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Ile de Bonaventure

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Ile de Bonaventure

Percé vorgelagertes, unter Naturschutz stehendes Eiland (Parc de Conservation); die Insel ist so faszinierend, dass es sich lohnt, einen Picknickkorb zu packen und einen ganzen Tag dort zu verbringen. Zelten ist allerdings nicht erlaubt! In jedem Fall erweist es sich als klug, so früh wie möglich loszuziehen, um den Besucherscharen aus dem Weg zu gehen. Die Insel hat dank mehrerer Filme und Bücher nämlich eine gewisse Berühmtheit erlangt. Über zweihunderttausend Vögel bevölkern dieses Vogelparadies, etwa ein Viertel davon die eigentümlichen Baßtölpel mit ihren „lachenden“ Augen. Deren Brutkolonie auf den Steilfelsen sorgt für ein faszinierendes Spektakel, zumal diese nur zu Fuß â€“ nach einer längeren Wanderung durch Wälder und an der Küste entlang – oder auf dem Wasserweg erreichbar ist.

Kleine Heimat- und Namenskunde

Wieso Aventure (frz. für „Abenteuer“, „unerwartetes Erlebnis“, „unerwartete Begebenheit“) in Verbindung mit dem Eigenschaftswort für „gut“? Um diese Frage klären zu können, blenden wir kurz ins frühe 16. Jh. zurück und nennen zwei gängige Theorien: damals kreuzten baskische und bretonische Seeleute durch die Gewässer vor der als fischreich bekannten Küste; die bonne aventure bestand also in einem reichen Fang. Die zweite Hypothese bringt den Namen des Eilands mit dem Geburts- bzw. Namenstag des Heiligen Bonaventura in Verbindung (15. Juli 1534), an dem Jacques Cartier unweit der Insel vor Anker ging.

Später, nach der englischen Eroberung, ließen sich irische und anglonormannische Pioniere auf der Insel nieder. 1831 trotzten hier bereits fünfunddreißig Familien Wind und Wetter. Das muß damals ein unerschrockenes Völkchen gewesen sein, denn heute ist Bonaventure unbewohnt. Die letzten ständigen Bewohner verließen zwischen 1963 und 1964 das Eiland. Ihre hölzernen Sommerhütten sind noch vom Sentier du Roy aus zu besichtigen, längst von Gestrüpp und Wildkräutern überwuchert. Würde uns nicht wundern, wenn es in den verlassenen Behausungen spukte ...

Achtung: kein Trinkwasser entlang der Wanderwege über die Insel; deshalb mit Wasserflasche losziehen!

Auskünfte

Besucherbüro für den Bonaventure-Provinzpark; und den Rocher Percé (Centre d´Interprétation): in Percé (s. oben), T. 782-22 40. Vor einer Erkundung der Insel unbedingt hier vorbeischauen!

Überfahrt zur Ile Bonaventure

Sechs private Gesellschaften machen sich am Hafen die Kundschaft streitig und bieten zumeist vor dem Landgang eine etwa einstündige Rundfahrt um die Insel an. Vorteil: man bekommt die Steilfelsen mit den Baßtölpelkolonien von der Seeseite her vorgeführt. Nur eine Fährgesellschaft (Les Bateliers de Percé) beschränkt sich auf die einfache Überfahrt Percé – Ile Bonaventure. Dauer: fünfzehn Minuten; Abfahrt: nur um 8 und 9h! Alle Boote legen vom Hauptkai im Hafen ab. Im Sommer etwa alle Viertelstunde eine Überfahrt, alle Anbieter zusammengenommen. Nach dem 15. August werden die zeitlichen Abstände dann größer. Sich am Vortag beim Verkehrsamt schlau machen.

Das letzte Boot zurück nach Percé legt um 17h ab. Tip: morgens so früh wie möglich aufbrechen, um dem größten Ansturm zu entgehen.

Das Katamaran-Schnellboot „Capitaine Duval“ ermöglicht auch einen gewissen Einblick in die Welt unter Wasser. Ein Taucher bringt Algen, Muscheln oder Seesterne nach oben, um sie den Passagieren durch die gläserne Bordwand hindurch zu präsentieren. Eher enttäuschend.


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