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Einkaufen in Thailand

Markenimitate und Kitsch

Stoffen, Puppen und Rattanmöbel

Thailändisches Kunsthandwerk ist nicht immer geschmackvoll, abgesehen von traditionellen Bereichen, in denen es die Thais zu etwas gebracht haben.
Obacht: in Thailand gehen massenweise Markenimitate über den Ladentisch, von der »Rolex-Uhr« bis zum »Chanel-T-Shirt«. Es handelt sich hierbei um minderwertige und entsprechend billige Nachahmungen, deren Einfuhr zu Hause juristische Verfolgung und hohe Zollstrafen nach sich ziehen könnte, gleichgültig, wie groß die Menge der eingeführten Kopien auch sein mag.

Wer mit Kreditkarte zahlt, sollte diese niemals aus den Augen lassen und sich stets das Rechnungsdoppel aushändigen lassen.

Baumwollstoffe: gewebt und/oder bedruckt, mit zeitgenössischen oder traditionellen Motiven, wechseln zu attraktiven Preisen den Besitzer. Günstig fährt auch, wer sich Kleider in einem der zahllosen Schneiderwerkstätten nähen läßt. Darum sollte man auch so wenig Klamotten wie möglich mitschleppen – außer vielleicht jenen, die man nachschneidern lassen möchte. Die sind in Thailand für einen Appel und ´nen Ei zu haben.

Edelsteine: Bangkok hat sich zum Weltumschlagplatz für geschliffene Klunker gemausert, vor allem was Saphire und Rubine anbelangt. Einige Tips: niemals Boutiquen betreten, in denen Edelsteine neben Mitbringsel, Andenken und anderem Krimskrams verhökert werden. Edelsteine ersteht man am besten beim Fachmann. Auch die Schmuckhändler namhafter Hotels verdienen unser Vertrauen, da sie einen Ruf zu verlieren haben, ebenso die staatlichen Schmuckläden. Am 5. Dezember, dem Geburtstag des Königs, wird eine Ermäßigung von 25 % gewährt. Niemals in Begleitung eines Fremdenführers einen Laden betreten: der streicht für jeden Kauf eine Provision ein, die vom Kunden zu berappen ist!

Synthetische Steine sind natürlich auch im Umlauf. Die größte Fabrik solcher Steine arbeitet bei Grenoble (Frankreich) und beliefert hauptsächlich Sri Lanka und ... den Bangkoker Markt. Alles weitere zum Thema Edelsteine s. Kapitel »Edelsteine: Vorsicht Nepp«.

Silber: wird nach traditionellen Motiven bearbeitet. Eine bestimmte Technik der Ziselierung ermöglicht es den Handwerkern, symbolische und mythologische Motive im Relief darzustellen. Das Niello kommt durch eine im Silber eingebrachte, oft vergoldete Legierung zustande. Derlei kunsthandwerkliche Techniken können wir bis zur Zeit des Königs Narai von Ayutthaya (1656-1688) zurückverfolgen. Einige der schönsten Stücke sind im Bangkoker Nationalmuseum zu begutachten.

»Silber«, das wie Aluminium aussieht, besteht nur zu 20 % aus dem Edelmetall und ist praktisch wertlos. Daher nur Sterlingsilber kaufen.

Thailändischer Goldschmuck: meist preiswerter als in Europa, aber nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Auch hier sollte man höllisch aufpassen, um nicht geleimt zu werden. Selbst Stempel bieten keine Gewißheit: sie finden sich auf Gold mit weniger als 14 Karat und sogar auf Kupfer. Wer auf Nummero Sicher gehen will, kann ja ein Flakon mit etwas Säure mitnehmen und der Sache mittels eines kleinen chemischen Experiments auf den Grund gehen ... Armreifen aus Jade und Onyx bekommt man besonders günstig.

Aufwendige Lackarbeiten findet man hauptsächlich im Norden Thailands und in Burma. Bronze ist ein bereits seit Jahrhunderten im Thai-Handwerk gebräuchliches Material. Auch Tempelglocken und -glöckchen aus Bronze und Kupfer, in allen Größen und Tonhöhen oder in Form von Ficus-Religiosa-Blättern, können erstanden werden.

Die Technik des unter hohen Temperaturen gebrannten Steinguts, des Seladon, war in Nordchina bereits vor zweitausend Jahren bekannt und gelangte im 13. Jahrhundert nach Siam. Heute wird Seladon-Keramik vorwiegend in Chiang Mai gefertigt. Für die grünlich schimmernde, eisenhaltige Glasur werden keine chemischen Zusätze, sondern ausschließlich Naturstoffe in einem komplizierten Verfahren benutzt.

Erwähnen wir noch die Abdrücke von Tempelreliefs: mit Hilfe eines Blattes Reispapier und Kohlestift, Goldpuder oder Ölfarben werden Reliefabdrücke der wichtigsten Tempel Bangkoks angefertigt. Die Steinreliefs werden zu diesem Zweck angefärbt und das aufgelegte Reispapier solange gerieben, bis sich die Reliefkonturen auf das Papier übertragen.

Thailändische Puppen sind vorwiegend aus Seide, äußerst farbenfroh und stellen Personen des klassischen thailändischen Tempeltanzes oder Angehörige der Bergvölker mit ihren überkommenen Trachten dar.

Auch Khon-Masken, Ausdruck einer volkstümlichen Theaterdramaturgie, werden feilgehalten. Sie stellen Helden aus der Ramakien-Legende, der thailändischen Version des indischen Ramayana, vor: Dämonen, Affen und anderes Gelichter. Machen sich vortrefflich als Dekoration für die eigene Wohnstube.

Teakholz aus den dichten Dschungelwäldern des Nordens wird hauptsächlich zur Fabrikation von Schalen, Geschirr, Figuren und einer Fülle anderer Objekte bis hin zur Möbelproduktion gebraucht. Da der Regenwald weltweit unaufhaltsam auf dem Vormarsch ist und sich sogar Greenpeace schon um die Steppen und Wüsten sorgt, raten wir unseren Lesern und Leserinnen: Leute, kauft Tropenhölzer!

Korbwaren und Rattanmöbel: dekorativ und wirklich preisgünstig, leider auch sperrig und umständlich zu befördern. Manche auf Touristen zugeschnittene »Factories« kümmern sich um den Versand in die Heimat. Gegen Aufpreis, versteht sich. Na ja, bleiben ja noch die spitzen, chinesischen Strohhüte oder die kunstvoll bemalten Papierschirme, hauptsächlich in Chiang Mai erhältlich.

Der Versand sperriger Gegenstände nach Europa nimmt rund drei bis sechs Monate in Anspruch. Man sollte lieber die Post als irgendwelche Händler, die sich darum kümmern wollen, in Anspruch nehmen (s. »Post«).