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Geschichte

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Eine der Wiegen des Homo Sapiens

Die Geschichte der Thais schaut auf einen Zeitraum von über viertausend Jahren zurück, soviel steht fest. Im Lichte der linguistischen und archäologischen Nachforschungen scheint alles darauf hinzudeuten, dass sie die ersten richtigen Bauern bzw. die ersten Menschen überhaupt waren, die Metall bearbeiteten. Vergessen wir nicht, dass die über hundertausend Jahre alten sterblichen Überreste eines Prähominiden etwas weiter im Norden gefunden wurden. Diese Thais der allerersten Stunde verbreiteten sich im gesamten südostasiatischen Raum bis nach Südchina. Es ist nur schwer zu bestimmen, welche Kultur vor unserer Zeitrechnung auf dem heutigen thailändischen Territorium existierte. Aber bereits im 2. und 3. Jahrhundert v. Chr. gelangten buddhistische Mönche aus Indien in ein Land, welches Suvarnabhumi (»Der goldene Boden«) genannt wurde. Dieses Gebiet erstreckte sich wahrscheinlich von Burma über das heutige Zentralthailand bis in den Osten Kambodschas.

Die »wilden Jahre«: die Dvaravati-Periode

Dvaravati bezeichnet eine bewegte und wechselhafte Abfolge von Stadtstaaten (aus dem Sanskrit: »Ort mit Türen«) während eines Zeitraums, der im 6. Jahrhundert begann und bis zum 11. oder gar 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung andauerte. Die Städte wurden wahrscheinlich vom Volk der Mon errichtet – Nachkommen indischer Einwanderer, die sich mit der thailändischen Urbevölkerung vermischten – und gaben den Archäologen nur wenig von ihren Geheimnissen preis. Den Chinesen war diese Region unter dem Namen T´o-Lo-Po-Ti keine Unbekannte, hatte ihnen doch der reiselustigen Pilger Xuan Zang von ihr berichtet. Aus der Dvaravati-Periode stammen wundervolle Kunstwerke, besonders einige Buddhadarstellungen, die deutlich den indischen Einfluß der Gupta-Periode ausweisen, Terrakottabüsten, Flachreliefs aus Stuck in Tempeln und Höhlen, aber leider nur wenige komplett erhaltene Architekturzeugnisse. Unter dem Eroberungsdrang der Khmer verlor die Dvaravati-Kultur rasch an Bedeutung.

Das Mittelalter: Einfluß der Khmer

Im 11. und 12. Jahrhundert macht sich der Einfluß der Khmer in Kunst, Religion und Sprache bemerkbar. Eine ganze Reihe zeitgenössischer Denkmäler aus Kanchanaburi und Lopburi sowie andere Stätten im Nordosten sind durchaus vergleichbar mit der Architektur von Angkor. Zu diesem Zeitpunkt wanderten die Thai-Völker, die in grauer Vorzeit nach China ausgezogen waren, von der Provinz Yunnan zurück nach Thailand. Diese Thais wurden von den Khmer Syam genannt, was soviel wie »sonnenverbrannt« bedeutet und sich auf ihre dunkle Gesichtsfarbe bezog. Wahrscheinlich liegt hier der Ursprung des Wortes Siam. Ein Zweig dieses Stammes gründete 1353 das Königreich Lan Xang (Laos, das »Land der Millionen Elefanten«).