâtel.

Entscheidet man sich für den Weg nach Les Tablettes, muss man eine anstrengende Endstrecke an der Felskante in Kauf nehmen. Belohnt wird die Mühe durch den Blick auf die Areuse.

Man besichtige auch den Felsenkessel Creu du Van (1463), dessen Wände 160 Meter senkrecht in die Tiefe fallen. Keine Angst, der letzte Unfall ereignete sich vor über sechzig Jahren.

Manch einer hat das Glück, bei seiner Wanderung Gemse oder Steinbock zu erblicken.

Naturphänomen ist die eiskalte Quelle "Fontaine Froide" samt dem kalten Boden der Umgebung. Bis heute blieb die Ursache ungeklärt.

Schlucht der Areuse

Hier im Gorges de l’Areuse bestaunt man zum einen den spektakulären Flusslauf, der teils breit und langsam zwischen Wiese und Wald strömt, teils zwischen steilen Felswänden tost. Nicht minder spektakulär ist der Wanderweg, der manchmal in Fels gehauen wurde, manchmal durch Tunnel führt, manchmal Brücken und Stege einschließt. Am Ende, nahe bei Boudry, wartet noch ein enger Durchbruch, bis man endlich den Weg hinter sich lässt und zum Lac de Neuchâtel eilt.

Nun gilt: Badehose anziehen und auf ins kühle Nass!

Watch Vally

c / o Tourisme Neuchâtelois

Tel: 0041 32 889 6890

www.watchvalley.ch