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Gaspé

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Gaspé (Vorwahl 418)

Eine historisch bedeutungsschwangere Stätte, ohne welche dieses Buch so nie geschrieben worden wäre! Hier errichtete nämlich :Jacques Cartier;, seines Zeichens Entdecker des Sankt-Lorenz-Stromes, ein Kreuz zum Zeichen der Inbesitznahme des Landes im Namen des französischen Königs. An dieses Ereignis erinnert bis heute ein weithin sichtbares Kreuz aus Granit, aufgestellt anläßlich der Vierhundert-Jahr-Feier der (offiziellen) "Entdeckung" Kanadas - nur im Sinne einer tatsächlichen Inbesitznahme durch europäische Kolonialmächte, versteht sich. Dass schon vorher Menschen hier gelebt und auch Europäer ihren Fuß an die Küsten gesetzt hatten, dürfte sich inzwischen auch bei Engländern und Franzosen herumgesprochen haben. Oder etwa doch nicht?Während die Gaspé-Bucht (Baie de Gaspé) ein malerisches Fotomotiv abgibt, hat die Stadt selbst, geprägt von Industrieanlagen und Geschäftsvierteln, weniger zu bieten. Zwischen Hafenanlagen und lärmendem Gewühl greift Ernüchterung um sich.Unterkunft

Jugendherberge Cap-aux-Os: 2095, Bd. Forillon, unweit des Eingangs zum Forillon-Nationalpark. T. 892-51 53. Von Gaspé läppige 25 km - also nicht gerade um die Ecke ... Dafür kann man die JH getrost als angenehmstes Fleckchen weit und breit zum Übernachten bezeichnen. Zwischen Juli und September bringt uns ein Bus hin; die JH selbst ist das ganze Jahr über rund um die Uhr geöffnet. Freundliche Belegschaft; Schlafsäle mit vier, sechs oder acht Betten; drei preiswerte separate Zimmer für Familien, darunter sogar eines mit Bad. Übernachtung wahlweise mit oder ohne Verpflegung, allerdings beläuft sich die Übernachtung für sich genommen auf drei Dollar mehr ohne Verpflegung, wie in allen offiziellen Jugendherbergen. Bettlaken werden gestellt. Seinen Magen besänftigen kann man auch in der Cafeteria; im Winter Küchenbenutzung für Selbstverpfleger. Vor Ort bieten sich jede Menge Freizeitaktivitäten: Fahrradvermietung, Tischtennis, Ausritte am Strand oder Langlauf. Dokumentarische Filmvorführungen zur Tier- und Pflanzenwelt im Forillon-Park - unbedingt den "Herbergsvater" Gilles auf seine Diaschau ansprechen, die er gerne zweisprachig (Englisch/Französisch) zum besten gibt. Die Tierfotografien stammen von ihm selbst, und so nebenbei erfährt man auch noch etwas über die Schwierigkeiten, die es beim Aufbau des Parks im Jahre 1970 gegeben hat, als u.a. ganze Fischerdörfer umgesiedelt werden mußten. Hin und wieder finden abendliche Ausflüge zur Bären- und Biberbeobachtung statt. Ferner jede Menge brauchbarer Tips für alle, die Wale (Wale watching; Ticket zu 35 $ in der Juhe erhältlich) oder Seehunde am Cap-Gaspé aufspüren wollen. Schwimmbad mit Meerwasser in 3 km Entfernung von der JH. Also, nichts wie hin!

CÉGEP (Collége d´Enseignement Général et Professionnel de la Gaspésie): 94, Rue Jacques-Cartier, T. 368-27 49. Rund fünfzig Zimmer mit Bad in Studentenwohnheimen; für ein CÉGEP ungewöhnlich teuer.

Motel Plante: 137, Rue Jacques-Cartier, T. 368-22 54 oder 22 56. Mitten in der Stadt; das ganze Jahr über geöffnet. Ordentliches, klassisches Motel mit vernünftigen Preisen. Sämtliche Zimmer verfügen über Bad und Fernseher; einige darunter auch mit Küchenecke.Im Nebengebäude werden billige Kemenaten an Rucksackreisende vermietet, mit Badewanne sowie Toilette auf dem Stockwerk. Frühstücken muß man freilich anderswo ...

Gîte du Levant (Wilma Zomer): 1626, Bd. Forillon, vor Cap-aux-Os, von Gaspé her gesehen. T. u. Fax 892-58 14. Aufnahme von Mitte Juni bis Ende Oktober. Reizvolles, traditionelles Haus der Jahrhundertwende. Zur Disposition stehen vier gemütliche Zimmer zu korrekten Preisen einschließlich Frühstück. Das Land rundum gehört übrigens zur Gîte, einschließlich der zahlreichen Viecher - wie auf dem Bauernhof!

Campingplatz der Stadt Gaspé (Camping municipal): 7 km vor den Toren der Stadt. Akzeptabel und preiswert.

Sehenswert

Musée de la Gaspésie: 80, Bd. Gaspé, aus Richtung Forillon-Park am Rand der Stadt. T. 368-57 10; Einlaß im Sommer täglich von 8.30 bis 21.30h. Danach von 9 bis 12h und von 13 bis 17h, am Wochenende von 14 bis 17h. Bringt uns die Lebensweise der früheren Bewohner der Stadt nahe, u.a. durch Gebrauchsgegenstände verschiedener Gewerbe wie Fischer, Holzfäller oder Handwerker. Panoramablick auf die Stadt.

Kathedrale: architektonisch hochmodernes und erst vor kurzem erstelltes Gebäude. Die Kirche besteht ganz aus Holz und ist damit einzigartig in Nordamerika.

- Das Jacques-Cartier-Denkmal vor dem Museum wurde, unschwer zu erraten, zu Ehren des französischen Lorenzstrom-Entdeckers :Jacques Cartier; aufgestellt. Selbiger läßt seinen Blick über die Bucht schweifen.

Von Gaspé nach Percé

Eine Strecke, die ihr Gesicht immer wieder verändert, denn das am Festland nagende Meer dringt tief ins Binnenland ein und läßt dabei kleine Seen entstehen. Die leicht zum Meer hin abfallende Landschaft zeigt sich nun sanfter - wer die Bretagne kennt, fühlt sich bei Anblick der weißen Häuschen und Felsnasen vielleicht an seinen letzten Urlaub dort erinnert. Dunkle Nadelwälder, unterbrochen von saftig-grünen, mit gelber Blumenpracht überzogenen Wiesen, erinnern wiederum an Finnland (kennen wir auch wie unsere Westentasche!). Nach dem Fischerdorf Barachois; - der Ortsname geht auf den Ausdruck "barre á choir" zurück, womit eine Sandbank bezeichnet wurde, auf der unglückliche Schiffe aufliefen - unbedingt in Coin-du-Banc; einen Zwischenhalt einlegen. An den Fuß des nach Percé führenden Passes schmiegen sich einige Häuser. Eine grandiose Gegend!


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