Penetanghuishene

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PENETANGHUISHENE (VORWAHL: 705)

"Der Ort, wo der weiße Sand rollt", wie der Name aus der Indianersprache übersetzt lautet, ist ein kleines, gut geschütztes Fort inmitten eines Gebiets, das einst von den Huronen, einem halbseßhaften Stamm, und den Irokesen, erklärten Feinden der Huronen, besiedelt war.

Von dem kleinen Hafen aus Rundfahrt durch die "30.000 Inseln". Sehenswert auch die Marine- und Militäreinrichtungen. Die Stadt wird der Einfachheit halber nur "Penetang" genannt.

Fremdenverkehrsamt: am Hafen. T. 549-22 32. Auskünfte von 9 bis 17h.

Radio-Huronie: französischsprachiger Lokalsender. Lafontaine-Penetang: 101,9 FM.

Nächtigen

In Penetang für weniger Geld möglich als in Midland.

Awenda Provincial Park Campground: an der Spitze der Halbinsel, ein paar Kilometer von der Stadtmitte. T. 549-22 31. Einfacher Zeltplatz, fügt sich entsprechend harmonisch in die Natur ein, wie die meisten Provincial Parks. Nicht weit vom See gelegen, wirklich nett, und kostet nicht mal die Welt. Leider nur für motorisierte Camper geeignet.

Hôtel Brûlé: Main Street 118. T. 549-89 83. Hinunter zum Hafen, auf der linken Seite. Große, einfache, saubere Zimmer.

Centre d´activités françaises: Main Street 63. T. 549-31 16. Übernimmt die Anmeldung für die Unterbringung bei französischsprachigen Familien. Zwanzig Häuser insgesamt, Frühstück inklusive. Vor 17h anrufen.

Gastronomie

Memories Road House: Main Street, in Hafennähe, auf der linken Seite, wenn man zum Hafen marschiert. Täglich bis 23h, samstags bis Mitternacht geöffnet. Ordentliches Essen; Pizzen und Spaghetti kriegt der Chefkoch deutlich besser hin als Hähnchen. Sich am Eingang nicht abschrecken lassen von den zahlreichen Papstfotos. Der Heilige Vater weilte 1984 in der Gegend; natürlich nicht als Tourist, sondern um den Rothäuten klarzumachen, dass Manitou schon immer gut katholisch war ... Leckeres Frühstück.

La Watergate: am Hafen; serviert ansprechendes Essen von 11.30 bis 22h. Samstags und sonntags über Mittag geschlossen sowie montags den ganzen Tag über. Faule Bande!

La Vieille Post-Office: Kaffeehaus des Centre d´activités françaises in einem ehemaligen Postamt. T. 349-31 16. Bloß von 9 bis 15h.

Unternehmungen

Historic Naval and Military Establishments: Marinebasis und Werft vom Beginn des 19. Jahrhunderts, heute in ein Museum umgewandelt. Studenten im zeitgenössischen Aufzug (die ollen Klamotten meinen wir!) sorgen wieder für Animation. Ist es denn um die Vorstellungsgabe der Nordamerikaner so schlecht bestellt, dass keine historische Stätte mehr auf dergleichen Firlefanz verzichten kann?

Zutritt von 10 bis 17h (letzter Einlaß um 16.30h). T. 526-78 38. Am anderen Ende von Church Street, 3 km von der Innenstadt entfernt. Immer den Schildern "Huronia Heritage" auf dem Highway 93 hinterher.

Die Marinebasis besteht aus fünfzehn Gebäuden und diente, als Teil des Forts, den Engländern im Krieg von 1812 gegen die abtrünnigen Amerikaner als Hauptquartier. Jedes Gebäude stellt einen anderen Teil des Lebens auf der Basis dar: Lager, Wohnhäuser, Trockendock usw. Die lieben Kleinen dürfen sogar aktiv mitmischen und endlich mal einen vernünftigen Seemannsknoten knüpfen lernen oder bei Bootsreparaturen Handlanger spielen. Wir genießen derweil die hübsche Umgebung.

Schiffsausflüge: durch die 30.000 Inseln auf der Georgian Queen. Dauer: drei Stunden. Geht kräftig ins Geld, aber der Blick auf die wilden, zerklüfteten und von der Sonne versengten Landschaften lohnt sich. T. 549-77 95. Abfahrt um 14h, links neben dem Verkehrsbüro. Nur von Juni bis September.

Strände hinter Penetang: zu Fuß die Südwestküste der Halbinsel entlang marschierend, entdeckt man eine Vielzahl großer Sandstrände oder kleiner felsiger Buchten, wie etwa Palm Beach, Rowntree Beach, Tiny Beach oder Lafontaine Beach. Die Zufahrten zu besagten Stränden durchqueren eine sanft gewellte Landschaft, durchsetzt mit adretten Gehöften und putzigen Dörfern wie z.B. Lafontaine, über dessen Geschicke eine Kirche mit langgestrecktem roten Dach wacht.

Cedar Point und Christian Island: vom winzigen Hafen im äußersten Westen der Halbinsel setzten täglich vier Schiffe nach Cristian Island über, heute Reservat der Ojibwa-Indianer. Da fällt uns die Geschichte des Kölners "Jackson Bear" ein, der mit bürgerlichem Namen Reinhard Schiefer hieß und von den Ojibwas nach mehrjähriger Probezeit als Stammesmitglied aufgenommen wurde. Sachen gibt´s ... Auf dieser kargen Insel nahmen die Huronen sowie die Jesuitenmissionare nach dem Massaker von Fort Saint-Marie im Jahre 1649 Zuflucht. Wollten sie den zugefrorenen See überquerten, brach das Eis - und läuteten gleichsam die Totenglocken für die Huronen. Das heutige Reservat bietet letztlich nichts Besonderes, ermöglicht aber immerhin einen Einblick in das Leben der kanadischen Indianer der Neuzeit. Fotoapparate sind nicht gerne gesehen; wen wundert´s?



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