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Im Norden der Stadt

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Unterwegs in Montreal

Im Norden der Stadt

Die wahren Abenteurer in Sachen Gastronomie sind mit den bisherigen Vorschlägen wahrscheinlich noch nicht bedient ... Wer die genannten Tips "durchgearbeitet" hat, sollte einen Ausflug in den italienischen Teil Montreals unternehmen. Hier wähnt man sich leicht in mediterranen Gefilden. Aber Montreal wandelt sich ständig, ganze Stadtvierteln verändern ihr Gesicht und mit ihnen wandert eben auch die entsprechende Kundschaft. Im Norden sind ganze Stadtbezirke in Wandlung begriffen. So wie in vergangenen Jahrhunderten die Missionare in die zukünftigen Kolonien aufbrachen, sind es hier die neuen Restaurants, die Gaumen und Magen für bisher Unbekanntes zu begeistern versuchen. Hoffentlich bedienen sie sich dabei nicht ähnlich rüder Methoden! U-Bahn "Beaubien" oder "Jean-Talon".

Noch günstig

Tre Marie (Les Trois Marie): 6934, Rue Clark, T. 277-98 59. Eine Straße westlich von Saint-Laurent, M. Jean-Talon. Täglich klappern von 12 bis 21h Töpfe und Pfannen. Sogar im italienischen Mutterland wird diese Art von familiärem und bodenständigem Restaurant immer seltener. Überhaupt scheint sich die italienische Gastronomie kaum noch Mühe zu geben, dafür aber fleißig an der Preisschraube zu drehen. Hier nun ein authentisches Stückchen Italien mitten in Montreal! Sich nicht abschrecken lassen vom modernen und häßlichen Äußeren! Meist gibt´s nur ein einziges Tagesmenü, reichlich und preiswert. Diese Art der Küche schlägt zwar nicht auf den Magen, aber auf den Bauchansatz und ist deshalb für Kalorienbewußte wenig geeignet. Auf dem Programm stehen eine beeindruckende Lasagne-Portion, Osso bucco, Kotelett alla parmigiana, um nur das Nötigste zu nennen. Abends frühzeitig auf der Matte stehen: um 21h wird bereits aufgestuhlt. Sonntags belagern gewöhnlich unüberschaubare italienische Familien-Clans sämtliche Tische. Die Begrüßung fällt eher schroff aus, so dass man beim ersten Besuch den Eindruck nicht los wird, zu stören. Mit etwas Feingefühl wird man aber schnell heimisch.

Mittlere Preislage

Bianca et Franco: 7143, Rue St.-Dominique, T. 274-11 22; neben dem Jean-Talon-Markt, im alten italienischen Viertel. Samstagmittag und sonntags geschlossen, sonst Bewirtung von 11.30 bis 15h und von 17 bis 23h. Einen Ausflug hierher hat mit Sicherheit noch niemand bereut: frische hausgemachte Teigwaren, liebevolle Einrichtung und verdauliche Preise.

Vornehm aber typisch essen in der Umgebung

Sucrerie de la Montagne: 300, Rang Saint-Georges, Rigaud, T. 451-52 04 und 451-08 31. Eine dreiviertel Stunde von Montreal, in der Nähe des Mont Rigaud auf der Route 40 Richtung Ottawa (Ausfahrt 17). Eine der Holzfäller-Siedlungen, wie sie zu Anfang des Jahrhunderts entstanden. Hier darf man bei der Ernte und Weiterverarbeitung des Ahornsirups zuschauen. Die meisten Besucher finden sich aber ein, um Erbsensuppe, Saubohnen mit Speck oder Crêpes mit Ahornsirup, zubereitet nach überliefertem Rezept, zu probieren. Das Menü ist zwar teuer, fällt dafür aber besonders üppig aus; geradezu unmöglich, seine Portion ganz zu vertilgen! Begleitet wird das Ganze selbstverständlich von Musik. Der Chef des Hauses, Pierre Faucher, berühmt vor allem wegen seines prächtigen Bartes, ist ein echtes Kind Quebecs. Alles in allem weniger geeignet für einzelne Rucksackreisende, sondern auf Gruppen ausgerichtet.



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