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Ile aux Coudres

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Ile aux Coudres (Vorwahl 418)

Hügel und Wasser, so weit das Auge reicht - fast wähnt man sich in Schottland. Wirklich ein zauberhaftes Plätzchen! Der Abstecher auf dieses malerische Eiland lohnt auf jeden Fall. Jacques Cartier - wer sonst? - entdeckte sie 1535 während seiner zweiten Expedition. Der Gute wunderte sich über die zahlreichen Haselnußsträuche auf der Insel, französisch "coudres" bzw. "coudrier", und schon war der spätere Inselname geboren. Diese Art der Namensfindung ist uns sympathischer als der notorische Entdeckerblick auf den Heiligenkalender, welchselbiger der Neuen Welt ein einfallslose Anhäufung von Santa Marias, Santa Fes und dergleichen bescherte. Zurück zu unserer Haselnußstrauchinsel: lange Jahre blieb die unbewohnt und diente ausschließlich als Friedhof für die auf See verstorbenen Matrosen. Erst ab 1720 wurde Die Ile aux Coudres von Missionaren kolonisiert. Die über den Daumen gerechnet eintausendsechshundert Inselbewohner bekamen den Spitznamen "Marsouins" verpaßt (was soviel wie "Marineinfanteristen" bedeutet) und waren von legendärer Freundlichkeit. Ihre Hauptbeschäftigung beruhte geraume Zeit auf dem Bau von Schonern, jenen damals in dieser Weltgegend ohne Straßen und Schienen unabdingbaren Seglern - hier denn auch folgerichtig Voitures d´eau ("Wasserfahrzeuge") genannt - von denen heute nurmehr wenige Exemplare hier und da auf der Insel aufzutreiben sind. Eine nur 26 km lange Straße führt heute rund um die Insel - gerade richtig für eine gemütliche Fahrradtour! Nicht zu vergessen die kulinarischen Besonderheiten: Bohnensuppe; fritierter Stint (gehört zur Familie der Lachsfische); Tourtière nach alter Art; "Pâté Croche" (halbkreisförmige Pastete), auch Teigpastete gefüllt mit Stint; Zucker- oder Rhabarberkuchen.

Anreise

Fähre: ab Saint-Joseph-de-la-Rivière freie Hin-und Rückfahrt. Auskünfte: T. 438-27 43 oder 27 38. Abfahrt im Sommer alle halbe Stunde von 7.30 bis 23h. Im Juli zusätzliche Überfahrten, im August an bestimmten Tagen entweder alle halbe Stunde oder stündlich, im September stündlich. Nach der Hauptreisezeit eingeschränkte Fährverbindung. Vorsicht: an Wochenenden herrscht ein ziemlicher Andrang! Die Wartezeit kann sich daher ausdehnen.

Nützliche Anschriften

Auskünfte am Kiosque d´information: oberhalb der Küste, am Ortseingang von Saint-Bernard. Sich links halten, in Richtung Landzunge Bout-d´en-Bas. T. 438-21 10 (ohne Gewähr). Von Mitte Juni bis Ende August täglich von 9 bis 21h besetzt. Hält nützliche Hilfsmittel parat, darunter eine recht genaue Inselkarte.

Fahrradvermietung: Vélo-Coudres, T. 438-21 18. Nach Verlassen der Fähre an der Ampel links abbiegen, dann noch 5 km weiter. Der "Fuhrpark" läßt nichts zu wünschen übrig: Mountain Bikes, Tourenräder, Dreiräder und sogar vierrädrige Gefährte!

Unterkunft

Seit sich die Insel zu einem beliebten Ausflugs- und Ferienziel gemausert hat, mangelt es hier nicht an Hotels und Motels. Leider finden sich mehrere regelrechte Massenabfertigungs-Unternehmen darunter. Zu den ruhigeren Unterkünften in attraktiver Lage zählen:

Preiswert

Motel-Restaurant L´Islet: an der Islet-Landzunge. Nach der Anlegestelle der Küstenlinie nach oben folgen, dann rechts in die Rue Royale abbiegen. Das freundliche Motel taucht nach 8 km in ursprünglicher und abgeschiedener Umgebung auf. Von den Bungalows aus läßt sich der flammendrote Sonnenuntergang und ein überwältigender Blick auf den silbrigglänzenden Lorenzstrom genießen. Das Motel bietet einen freundlichen Empfang sowie einfache, saubere und preiswerte Unterkünfte zu bescheidenen Preisen. Im Speisesaal La Quenouille stehen gute kleine Gerichte auf der Speisekarte, zubereitet nach einheimischen Rezepten.

Motel le Soleil Couchant: 38 A, Rue Royale Ouest. In Saint-Bernard, rechter Hand nach Ankunft mit der Fähre; T. 438-29 94 und 23 93. Anständig geführt und preisgünstig; mit Fahrradvermietung. Im Restaurant spottbillige kleine Zwischenmahlzeiten und regionale Leckerbissen. Geführt wird das Motel von sympathischen jungen Leuten.

La Marguerite: 567, Ch. des Coudriers, in der Ortschaft La Baleine. Nach der Anlegestelle sich geradeaus halten, die Insel überqueren, dann rechts abbiegen. T. 438-22 83. Das herrschaftliche Steinhaus abseits der Straße beschert völlige Ruhe. Gemäßigte Preise, üppiges Frühstück.

Motel La Baleine: 128, Rue Principale, T. 438-24 53. Kleine, ganz weiß gestrichene Bungalows mit niedlichen Zimmern und prächtigem Ausblick. Günstiges Preis-/Leistungsverhältnis. Wer mehrere Tage bucht, darf eine voll eingerichtete Küche benutzen!

Schon anspruchsvoller

Hôtel du Capitaine: in La Baleine, Richtung Landzunge Bou-d´en-Bas, T. 438-22 42. Rund um das geräumige, aufwendig verzierte Haus dehnt sich ein einladender, erholsamer Garten aus. Bequeme Zimmer; der Gast hat die Wahl zwischen Hotelzimmer oder Bungalow nebenan. Bewährte, traditionelle und regional gefärbte Küche. Bei Halbpension ist gegen die Preise nichts einzuwenden. Mit von der Partie ein Schwimmbad mit Meerwasser.

Zeltplätze

Camping Sylvie: in Saint-Bernard, in eineinhalb Kilometer Entfernung rechts der Hafenstraße; T. 438-24 20. Attraktive und dabei recht preisgünstige Zelt-Stellplätze. Die Ausstattung ist einfach, aber ausreichend: auf Toiletten und Duschen mit Warmwasser braucht niemand zu verzichten. Im Wald sind Ferienhäuschen zu vernünftigen Preisen zu vergeben.

Camping Leclerc: 165, Rue Principale, in La Baleine, T. 438-22 17. Beneidenswerter Blick auf den Strom. Zur Verfügung stehen ungefähr fünfzig Plätze. Warme Duschen, Toiletten, Einkaufsmöglichkeit (mit täglich frischem Brot), Spiele ... an alles wurde gedacht. Vermietet auch Motel-Unterkünfte an Zeltmüde.


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