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Sehenswürdigkeiten

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Sehenswürdigkeiten

Tief Luft holen, Augen und Ohren aufsperren und los geht´s mit der Tour des Quatre Villages, wie man hier sagt. Gemeint sind damit die vier Stadtteile von Baie-Saint-Paul.

Die Rue St.-Joseph verläuft im Viertel Anse-à-la-Garce. Dessen Name – französisch »garce« bedeutet soviel wie »Luder«, »liderliches Weibsbild« – leitet sich von einem ehemaligen verrufenen Hotel ab. Im La Batture-Viertel liegt das Mouton Noir sowie die Auberge Belle Plage.

Das sogenannte Haute du village (Oberdorf) mündet in die schmalste Gasse in Baie-Saint-Paul namens Saint-Adolphe. Dann gehts weiter in die Bas de la Baie mit ihren Wasserfällen.

Wer sich bis in die Außenbezirke vorwagt, sollte der Rang Saint-Laurent einen Besuch abstatten. Sehenswert ist dort die idyllische Scheune Moulin César mit umlaufender Galerie, die ein nettes kleines Museum mit uralten Alltagsgegenständen beherbergt.

Centre d´Art de la Baie-Saint-Paul (Kunst und Kunsthandwerk): 4, Bd. Fafard, T. 435-36 81. Beim Fremdenverkehrsamt. Täglich geöffnet, freier Eintritt. Plattform für Ausstellungen einheimischer Künstler. Ein Laden handelt mit Kunsthandwerk aus der Gegend: Seidenmalerei, Handgewebtes, Porzellan ... Hier findet übrigens alljährlich im August ein Symposium junger kanadischer Maler statt. Mehrere junge Künstler schaffen vor den Augen des Publikums ein großformatiges Werk in Festival-Atmosphäre; sollte man sich nicht entgehen lassen!

Galerie d´Art Clarence Gagnon (Kunstgalerie): 61, Rue St.-Jean-Baptiste, T. 435-24 28. Von Ende Juni bis Anfang September täglich zugänglich, sodann bis Mitte Oktober jedes Wochenende. Die Galerie ist in einem alten, für die Gegend charakteristischen Gebäude untergebracht. Die Ausstellungen beschränken sich auf hochkarätige Kunstwerke. Clarence Gagnon zählte zur Spitze der einheimischen Künstler. Er illustrierte den Roman Maria Chapdelaine des in Kanada gestorbenen französischen Schriftstellers Louis Hémon (1880-1913), dessen Handlung am Lac Saint-Jean/Quebec spielt. Gagnons eigene Werke sind aber nur spärlich in der Galerie vertreten – die sind halt zu begehrt. Kunstliebhaber können jedoch vom Hausherrn jede Menge Wissenswertes über kanadische Kunst erfahren.

Centre d´Histoire Naturelle de Charlevoix (Naturgeschichtliches Museum): 152, Rue St.-Jean-Baptiste, T. 435-62 75. Einlaß von Anfang Juni bis Ende Oktober täglich von 10 bis 18h. Initiiert und geleitet von zwei jungen Forstingenieuren, die der Region mit Haut und Haaren verfallen sind. Das Centre bietet eine breite Palette an Veranstaltungen; darunter eine Ausstellung zur geologischen und botanischen Geschichte der Gegend (Eintritt!), zur Entwicklung von Flora und Fauna sowie zur Siedlungsgeschichte. Wie schon erwähnt, wurde das Charlevoix-Gebiet von der Unesco zur »Réserve mondiale de la Biosphère« erklärt. Ab 11h stündlich eine sehenswerte Tonbildschau.

Ein besonderer Leckerbissen sind die Wanderungen: der Fußmarsch zu den Schluchten des Malbaie-Flusses ist ein Muß! Verdammt anstrengend, aber einfach erhebend, aber leider hebt uns nur niemand hinauf. Von oben Blick auf die arktisch-alpine Tundra. Diese Tageswanderung steht in den Monaten Mai, Juni, August, September und Oktober jeweils an Wochenenden auf dem Programm. Voranmeldung ist anzuraten. Davon abgesehen besteht die Möglichkeit, sich die Landschaft während einer zweistündigen Busfahrt näherbringen zu lassen oder sich per Fahrrad oder Kanu, ausgestattet mit einer Kassette, führen zu lassen. Die beiden Forstwissenschaftler Martin und François fungieren als sachkundige Führer. Da die Existenz dieser Initiative von staatlichen Zuschüssen sowie von den Eintrittsgeldern abhängt, ist jede Unterstützung willkommen. Die beiden sind wirklich sehr sympathisch! Auch Fahrräder können gemietet werden.

Centre National d´Exposition (Kunsthalle): unübersehbares Gebäude im Ortskern; unter derselben Telefonnummer zu erreichen wie das Centre d´Art. Inzwischen müßte es seine Pforten geöffnet haben. Hier wird die Sammlung des Centre d´Art gezeigt. Umfangreichere Ausstellungen sind in Planung.

Maison René Richard: 58, Rue St.-Jean-Baptiste, T. 435-55 71. Einlaß von 10 bis 19h. Der bekannteste naturalistische Maler Quebecs verbrachte über die Hälfte seines Lebens in diesem gemütlichen Holzhaus aus dem vorigen Jahrhundert. Seit seinem Tod 1982 ist das Atelier zugänglich; Richards Werke sind zu einer Ausstellung zusammengestellt. Eine Dame, die den Maler noch persönlich kannte, führt durchs Haus und weiß eine Menge Anekdoten über ihn und sein Schaffen zu erzählen. Hinter dem Haus erstreckt sich ein repräsentativer Park bis zum Fluß hin. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Berge.


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