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That Phanom

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That Phanom

Weit und breit dürfte kaum ein erholsameres Plätzchen zu finden sein als dieses Dorf an den Ufern des Mekong – falls doch, bitten wir um Zuschriften. Je nachdem, wie tief die Zivilisationsmüdigkeit steckt, sollte man sich hier ein paar Tage, Monate oder gar Jahre auf der Suche nach dem Ich oder der Spiritualität niederlassen. Es handelt sich nicht um einen unserer bekanntermaßen schlechten Scherze! Vor nicht allzulanger Zeit noch hauste hinter buddhistischen Klostermauern eine Dänin – aber wie das Schicksal und die Liebe so spielen, kehrte sie in männlicher Begleitung wieder ins zivile Leben zurück. Arme Verlorene!

Unterkunft

Sangthon Hotel: Panompanaruk Road; das ist die zweite parallel zum Mekong verlaufende Straße. Allem und jedem sind hier die Jahre anzusehen, auch dem verwunschenen Innenhof, der sich fast als Spitzwegmotiv eignet. Die ganze Familie ist mit Eifer bei der Sache und spricht ausgezeichnet Englisch. Auf Wunsch können Hausgäste auch ihr Frühstück hier einnehmen und gleich noch ihre Vorräte ergänzen. Mäßige Preise.

Limjardan Hotel: Chayanggoon Road. Preise und Service entsprechen jenen im Sangthon.

Chaiwan Hotel: in derselben Straße wie das Sangthon, nur ein paar Schritt weiter Richtung Norden. Nur für den Fall anzusteuern, dass die beiden vorgenannten Adressen ausgebucht sind, denn nicht jedes Zimmer verfügt über fließend Wasser.

Verköstigung

Zwei Restaurants mit englisch ausgedruckten Speisekarten in der Panompanaruk Road; eines davon an der einzigen Straßenecke, von der aus man die Zoll- und Einwanderungsbehörde erreicht. Kein Feinschmeckertempel, aber zufriedenstellend. In einem Örtchen wie That Phanom ist keine raffinierte Küche zu erwarten. Das zweite Speiselokal folgt zwanzig Meter von hier in Richtung Norden. Die Bedienung gibt sich ein wenig mehr Mühe und alles läuft glatter ab.

Kleines Restaurant am Eingang der Ortschaft just vor dem Chaiwan Hotel.

Die Umgebung erkundigen

Klostertempel: steht im Ort im Ruf höchster Heiligkeit. Tausende pilgern regelmäßig zur Huldigung der Buddhastatue hierher. Der Tempel im Lao-Stil läßt sich auf das 11. Jahrhundert zurückdatieren und ähnelt jenen in der Region Vientiane. Mehrmals mußte er bereits Restaurierungen über sich ergehen lassen: 1940, 1975 – die Spitze war abgebrochen – und zuletzt im Jahre 1979.

Markt: zweimal wöchentlich, montags und donnerstags, überqueren die laotischen Bauern dreihundert Meter von der Stadtmitte den Mekong, um Handel zu treiben, wofür eigens die Grenzbefestigungen am thailändischen Ufer zehn bis zwanzig Meter zurückversetzt werden. Bambussperren und die Anwesenheit von Zollbeamten und Soldaten lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Laos nach wie vor ein nach außen verschlossenes Land ist. Wegen der hübschen Frauen mit ihren schmuckvollen Gewändern sollte man sich dieses Schauspiel nicht entgehen lassen. Früher oder später gewinnen halt Handel und Wandel die Oberhand, wenn auch der offizielle Grenzverlauf nur für ein paar Stunden pro Woche verändert wird.

Fahrradvermietung: in zwei oder drei Läden am Markt. Unbedingt den Zustand der Bereifung prüfen und sich nach Möglichkeit ein Fahrradschloß aushändigen lassen – auch in dieser Gegend ist gesundes Mißtrauen angebracht. Reifenpannen sind häufig.

Renu Nakhon: fünfzehn Kilometer ins Landesinnere. Eignet sich aus mindestens drei Gründen als Ausflugsziel: zum einen besitzt der Tempel des Dorfes ein eigenwilliges Dekor und zieht auch Thais aus entfernten Städten in seinen Bann. Zum anderen rühmt sich Renu Nakhon einer Besonderheit: bestickter Stoffe, wie man sie nirgendwo sonst findet. Schließlich führen wir noch ein drittes und letztes Argument ins Feld, welches bereits für sich allein genommen einen Besuch rechtfertigt: hat man je eine idyllische Landpartie unternommen, die jener am Mekong entlang gleichkäme? Wir jedenfalls könnten kilometerlang so schlendern, ohne uns sattzusehen.

Weiterreise ab That Phanom

In Richtung Süden oder aus Nakkon Phanom, Sakhon Nakhon, Kalsin und Khon Kaen passieren die normalen Überlandbusse regelmäßig in den Vormittagsstunden That Phanom. Aufpassen muß man nur nachmittags, wenn die Busverbindungen in weiter entfernte Städte spärlicher werden. Auskünfte erhält man an der Haltestelle, fünfzig Meter vom Marktplatz an der Hauptstraße.