Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

In Saint-Laurent und Sainte-Catherine

Body: 

Unterwegs in Montreal

In Saint-Laurent und Sainte-Catherine

In dem schon tagsüber lebhaften Stadtteil entwickelt sich des Nachts ein fieberhaft-hektisches Treiben. Die meisten - eher drittklassigen - Striptease-Bars und Pornokinos sind am Schnittpunkt der Viertel Saint-Laurent und Sainte-Catherine zu finden, wo auch das chinesische Viertel beginnt. Nichtsdestotrotz haben hier zahlreiche preiswerte Restaurants und Imbißstuben Platz.

Für schmale Geldbeutel

Da Giovanni: 572, Rue Ste-Catherine Est, T. 842-88 51. Geöffnet täglich von 7h (sonntags erst ab 7.30h) bis 2h, freitags und samstags bis 3h und sonntags nur bis 1h. Aufgetragem werden italienische Leckereien. Das Restaurant kann getrost als eines der günstigsten und gleichzeitig beliebtesten in ganz Montreal bezeichnet werden, was sich schon an der manchmal bis zu sechs Meter langen Schlange bis auf die Straße raus zeigt. An der einfallslosen Inneneinrichtung und dem weitläufigen, lauten Saal kann´s nicht liegen! In der Tat locken in erster Linie die reichhaltigen und preiswerten Nudelgerichte, die mit Fleischsaucen aufgetischt werden, einschließlich Suppe und Nachtisch. Feinschmecker sollten sich freilich nicht auf die Offenbarung schlechthin einstellen. Breite Auswahl an Pizzas, Salaten, verschiedenen belegten Brötchen, Pfannkuchen, Hähnchen usw., auch zum Mitnehmen. Ideal, da unweit vom Busbahnhof.

Dunn´s: 892, Rue Ste-Catherine Ouest, T. 866-43 77, zwischen Mansfield und McGill College. Rund um die Uhr geöffnet. Klassiker unter den Delicatessen. Bunte Gestaltung und stets voller Leben. Unter den Gaumenfreuden gehackte Leber, Matzoh Ball-Suppe, Patrami, Käse- und Erdbeertörtchen und dergleichen mehr. Ein kulinarischer Höhepunkt!

La maison Kam Fung: 1008, Rue Clark, T. 866-40 16. Einer der Dim-sum-Tempel. Mehrere geräumige Speisesäle im ersten Stockwerk. Die eintönig und düster wirkenden Räume gewinnen bestenfalls durch einige Laternen und Drachen mit fratzenhaft verzerrtem Ausdruck. Offensichtlich stört das die chinesischen Familien wenig, die sich hier zuhauf drängen. Dim-sum bedeutet so etwas ähnliches wie "Herzensdrang" und wird täglich nur von 11 bis 15h gereicht. Darunter hat man sich Wägelchen vorzustellen, die zwischen den Tischen hin- und hergefahren werden und vollbeladen sind mit allerlei Köstlichkeiten. Bezahlt wird je nach Zahl der gebrauchten Teller. Um unter den ungefähr dreißig Gaumenkitzlern auszuwählen, sich am besten auf die eigene Nase verlassen. Zulangen sollte man mal beim Shui maï (geschnetzeltes Schweinefleisch und gedünstete Krabben in hauchdünnem Teigmantel), Maï gai (gesüßter Reis in Lotusblättern, gefüllt mit Fleisch, Hähnchen und Bambussprößchen), oder "Krabbenbällchen mit Blütenknospen".

Mon Nan: 1096, Rue Clark, T. 866-71 23. Einlaß von 9 bis 4h. Der große, eher trostlose Speisesaal läßt sich leichter ertragen wenn man weiß, dass die chinesischen Gerichte hier einwandfrei und überdies die erschwinglichsten der ganzen Stadt sind. Insbesondere über Mittag keine schlechte Wahl.

Commensal: 680, Rue Ste-Catherine Ouest, T. 871-14 80. Täglich warme Küche von 11h bis Mitternacht. Das beste vegetarische Restaurant in Montreal. Leider wurde bei der Inneneinrichtung das Hauptaugenmerk auf Sauberkeit und Zweckmäßigkeit gerichtet. Buffet mit kalten und warmen Leckereien. Bezahlt wird nach Gewicht: wer also gerne große Mengen vertilgt, kommt nicht unbedingt billig weg ... Daher ist es ratsam, erst mal wenig zu nehmen und dann eventuell noch einmal nachzuschöpfen! Wir raten zu den Salaten sowie zu Johannisbrot-Rouladen, Kürbisschnittchen, Ratatouille, Karottenkuchen usw. Wein in Flaschen. In Montreal findet man übrigens mehrere Restaurants der Commensal-Kette.

Kaum zu glauben, aber wahr: wir empfehlen tatsächlich ein Fast-Food-Restaurant ... allerdings ein gutes, das gibt´s wirklich: Mister Steer, 486a und 1198, Rue Ste-Catherine Ouest, T. 861-44 71 und 866-32 33. Der Laden hat von 7 bis 22h geöffnet, am Wochenende von 8 bis 23h. Zunächst sei der Einrichtung ein Blick gegönnt: wahrhaft altmodisch-amerikanisch, aber gekonnt. Dann zum Fleisch: ausgezeichnet, ohne Witz! Auch die Suzy-Q, außerordentlich lange Pommes Frites, lohnen den Versuch. Obendrein wird hier Frühstück aufgetischt und ein günstiges kleines aber feines Menü, bestehend aus Steerburger, Apfelkuchen und Kaffee.



Rückwärts |
Inhalt |
Vorwärts |