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Am Strip

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Kasinos am Las Vegas Blvd und Umkreis

Las Vegas läßt sich in zwei verschiedene Viertel unterteilen: Downtown und ..

Der Strip

So heißt der Las Vegas Boulevard mit den nobleren Kasinos. Alle Viertelstunde zwischen 7 und 24h fährt ein Bus den Strip entlang bis Downtown.

  • Ceasar´s Palace: 3570 Las Vegas Blvd. South, T. 731-71 10 oder (1-800) 553-91 11; Ecke Flamingo Road. Wir sollten dieses Kasino unbedingt mit unserem Besuch beehren, allein schon wegen seiner beleuchteten Fassade, eine der schönsten ihrer Art, aber auch weil es sich um das eigenwilligste Hotel unseres Planeten handelt, den Traum eines Mafiosi mit intellektuellen Aspirationen. Hier schreckt man vor nichts zurück: so sind die Serviererinnen z.B. mit – natürlich ultra-kurzen – römischen Togen gewandet. Auch sollte man die Bar Cleopatras Barge nicht auslassen, eine Nachahmung der Nilschiffe aus dem alten Ägypten. Weiterhin sehenswert das Riesenschwimmbad (über den hinteren Gang zu erreichen, immer geradeaus, siehe »Übernachtung«).

    Eine kleine Anekdote: 1986 gewann die Detroiter Hausfrau Yong Ketron 2.599.552 $, ein Jahr später ein Neunzehnjähriger eine Million Dollar an einer Slot-Machine in Caesar´s. Das Kasino weigerte sich zu zahlen, da er noch nicht das erforderliche Alter erreicht habe. Die Eltern führten daraufhin einen Prozeß, den sie allerdings verloren

    Kostenloser Crap-Unterricht wird montags bis freitags zwischen 11 und 15.30h erteilt. Black Jack-Unterricht findet um 10h statt. Die können das wirklich gut! Diese »Nachhilfestunden« werden auch in den anderen Kasinos erteilt.

    Einen Blick auf die Riesenslotmaschine mit dem einen Meter langen Hebel werfen. Sie funktioniert tatsächlich!
    Und wie gelangt man zu den Spieltischen? Direkt von der Straße über Förderbänder, wie von Flughäfen bekannt.

  • Harrah´s: gegenüber vom Caesar´s, in Gestalt eines Mississippidampfers. Im linken Flügel ein nicht alltägliche Disco. Die weiblichen Croupiers kommen gar seltsam daher: fluoreszierende T-Shirts, Punkerbrillen, Bandanas ...
  • Mirage: T. 791-71 11; neuester Spleen des Besitzer des Golden Nugget, aber ein sehr gutes, angenehmes Hotel mit fairen Preisen, zumindest werktags. Wirkt bei Sonnenschein wie ein mächtiger Goldbarren in etwas veredelter Form – nur nachts kommt die Fassade nicht so recht zur Geltung – und zählt achtundzwanzig Etagen mit über dreitausend Zimmern. Überdachte Lobby, als tropisches Gewächshaus sehr mondän und geschmackvoll angelegt.

    Die Spezialeffekte im Veranstaltungssaal tüftelten Spielberg und George Lucas aus. Unter anderem ein wundervoller Vulkanausbruch. Die beiden bedeutendsten Zauberer der Welt, Siegfried und Roy, wurden für etliche Millionen Dollar für fünf Jahre angeheuert. Sie sind in der Lage, einen Tiger – oder auch einen Elefanten – von der Bühne verschwinden zu lassen. Ihre berühmte Tigernummer verstehen sie ganz im Geist der Zeit als Verherrlichung einer »gefährdeten Spezies«. Ferner wurden 2200 Spielautomaten aufgestellt.

    Die Gärten wurden wie eine Riesenmeereslagune mit Seen, Grotten, Wasserfällen, die zwischen tausenden Palmen versteckt liegen, angelegt. Die Bäume pflanzte man ein Jahr lang neben der Baustelle ein, damit sie sich akklimatisieren konnten. Schließlich sind noch künstliche Vulkanausbrüche vorgesehen, bei denen der Krater ordentlich Qualm und Steine spucken soll. Und das jeden Abend alle Viertelstunde. Alles in allem handelt es sich um eine Investition von läppischen fünfhundert Millionen Dollar. Zahlreiche Personen sparen seit Monaten, um die erste Nacht in diesem Schuppen verbringen zu dürfen.

  • Excalibur: Disneyland hoch zehn. Vom Bankrotteur und »Junk-Bond-Jongleur« Donald Trump gebaut. Fantastisches mittelalterliches Schloß mit seltsam geformten Türmen und umgeben von einem Wassergraben. Die Architekten studierten zwecks Inspiration zwanzig englische und schottische Burgen. Die Mauern bergen etwa viertausend Zimmer, und das Personal spaziert in mittelalterlichen Gewändern umher. Der Clou: Ritter in voller Rüstung liefern sich auf den Fluren Gefechte. Diese kleine Mittelaltermarotte kostete schlappe 300 Millionen Dollar.

    Übrigens bietet das Excalibur eines der billigsten Büffets weit und breit. Zu knapp 40 $ soll man ein Bett kriegen. Alle mit Heimweh werden sich im »Oktoberfest-Biergarten« wohlfühlen: Kassler mit Sauerkraut zu Bier nach Reinheitsgebot und den Klängen der Philadelphia »Biermasters«.

  • Luxor: Adresse siehe unter „Übernachtung/ Strip / Luxusklasse“; schon von weitem, noch ehe die ersten Hochhäuser von LV in Sicht kamen, erkannte man früher den vom Luxor ausgesandten Laserstrahl. Die aufwendige Leuchtreklame wurde wegen Gefährdung des Flugverkehrs verboten. Das Kasino selbst hat die Form einer riesigen Pyramide; den Eingang markiert eine mächtige Sphinx, vor der es mehrmals abends eine kostenlose Laser-Wasser-Show zu bestaunen gibt.

    Im Atrium, dem größten der Welt natürlich, hätten neun Boings 747 locker Platz (Zwischenfrage: Wieviele Cessnas passen in die Kuppel des Petersdoms?). Ein »heiliges Schiff« schaukelt uns auf den Nilwellen – der längste Fluß Afrikas fließt hier im Kreis herum.

    Ein distinguierter Herr erläutert Abu Simbel, Champollion und natürlich die Grabstätte Tut-ench-Am´muns ... aus Pappmaché. Wirkt alles gar nicht uralt, sondern eher futuristisch. Alle wichtigen Monumente Ägyptens und ein Klein-Manhattan sind zu sehen.

    www.luxor.com

  • MGM: Adresse s. Kap. »Übernachtung/ Strip/ Luxusklasse«; seit seiner Eröffnung 1993 liefern sich MGM und Caesar´s einen erbitterten Konkurrenzkampf. Insgesamt ein furchtbarer Koloß, ohne jegliche Atmosphäre und nur geeignet für Rekordfeteschisten und Disneylandsüchtige. Hier produzieren sich regelmäßig die Stars aus Show-biz und Boxsport. Das eigentliche Kasino dagegen verdient kaum Erwähnung. Auch den Eintritt zum hochgepriesenen Themenpark – mehrere Shows und Fahrgeschäfte – kann man sich getrost sparen (ca. 17 $ pro Nase): Geistermine, Stromschnellen auf dem Grand Canyon River, Piratenduelle und dergleichen Kinderkram mehr.

    www.mgmgrand.com
  • Circus Circus: 2880 Las Vegas Blvd. South, T. 734-04 10 oder (1-800) 634-34 50. Zwischen Desert Inn Road und Sahara Ave. In diesem zirkuszeltähnlichen Bau schwingen sich Trapezkünstler und Clowns über den Spielautomaten und -tischen durch die Luft. Zweimal täglich. Eltern lassen ihren Nachwuchs bei der netten Spielecke, um dann unten ungestört ihrem Laster zu frönen.
  • Neben dem Circus-Circus, der Grand Slam Canyon: unter einer mächtigen, perfekt temperierten Kuppel eine Achterbahn der Superlative. Oder darf´s ein Fährtchen über eine 30 m hohe Wasserkaskade sein, lebensecht wirkende Dinosaurier ...
  • Treasure Island at the Mirage: 3300 Las Vegas Blvd., neben dem Mirage; T. 894-71 11. Eigentlich ein häßlicher Kasten, aber die gewaltige Piratenszenerie mit Dorf, Schiffen und jeder Menge Palmen macht schon was her. Täglich um 13.30, 15.00, 16.30, 18.00, 19.30, 21.00 und 22.30h verlassen die beiden Galeonen in Originalgröße ihren Hafen, um sich tüchtig zu beschießen (kostenlose Freilichtshow). Dass die Piraten die Oberhand gewinnen, dürfte typisch Las Vegas sein – und das in einem Land, wo man Gut und Böse so eindeutig zu unterscheiden weiß! Vielleicht will man seinem alten Mutterland England auf diese Weise nur eins auswischen. Viel Getöse, Rauch und Feuer jedenfalls.

    Im Inneren ist das Hotel detailgetreu mit allerlei Piratenschnickschnack wie Goldschätzen usw. ausstaffiert.
  • Weitere Attraktionen: das Rio, ist das erste Hotel, das nur Suiten zu vermieten hat. Originelle Architektur; die Fassade aus rotem und blauen Glas wird von innen vollständig erleuchtet; das Tropicana mit seinen Osterinselfiguren, Papageien usw.
  • Im obersten Stock des Desert Inn verbrachte Howard Hughes Die letzten dreißig Jahre seines Lebens, ohne dass ihn eine Menschenseele zu Gesicht bekam. Hat wohl Pickel gehabt.