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Peribonka

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Peribonka (Vorwahl 418)

Hier kommen Freunde der französischsprachigen Literatur und Romanisten auf ihre Kosten: das Musée Louis Hémon ist dem Schriftsteller Louis Hémon und dessen literarischem Werk gewidmet. Einlaß von Juni bis zum ersten Montag im September (Fête du Travail) täglich von 9 bis 18h, danach von 9 bis 17h. T. 374-21 77. Kostet Eintritt.

Louis Hémon, 1880 in Brest geboren und 1913 im kanadischen Chapleau vorzeitig gestorben, erwählte das Dörfchen Peribonka zum Schauplatz seines Romans Maria Chapdelaine – womit das Nest eine gewisse Berühmtheit erlangte – und schildert das Leben der französischen Siedler in Kanada. Hier eine von uns übersetzte Kostprobe: „Alle Welt sprach vom harten Leben der Siedler in einem unwirtlichen Land, indes ... diese Männer und Frauen gehörten zu einem Land, das von Lebensfreude durchdrungen war.“ Seinen Erfolg erlebte der Schriftsteller nicht mehr, denn kurz nachdem er das Manuskript bei seinem Verleger in Paris abgegeben hatte, starb er bei einem Unfall. Anfang 1914 erschien der Roman zunächst als Fortsetzungsroman in der Pariser Zeitung Le Temps.

Das Museum ist in drei verschiedenen Gebäuden untergebracht. Im Maison Samuel-Bedard hat Louis Hémon einige Zeit gewohnt. Eine Ausstellung ist in einem Neubau zu sehen, mit Auskunftsstand und kunsthandwerlichem Laden im Eingangsbereich. Die aufschlußreiche Ausstellung zeigt Fotos, Briefe und persönliche Gegenstände des Schriftstellers; Louis Hémon muß eine fesselnde, humorvolle Persönlichkeit gewesen sein. Schließlich präsentiert das Hauptgebäude Werke von Künstlern aus Quebec, Kanada insgesamt und sogar aus dem Ausland.

In Peribonka findet Ende Juli auch das berühmte Internationale Wettschwimmen im Lac St.-Jean statt. Die Entfernung beträgt hin und zurück immerhin 64 km!

Kost & Logis in der Umgebung

JH auf der Ile du Repos: in Sainte-Monique-de-Honfleur, T. 347-56 49. Aufnahme von Mitte Juni bis September. Die genauen Öffnungszeiten schwanken von Jahr zu Jahr, daher besser nachfragen. An der Mündung des Peribonka-Flusses gelegen. In unseren Augen die sympathischste Adresse für Rucksackreisende, die gerne am Lac St.-Jean nächtigen wollen. Hölzerne Stege führen zu dem bezeichnenderweise „Erholungs-Insel“ (Ile du Repos) getauften Eiland. Dort gibt´s Sandstrände und ein Wäldchen mit Ferienhäusern zum Übernachten sowie freie Plätze für Zelte (mit Feuerstellen). Die ruhige Herberge wird von einer netten Mannschaft junger Leute betreut. Gelegenheit zum Baden; Volleyballnetze, Krocket-Anlage und Fahrräder (zum Mieten) sind vorhanden. Außerdem im Sommer kulturelle Veranstaltungen wie Jazz- und Rockkonzerte oder Chanson-Abende. Zur Eröffnung gibt´s jedes Jahr ein am Spieß überm Feuer gebratenes Schaf und zum Saisonende ein reichhaltiges Buffet mit anschließendem witzigen Theaterwettbewerb! Zur JH gehören eine Wäscherei und ein Restaurant, das morgens fürs Frühstück und abends für eine warme Mahlzeit sorgt, aber noch weitere Abhilfen für knurrende Mägen bereithält: verschiedene Sandwiches, gefülltes Fladenbrot (Pita) und dergleichen mehr. Wer möchte, kann Halbpension sowohl für den Zeltplatz, als auch für die Unterbringung in Hütten in Anspruch nehmen, zu einem verlockenden Preis für drei Tage. Den Pärchen sei das „Chalet des Amoureux“ (Nr. 9) empfohlen: zwar recht klein, dafür aber völlig abgeschieden auf einem felsigen Inselchen gelegen! Wie heißt´s doch so schön bei Goethe? „Da, wo die Herzen weit sind, da ist das Haus nicht zu eng“. Reizvoll auch eine andere Insel, nur per Kanu erreichbar und ideal für gestreßte Verleger, die absolute Ruhe suchen ... Einige der Chalets (am besten vorbestellen) verfügen neuerdings über sanitäre Anlagen.

Wer über die Route 172 (Route Nord) nach Tadoussac zurückfährt, sollte in Höhe Saint-Fulgence das Maraîchère du Saguenay nicht auslassen (s.o. unter „Kost & Logis in der Umgebung“).


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